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Energie & Management > Windkraft Onshore - Windkraftzubau bleibt schwach
Quelle: Fotolia / Felix Brönnimann
Windkraft Onshore

Windkraftzubau bleibt schwach

Das erste Quartal war bei der Onshore-Windenergie eines der ausbauschwächsten der vergangenen zehn Jahre. Auch die Genehmigungslage büßte an Dynamik ein.
Nach Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land sind bis Ende März fast ein Viertel weniger Windenergieleistung ans Netz gegangen, als im Vergleichsquartal 2021. Danach wurden 99 Windturbinen mit 407 MW Leistung im ersten Quartal 2022 in Betrieb genommen. Stillgelegt wurden im selben Zeitraum 49 Altanlagen mit 53 MW, womit der Nettozuwachs im Frühjahr 2022 lediglich 355 MW erreichte.

Auch das Niveau der neu erteilten Genehmigungen blieb unterhalb des letztjährigen Vergleichszeitraums – wenn auch nicht ganz so deutlich wie beim Zubau. Bis Ende März wurden 1.060 MW Windenergieleistung bewilligt – 7 % weniger als im Frühjahr 2021. Bemerkenswert ist, dass die durchschnittliche Generatorleistung in diesem Jahr erstmals den Wert von 5 MW überschritten hat.

Besorgniserregend nennt die Fachagentur die Entwicklung im Süden Deutschlands. Dort wurden in den ersten drei Monaten nur sechs Neuanlagen installiert, was gerade einmal 6 % der bundesweiten Inbetriebnahmen entspricht. Die Zahl der neu genehmigten Windturbinen verharrte im Süden mit 16 Anlagen auf dem selben niedrigem Niveau wie im letztjährigen ersten Quartal.

Nach Datenlage des Marktstammdatenregisters waren Ende März 28.200 Windräder mit einer Stromerzeugungsleistung von 56.200 MW in Deutschland am Netz.

„Die EEG-Novelle im Rahmen des Osterpakets ist gut und richtig. Die starken, langfristig definierten Ausbauziele schaffen einen berechenbaren Planungshorizont. Es wird jedoch auf die bisher zurückgestellten Themen Flächen, Genehmigungen und Artenschutz ankommen“, erklärte dazu Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie. Projekte im Umfang von mehr als 10.000 MW müssten in den Behörden bearbeitet werden. Hier gelte es jetzt den Beschleunigungsturbo anzuwerfen.

Bei Flächen und Artenschutz brauche es einen Booster, der vor fehlerhaften Blockaden schütze. Die Planungen der Bundesregierung, neue Sonderregelungen der Länder bei Abständen zu verhindern, seien dafür ein erster wichtiger Schritt. Bereits bestehende, pauschale Abstandsregelungen müssten aber ebenfalls abgeräumt werden. Der Schutz der Bürgerinnen und Bürger im direkten Umfeld von Windenergieanlagen sei bereits durch die umfangreichen Regelungen im Bundesimmissionsschutzgesetz gegeben.

Außerdem appellierte Albers an die Bundesregierung, für das Repowering in bestehenden Flächen jetzt mit einem vereinfachten Anzeigeverfahren die im Koalitionsvertrag enthaltene Zusage mit Leben zu füllen. „Hier lassen sich sehr schnell zusätzliche Kapazitäten erschließen. Die Branche steht am Startblock und ist bereit für den Sprint. Den Startschuss und die trittfeste Bahn für den Re-Start einer ganzen Branche muss die Politik liefern", betonte er.

Freitag, 6.05.2022, 14:27 Uhr
Günter Drewnitzky
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Quelle: Fotolia / Felix Brönnimann
Windkraft Onshore
Windkraftzubau bleibt schwach
Das erste Quartal war bei der Onshore-Windenergie eines der ausbauschwächsten der vergangenen zehn Jahre. Auch die Genehmigungslage büßte an Dynamik ein.
Nach Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land sind bis Ende März fast ein Viertel weniger Windenergieleistung ans Netz gegangen, als im Vergleichsquartal 2021. Danach wurden 99 Windturbinen mit 407 MW Leistung im ersten Quartal 2022 in Betrieb genommen. Stillgelegt wurden im selben Zeitraum 49 Altanlagen mit 53 MW, womit der Nettozuwachs im Frühjahr 2022 lediglich 355 MW erreichte.

Auch das Niveau der neu erteilten Genehmigungen blieb unterhalb des letztjährigen Vergleichszeitraums – wenn auch nicht ganz so deutlich wie beim Zubau. Bis Ende März wurden 1.060 MW Windenergieleistung bewilligt – 7 % weniger als im Frühjahr 2021. Bemerkenswert ist, dass die durchschnittliche Generatorleistung in diesem Jahr erstmals den Wert von 5 MW überschritten hat.

Besorgniserregend nennt die Fachagentur die Entwicklung im Süden Deutschlands. Dort wurden in den ersten drei Monaten nur sechs Neuanlagen installiert, was gerade einmal 6 % der bundesweiten Inbetriebnahmen entspricht. Die Zahl der neu genehmigten Windturbinen verharrte im Süden mit 16 Anlagen auf dem selben niedrigem Niveau wie im letztjährigen ersten Quartal.

Nach Datenlage des Marktstammdatenregisters waren Ende März 28.200 Windräder mit einer Stromerzeugungsleistung von 56.200 MW in Deutschland am Netz.

„Die EEG-Novelle im Rahmen des Osterpakets ist gut und richtig. Die starken, langfristig definierten Ausbauziele schaffen einen berechenbaren Planungshorizont. Es wird jedoch auf die bisher zurückgestellten Themen Flächen, Genehmigungen und Artenschutz ankommen“, erklärte dazu Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie. Projekte im Umfang von mehr als 10.000 MW müssten in den Behörden bearbeitet werden. Hier gelte es jetzt den Beschleunigungsturbo anzuwerfen.

Bei Flächen und Artenschutz brauche es einen Booster, der vor fehlerhaften Blockaden schütze. Die Planungen der Bundesregierung, neue Sonderregelungen der Länder bei Abständen zu verhindern, seien dafür ein erster wichtiger Schritt. Bereits bestehende, pauschale Abstandsregelungen müssten aber ebenfalls abgeräumt werden. Der Schutz der Bürgerinnen und Bürger im direkten Umfeld von Windenergieanlagen sei bereits durch die umfangreichen Regelungen im Bundesimmissionsschutzgesetz gegeben.

Außerdem appellierte Albers an die Bundesregierung, für das Repowering in bestehenden Flächen jetzt mit einem vereinfachten Anzeigeverfahren die im Koalitionsvertrag enthaltene Zusage mit Leben zu füllen. „Hier lassen sich sehr schnell zusätzliche Kapazitäten erschließen. Die Branche steht am Startblock und ist bereit für den Sprint. Den Startschuss und die trittfeste Bahn für den Re-Start einer ganzen Branche muss die Politik liefern", betonte er.

Freitag, 6.05.2022, 14:27 Uhr
Günter Drewnitzky

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