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Energie & Management > Beteiligung - Wintershall Dea investiert in Algerien
Quelle: Fotolia / bluedesign
Beteiligung

Wintershall Dea investiert in Algerien

Der Gas- und Ölförderer Wintershall Dea erhöht seinen Anteil am Erdgasprojekt Reggane Nord auf 30,75 %: Algerien sei ein "idealer Kandidat" für eine Energiepartnerschaft mit Europa.
Die BASF-Tochter Wintershall Dea will ihre Aktivitäten in Algerien ausbauen und hat die 11,25 %-Beteiligung des italienischen Energieunternehmens Edison am Erdgasprojekt Reggane Nord übernommen. Der Anteil der Wintershall Dea am Konsortium Groupement Reggane Nord (GRN) beträgt nun 30,75 %. Die restlichen Anteile halten das algerische Staatsunternehmen Sonatrach (40 %) und der spanische Erdölkonzern Repsol (29,25 %).

Am 28. April hatte Wintershall Dea in einem Pressegespräch angekündigt, vor dem Hintergrund der russischen Invasion in der Ukraine bestehende Projekte in Russland zwar fortzuführen, dort aber keine neuen Investitionen zu tätigen und langfristig das Portfolio auf andere Länder auszurichten (wir berichteten).

Großes Potenzial für Gas, Wasserstoff, Solar, Wind und CSS

Algerien als drittgrößter Exporteur von Erdgas nach Europa – nach Russland und Norwegen – habe erhebliches Potenzial und sei der „ideale Kandidat“ für eine verstärkte Energiepartnerschaft mit Europa, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Mit den zwei Untersee-Gaspipelines Medgaz und Transmed und den LNG-Anlagen an zwei Standorten verfüge das Land über gut entwickelte Infrastrukturverbindungen nach Europa. Darüber hinaus habe Algerien großes Potenzial für die Produktion von klimafreundlichem Wasserstoff, Solar- und Windenergie sowie der unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid (Carbon Capture and Storage, CCS).

Die Gasvorkommen in Algerien werden auf bis zu 4.000 Mrd. m2 geschätzt. In Europa importieren bislang Italien, Spanien und Portugal in nennenswertem Umfang Gas aus dem nordafrikanischen Land. Italien verkündete im April eine Ausweitung der Partnerschaft mit Algerien, um mehr Gas zu importieren. Die Lieferungen nach Spanien indes sind ungewiss: Angesichts politischer Spannungen drohte Algerien Madrid unlängst mit einem Gaslieferstopp.

Wintershall Dea ist seit 2002 auf dem algerischen Markt aktiv. Das Reggane-Nord-Projekt, in dem seit 2017 Gas gefördert wird, umfasst sechs Gasfelder auf einer Fläche von 1.800 km2 im Südwesten des Landes und soll voraussichtlich bis mindestens 2041 in Produktion sein.

Donnerstag, 5.05.2022, 15:14 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Wintershall Dea investiert in Algerien
Der Gas- und Ölförderer Wintershall Dea erhöht seinen Anteil am Erdgasprojekt Reggane Nord auf 30,75 %: Algerien sei ein "idealer Kandidat" für eine Energiepartnerschaft mit Europa.
Die BASF-Tochter Wintershall Dea will ihre Aktivitäten in Algerien ausbauen und hat die 11,25 %-Beteiligung des italienischen Energieunternehmens Edison am Erdgasprojekt Reggane Nord übernommen. Der Anteil der Wintershall Dea am Konsortium Groupement Reggane Nord (GRN) beträgt nun 30,75 %. Die restlichen Anteile halten das algerische Staatsunternehmen Sonatrach (40 %) und der spanische Erdölkonzern Repsol (29,25 %).

Am 28. April hatte Wintershall Dea in einem Pressegespräch angekündigt, vor dem Hintergrund der russischen Invasion in der Ukraine bestehende Projekte in Russland zwar fortzuführen, dort aber keine neuen Investitionen zu tätigen und langfristig das Portfolio auf andere Länder auszurichten (wir berichteten).

Großes Potenzial für Gas, Wasserstoff, Solar, Wind und CSS

Algerien als drittgrößter Exporteur von Erdgas nach Europa – nach Russland und Norwegen – habe erhebliches Potenzial und sei der „ideale Kandidat“ für eine verstärkte Energiepartnerschaft mit Europa, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Mit den zwei Untersee-Gaspipelines Medgaz und Transmed und den LNG-Anlagen an zwei Standorten verfüge das Land über gut entwickelte Infrastrukturverbindungen nach Europa. Darüber hinaus habe Algerien großes Potenzial für die Produktion von klimafreundlichem Wasserstoff, Solar- und Windenergie sowie der unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid (Carbon Capture and Storage, CCS).

Die Gasvorkommen in Algerien werden auf bis zu 4.000 Mrd. m2 geschätzt. In Europa importieren bislang Italien, Spanien und Portugal in nennenswertem Umfang Gas aus dem nordafrikanischen Land. Italien verkündete im April eine Ausweitung der Partnerschaft mit Algerien, um mehr Gas zu importieren. Die Lieferungen nach Spanien indes sind ungewiss: Angesichts politischer Spannungen drohte Algerien Madrid unlängst mit einem Gaslieferstopp.

Wintershall Dea ist seit 2002 auf dem algerischen Markt aktiv. Das Reggane-Nord-Projekt, in dem seit 2017 Gas gefördert wird, umfasst sechs Gasfelder auf einer Fläche von 1.800 km2 im Südwesten des Landes und soll voraussichtlich bis mindestens 2041 in Produktion sein.

Donnerstag, 5.05.2022, 15:14 Uhr
Katia Meyer-Tien

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