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Energie & Management > F&E - Wind statt Kohle
Wo jetzt noch nach Kohle gebaggert wird, könnten einst Windräder stehen. Quelle: Pixabay / Herbert Aust
F&E

Wind statt Kohle

Ein Forschungsprojekt will den beschleunigten Bau von Windkraftanlagen auf Braunkohle-Rekultivierungsflächen prüfen.
Bis zu 6.500 Tonnen schwer ist eine moderne Windkraftanlage. Zu schwer für frisch rekultivierte Flächen in ehemaligen Kohlefördergebieten. Normalerweise würden diese Areale erst nach einer Wartezeit von bis zu 15 Jahren bebaut, heißt es in einer gemeinsamen Mittelung der Ruhr-Universität Bochum, des Ingenieurbüros Jörss-Blunck-Ordemann und des Energieversorgers RWE.

Ob und wie sich diese Zeit verkürzen lässt, das wollen die drei Projektpartner nun in einem gemeinsamen Forschungsvorhaben prüfen. Dazu soll auf einem „möglichst komplexen“ Untergrund am Tagebau Inden (Nordrhein-Westfalen) auf einer Kreisfläche mit dem Radius einer Windenergieanlage Kies und Sand mit dem Gewicht einer Windkraftanlage samt Fundament aufgeschüttet werden.

Messgeräte im Boden sollen dann in der Folgezeit die geomechanischen Veränderungen aufzeigen. Basierend auf den Feldversuchen und begleitenden geotechnischen Laboruntersuchengen sollen Fachleute dann mithilfe von Computerberechnungen die Setzung des Untergrunds und die Einwirkung von Windlasten auf den Boden rundum modellieren.

Es ist das erste Projekt, das systematisch die Eignung frisch aufgeschütteter Tagebauflächen für den Bau von Windkraftanlagen untersuchen will. Das Bundeswirtschaftsministerium BMWK unterstützt das Vorhaben mit 680.000 Euro in der Projektgruppe „Innovationen für die Energiewende“, in der Forschungs- und Entwicklungs-Vorhaben zur Windenergie gefördert werden, die sich auch mit der Erschließung schwer zugänglicher Standorte befassen.

Allein im Rheinischen Revier, in dem der Tagebau Inden liegt, will RWE bis 2030 500 MW an Erneuerbaren Energien zubauen, so Christian Vogt, verantwortlich bei RWE für die Entwicklung von Windparks. Insgesamt betreibt oder baut RWE im Rheinischen Revier bereits Windparks mit einer Kapazität von rund 200 MW. Eine Studie, die 2018 im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt wurde, geht von einem Windenergiepotenzial von bis zu 1.300 MW im Rheinischen Revier aus.


 

Dienstag, 9.05.2023, 14:51 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > F&E - Wind statt Kohle
Wo jetzt noch nach Kohle gebaggert wird, könnten einst Windräder stehen. Quelle: Pixabay / Herbert Aust
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Wind statt Kohle
Ein Forschungsprojekt will den beschleunigten Bau von Windkraftanlagen auf Braunkohle-Rekultivierungsflächen prüfen.
Bis zu 6.500 Tonnen schwer ist eine moderne Windkraftanlage. Zu schwer für frisch rekultivierte Flächen in ehemaligen Kohlefördergebieten. Normalerweise würden diese Areale erst nach einer Wartezeit von bis zu 15 Jahren bebaut, heißt es in einer gemeinsamen Mittelung der Ruhr-Universität Bochum, des Ingenieurbüros Jörss-Blunck-Ordemann und des Energieversorgers RWE.

Ob und wie sich diese Zeit verkürzen lässt, das wollen die drei Projektpartner nun in einem gemeinsamen Forschungsvorhaben prüfen. Dazu soll auf einem „möglichst komplexen“ Untergrund am Tagebau Inden (Nordrhein-Westfalen) auf einer Kreisfläche mit dem Radius einer Windenergieanlage Kies und Sand mit dem Gewicht einer Windkraftanlage samt Fundament aufgeschüttet werden.

Messgeräte im Boden sollen dann in der Folgezeit die geomechanischen Veränderungen aufzeigen. Basierend auf den Feldversuchen und begleitenden geotechnischen Laboruntersuchengen sollen Fachleute dann mithilfe von Computerberechnungen die Setzung des Untergrunds und die Einwirkung von Windlasten auf den Boden rundum modellieren.

Es ist das erste Projekt, das systematisch die Eignung frisch aufgeschütteter Tagebauflächen für den Bau von Windkraftanlagen untersuchen will. Das Bundeswirtschaftsministerium BMWK unterstützt das Vorhaben mit 680.000 Euro in der Projektgruppe „Innovationen für die Energiewende“, in der Forschungs- und Entwicklungs-Vorhaben zur Windenergie gefördert werden, die sich auch mit der Erschließung schwer zugänglicher Standorte befassen.

Allein im Rheinischen Revier, in dem der Tagebau Inden liegt, will RWE bis 2030 500 MW an Erneuerbaren Energien zubauen, so Christian Vogt, verantwortlich bei RWE für die Entwicklung von Windparks. Insgesamt betreibt oder baut RWE im Rheinischen Revier bereits Windparks mit einer Kapazität von rund 200 MW. Eine Studie, die 2018 im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt wurde, geht von einem Windenergiepotenzial von bis zu 1.300 MW im Rheinischen Revier aus.


 

Dienstag, 9.05.2023, 14:51 Uhr
Katia Meyer-Tien

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