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Energie & Management > Wasserstoff - Wintershall und VNG investieren in türkisen Wasserstoff
Quelle: Shutterstock/Tomasz Makowski
Wasserstoff

Wintershall und VNG investieren in türkisen Wasserstoff

Zusammen mit dem Leipziger Gashändler VNG will der Wintershall-Konzern eine Pilotanlage zur Erzeugung von Wasserstoff realisieren. Dabei setzen sie auf die thermische Methanpyrolyse.
Eine stärkere Zusammenarbeit beim Thema Wasserstoff beabsichtigen die Winterschall Dea und die VNG ​AG. Dies geht aus einer gemeinsamen Mitteilung der Unternehmen vom 18. August hervor. Teil des Kooperationsvertrages ist, wie es weiter heißt, der Bau einer Pilotanlage zur Herstellung von türkisem Wasserstoff.

Die Anlage soll pro Tag 400 Kilogramm Wasserstoff produzieren, was laut der Partner einer Jahresenergiemenge von knapp 5 Mio. kWh entspricht. Nach derzeitigem Planungsstand soll die Pilotanlage im Jahr 2023 vermutlich im Osten Deutschlands in Betrieb gehen. Errichtet wird sie zusammen mit dem englischen Start-up Hiiroc. An diesem hatten die beiden Unternehmen kürzlich Anteile erworben, um deren verfolgtes Verfahren der Wasserstoffherstellung − die thermische Methanpyrolyse − im großen Stil zu nutzen. Dabei wird Erdgas mit hohen Temperaturen in Wasserstoff und festen Kohlenstoff gespalten. Letzterer kann als Rohstoff in der Industrie weiter verwendet werden, etwa im Straßen- und Gebäudebau. Dieses Verfahren gilt als klimaneutral, wenn der Hochtemperaturreaktor grün erhitzt und die Kohle gebunden wird.

Hiiroc gibt den Energiebedarf für dieses Verfahrens um 87 % niedriger an als bei der Elektrolyse. Gemeinsam mit Hiiroc wollen VNG und Wintershall diese erdgasbasierte Wasserstofferzeugungstechnologie weiterentwickeln und marktreif machen. Mit möglichen Abnehmern des Wasserstoffs seien die Unternehmen bereits in Gesprächen. Es sei jedoch noch nichts spruchreif.

Die Partner zeigen sich zuversichtlich, mit der Kooperation einen Wasserstoffmarkt etablieren zu können. Hugo Dijkgraaf, CTO bei Wintershall Dea, sagt: "Märkte entstehen nicht von allein. Sie müssen aufgebaut und organisiert werden − technologieoffen." VNG verfüge über umfassende Erfahrungen über die gesamt Wertschöpfungskette von Erdgas und insbesondere den Endkundenzugang. Das mache das Leipziger Unternehmen zu einem "äußerst wertvollen Partner" für Wintershall Dea in diesem Bereich. 

Mittwoch, 18.08.2021, 14:52 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Wintershall und VNG investieren in türkisen Wasserstoff
Quelle: Shutterstock/Tomasz Makowski
Wasserstoff
Wintershall und VNG investieren in türkisen Wasserstoff
Zusammen mit dem Leipziger Gashändler VNG will der Wintershall-Konzern eine Pilotanlage zur Erzeugung von Wasserstoff realisieren. Dabei setzen sie auf die thermische Methanpyrolyse.
Eine stärkere Zusammenarbeit beim Thema Wasserstoff beabsichtigen die Winterschall Dea und die VNG ​AG. Dies geht aus einer gemeinsamen Mitteilung der Unternehmen vom 18. August hervor. Teil des Kooperationsvertrages ist, wie es weiter heißt, der Bau einer Pilotanlage zur Herstellung von türkisem Wasserstoff.

Die Anlage soll pro Tag 400 Kilogramm Wasserstoff produzieren, was laut der Partner einer Jahresenergiemenge von knapp 5 Mio. kWh entspricht. Nach derzeitigem Planungsstand soll die Pilotanlage im Jahr 2023 vermutlich im Osten Deutschlands in Betrieb gehen. Errichtet wird sie zusammen mit dem englischen Start-up Hiiroc. An diesem hatten die beiden Unternehmen kürzlich Anteile erworben, um deren verfolgtes Verfahren der Wasserstoffherstellung − die thermische Methanpyrolyse − im großen Stil zu nutzen. Dabei wird Erdgas mit hohen Temperaturen in Wasserstoff und festen Kohlenstoff gespalten. Letzterer kann als Rohstoff in der Industrie weiter verwendet werden, etwa im Straßen- und Gebäudebau. Dieses Verfahren gilt als klimaneutral, wenn der Hochtemperaturreaktor grün erhitzt und die Kohle gebunden wird.

Hiiroc gibt den Energiebedarf für dieses Verfahrens um 87 % niedriger an als bei der Elektrolyse. Gemeinsam mit Hiiroc wollen VNG und Wintershall diese erdgasbasierte Wasserstofferzeugungstechnologie weiterentwickeln und marktreif machen. Mit möglichen Abnehmern des Wasserstoffs seien die Unternehmen bereits in Gesprächen. Es sei jedoch noch nichts spruchreif.

Die Partner zeigen sich zuversichtlich, mit der Kooperation einen Wasserstoffmarkt etablieren zu können. Hugo Dijkgraaf, CTO bei Wintershall Dea, sagt: "Märkte entstehen nicht von allein. Sie müssen aufgebaut und organisiert werden − technologieoffen." VNG verfüge über umfassende Erfahrungen über die gesamt Wertschöpfungskette von Erdgas und insbesondere den Endkundenzugang. Das mache das Leipziger Unternehmen zu einem "äußerst wertvollen Partner" für Wintershall Dea in diesem Bereich. 

Mittwoch, 18.08.2021, 14:52 Uhr
Davina Spohn

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