E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Windkraft Onshore - Windkraft-Anlagen ohne Turm gehen in Serie
Eine Flugwindkraftanlage von Enerkite beim Aufbau. Quelle: Enerkite
Windkraft Onshore

Windkraft-Anlagen ohne Turm gehen in Serie

Der Traum der Windkraft-Projektierung: doppelte Stromausbeute, größere Flächenauswahl, kein Turm, kein Fundament. Enerkite hat für seine Flugwindkraft-Anlagen am Seil nun eine Fabrik.
Die "EnerKite GmbH" ist nach eigenen Angaben von Berlin in sein erstes Werk im brandenburgischen Eberswalde umgezogen. Für den Flugwindkraft-Anlagenbauer ist der Umzug in die 1.500 Quadratmeter große Fläche ein "Schritt in Richtung Serienfertigung" eines 100-kW-Serien-Prototypen mit Flügeln von 20 Metern Spannweite.

Flugwindkraft-Anlagen erzeugen Grünstrom, indem an Seilen befestigte Flügel oder Drachen beim Flug in die Höhe eine Seilwinde antreiben, die dann als Generator fungiert. Bei der Gegenbewegung zieht die Seilwinde den Flügel mit geringerem Kraftaufwand teilweise ein. Dieses Auf und Ab erfolgt bei Enerkite vollautomatisch.

Mit solchen Konzepten haben sich seit Jahren einige Start-ups beschäftigt (wir berichteten); unter anderem macht dies auch Skysails, die sich nach einer Pleite als Schiffsdrachen-Hersteller neu auf Windkraft ausgerichtet hatte. Jetzt scheint Enerkite 13 Jahre nach ihrer Gründung das reine Forschungsstadium hinter sich zu lassen. Das Unternehmen will aber die Zusammenarbeit mit folgenden Forschungseinrichtungen weiterführen:
  • DLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
  • Technische Universität Berlin
  • Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
  • Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP, Fachbereich Polymermaterialien und Composite (Pyco)
Vier Vorteile von Flugwindkraft-Anlagen

Für ihre Flugwindkraft nimmt Enerkite folgende Vorteile in Anspruch:
  • eine doppelte Stromausbeute pro installierter Leistung. Die 100-kW-Anlage ist am weitesten fortgeschritten, es wird aber auch an 1-MW- und 4-MW-Varianten geforscht.
  • Das wiederum bedeutet, dass auf 80 Prozent statt nur 25 Prozent der weltweiten Landfläche Windkraft wirtschaftlich werden würde.
  • Die Anlagen benötigen weder Turm noch Fundament. Damit sinken die Errichtungskosten und der CO2-Fußabdruck erheblich.
  • Der Eingriff ins Landschaftsbild ist geringer und damit die örtliche Akzeptanz höher, da es keinen Turm gibt und sich die Flügel in Höhen von 200 bis 300 Metern bewegen, also oberhalb der durchschnittlichen Gesamthöhe aktueller herkömmlicher Anlagen.
Als Hauptmärkte für seine Produkte sieht Enerkite laut seiner Internetseite die Eigenstrom-Versorgung, Energieversorger und Inselversorgungen (Off-grid).

Das Kernteam von Enerkite

Seit Oktober 2022 ist Florian Breipohl (52) der CEO von Enerkite. Er folgte als Geschäftsführer laut Handelsregister indirekt auf den Gründer Alexander Bormann (54), der im April 2022 ausgeschieden ist, und auf Bernhard Kämpf. Mitgründer Christian Gebhardt ist CTO, Nicole Allgaier COO. Beide sind nicht Geschäftsführer.

​Bezahlt werden die neue Infrastruktur und die weitere Produktentwicklung durch eine laufende Finanzierungsrunde auf der Crowdfunding-Plattform Funder Nation, die bisher knapp 1 Million Euro erbracht hat, sowie mit 3,4 Millionen Euro von der Investitionsbank des Landes Brandenburg.
 
Das Gesamtteam des Flugwindkraft-Anlagenherstellers Enerkite
Quelle: Enerkite


 
Eine Flugwindkraftanlage von Enerkite vor einem herkömmlichem Windrad
Quelle: Enerkite

Mittwoch, 25.01.2023, 13:55 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Windkraft Onshore - Windkraft-Anlagen ohne Turm gehen in Serie
Eine Flugwindkraftanlage von Enerkite beim Aufbau. Quelle: Enerkite
Windkraft Onshore
Windkraft-Anlagen ohne Turm gehen in Serie
Der Traum der Windkraft-Projektierung: doppelte Stromausbeute, größere Flächenauswahl, kein Turm, kein Fundament. Enerkite hat für seine Flugwindkraft-Anlagen am Seil nun eine Fabrik.
Die "EnerKite GmbH" ist nach eigenen Angaben von Berlin in sein erstes Werk im brandenburgischen Eberswalde umgezogen. Für den Flugwindkraft-Anlagenbauer ist der Umzug in die 1.500 Quadratmeter große Fläche ein "Schritt in Richtung Serienfertigung" eines 100-kW-Serien-Prototypen mit Flügeln von 20 Metern Spannweite.

Flugwindkraft-Anlagen erzeugen Grünstrom, indem an Seilen befestigte Flügel oder Drachen beim Flug in die Höhe eine Seilwinde antreiben, die dann als Generator fungiert. Bei der Gegenbewegung zieht die Seilwinde den Flügel mit geringerem Kraftaufwand teilweise ein. Dieses Auf und Ab erfolgt bei Enerkite vollautomatisch.

Mit solchen Konzepten haben sich seit Jahren einige Start-ups beschäftigt (wir berichteten); unter anderem macht dies auch Skysails, die sich nach einer Pleite als Schiffsdrachen-Hersteller neu auf Windkraft ausgerichtet hatte. Jetzt scheint Enerkite 13 Jahre nach ihrer Gründung das reine Forschungsstadium hinter sich zu lassen. Das Unternehmen will aber die Zusammenarbeit mit folgenden Forschungseinrichtungen weiterführen:
  • DLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
  • Technische Universität Berlin
  • Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
  • Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP, Fachbereich Polymermaterialien und Composite (Pyco)
Vier Vorteile von Flugwindkraft-Anlagen

Für ihre Flugwindkraft nimmt Enerkite folgende Vorteile in Anspruch:
  • eine doppelte Stromausbeute pro installierter Leistung. Die 100-kW-Anlage ist am weitesten fortgeschritten, es wird aber auch an 1-MW- und 4-MW-Varianten geforscht.
  • Das wiederum bedeutet, dass auf 80 Prozent statt nur 25 Prozent der weltweiten Landfläche Windkraft wirtschaftlich werden würde.
  • Die Anlagen benötigen weder Turm noch Fundament. Damit sinken die Errichtungskosten und der CO2-Fußabdruck erheblich.
  • Der Eingriff ins Landschaftsbild ist geringer und damit die örtliche Akzeptanz höher, da es keinen Turm gibt und sich die Flügel in Höhen von 200 bis 300 Metern bewegen, also oberhalb der durchschnittlichen Gesamthöhe aktueller herkömmlicher Anlagen.
Als Hauptmärkte für seine Produkte sieht Enerkite laut seiner Internetseite die Eigenstrom-Versorgung, Energieversorger und Inselversorgungen (Off-grid).

Das Kernteam von Enerkite

Seit Oktober 2022 ist Florian Breipohl (52) der CEO von Enerkite. Er folgte als Geschäftsführer laut Handelsregister indirekt auf den Gründer Alexander Bormann (54), der im April 2022 ausgeschieden ist, und auf Bernhard Kämpf. Mitgründer Christian Gebhardt ist CTO, Nicole Allgaier COO. Beide sind nicht Geschäftsführer.

​Bezahlt werden die neue Infrastruktur und die weitere Produktentwicklung durch eine laufende Finanzierungsrunde auf der Crowdfunding-Plattform Funder Nation, die bisher knapp 1 Million Euro erbracht hat, sowie mit 3,4 Millionen Euro von der Investitionsbank des Landes Brandenburg.
 
Das Gesamtteam des Flugwindkraft-Anlagenherstellers Enerkite
Quelle: Enerkite


 
Eine Flugwindkraftanlage von Enerkite vor einem herkömmlichem Windrad
Quelle: Enerkite

Mittwoch, 25.01.2023, 13:55 Uhr
Georg Eble

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.