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Energie & Management > Wasserstoff - Wilhelmshaven will deutsche
Quelle: EASAC
Wasserstoff

Wilhelmshaven will deutsche "Energiedrehscheibe" bleiben

Eine Untersuchung der Dena und der Fraunhofer-Gesellschaft unterstreichen die Bedeutung der Region um Wilhelmshaven für den Aufbau einer Wertschöpfungskette für Wasserstoff.
Mit Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen − dem Jade Weser Port − hat die Region um Wilhelmshaven am Jadebusen ein großes Potenzial für die Energiewende und den Aufbau einer nationalen Wertschöpfungskette für Wasserstoff. Dies ergibt eine Untersuchung der bundeseigenen Deutschen Energie-Agentur (Dena) und des Fraunhofer-Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik IST, die am 27. April der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist.

Die Untersuchung mit dem Titel "Industrielles Wasserstoffcluster Wilhelmshaven" führten die Organisationen im Auftrag der Initiative "Energy-Hub Port of Wilhelmshaven" durch. Sie soll, wie die Initiative bekannt gibt, als Basis für ein Standortkonzept dienen. 

Dem maritimen Aspekt einer nationalen Wasserstoffstrategie schreiben die Verfasserinnen und Verfasser der Untersuchung ein großes Potenzial für die künftige Energieversorgung zu. Wilhelmshaven biete hierfür einige Standortvorteile:
  • So entstünden in Küstennähe bis Ende dieses Jahrzehnts ambitionierte Elektrolyseprojekte zur Produktion von Wasserstoff, die sich den Strom aus erneuerbaren Energien, vor allem Offshore-Strom, zunutze machen. 1.100 MW Elektrolyseurleistung sei insgesamt geplant. Eine Rolle spielt hierfür auch das geplante Unterwasser-Stromkabel von Wilhelmshaven zum Stromnetz nach Großbritannien.
  • Der Tiefwasserhafen vor Ort sei der einzige in Deutschland, an dem große Energietanker anlanden könnten. Bereits in wenigen Jahren rechnen Fraunhofer und Dena mit über den Seeweg importiertem Wasserstoff, der, gebunden in Ammoniak und synthetischem Methan, über Wilhelmshaven importiert werden könnte.
  • Für die Speicherung und den Transport des Wasserstoffs ziehen die Autorinnen und Autoren die bestehenden Kavernenspeicher für Öl und Gas im benachbarten Etzel in Ostfriesland sowie die bestehende Pipeline-Infrastruktur in Betracht.
Bereits im Jahr 2030 könnte, so das Ergebnis der Studie, über 50 % des deutschen Wasserstoffbedarfs durch Importe und Eigenerzeugung im "Energy Hub" gestemmt werden. 

Carsten Feist (parteilos), Oberbürgermeister von Wilhelmshaven, zeigt sich von der Bedeutung der Stadt zur Erreichung der Energiewende überzeugt: "Die Stadt Wilhelmshaven ist die Energiedrehscheibe Deutschlands, bisher vor allem für Rohöl und Kohle." Die Stadt habe aber auch "genau die Ressourcen und Potenziale, die unser Land mit Blick auf den Klimawandel zukünftig braucht: saubere Energie in Form von zum Beispiel Windstrom, verfügbare Flächen für Ansiedlungen, eine optimale logistische Anbindung über Straße, Schiene, Leitungen und Wasserwege sowie die notwendige Importinfrastruktur für Energie (Flüssiggas (verflüssigtes Erdgas, d. Red.), Wasserstoff) im industriellen Maßstab als einziger deutscher Tiefwasserhafen." 

Die Initiative "Energy-Hub Port of Wilhelmshaven"

In der Initiative haben sich 15 Unternehmen aus Wilhelmshaven und der weiteren Region mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wilhelmshaven mbH zusammengeschlossen. Sie hat zum Ziel, die Potenziale der Region zur Etablierung eines Wasserstoff-Clusters zu identifizieren und zu heben. Ihrer Ansicht nach soll die Hafenstadt "Wasserstoffhauptstadt Deutschlands" werden. Die Mitglieder wollen einen Austausch mit Unternehmen der gesamten potenziellen Wasserstoff-Wertschöpfungskette erreichen – von Import über Erzeugung, Speicherung und Transport bis hin zum Verbrauch.
 

Donnerstag, 28.04.2022, 12:49 Uhr
Davina Spohn
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Wasserstoff
Wilhelmshaven will deutsche "Energiedrehscheibe" bleiben
Eine Untersuchung der Dena und der Fraunhofer-Gesellschaft unterstreichen die Bedeutung der Region um Wilhelmshaven für den Aufbau einer Wertschöpfungskette für Wasserstoff.
Mit Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen − dem Jade Weser Port − hat die Region um Wilhelmshaven am Jadebusen ein großes Potenzial für die Energiewende und den Aufbau einer nationalen Wertschöpfungskette für Wasserstoff. Dies ergibt eine Untersuchung der bundeseigenen Deutschen Energie-Agentur (Dena) und des Fraunhofer-Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik IST, die am 27. April der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist.

Die Untersuchung mit dem Titel "Industrielles Wasserstoffcluster Wilhelmshaven" führten die Organisationen im Auftrag der Initiative "Energy-Hub Port of Wilhelmshaven" durch. Sie soll, wie die Initiative bekannt gibt, als Basis für ein Standortkonzept dienen. 

Dem maritimen Aspekt einer nationalen Wasserstoffstrategie schreiben die Verfasserinnen und Verfasser der Untersuchung ein großes Potenzial für die künftige Energieversorgung zu. Wilhelmshaven biete hierfür einige Standortvorteile:
  • So entstünden in Küstennähe bis Ende dieses Jahrzehnts ambitionierte Elektrolyseprojekte zur Produktion von Wasserstoff, die sich den Strom aus erneuerbaren Energien, vor allem Offshore-Strom, zunutze machen. 1.100 MW Elektrolyseurleistung sei insgesamt geplant. Eine Rolle spielt hierfür auch das geplante Unterwasser-Stromkabel von Wilhelmshaven zum Stromnetz nach Großbritannien.
  • Der Tiefwasserhafen vor Ort sei der einzige in Deutschland, an dem große Energietanker anlanden könnten. Bereits in wenigen Jahren rechnen Fraunhofer und Dena mit über den Seeweg importiertem Wasserstoff, der, gebunden in Ammoniak und synthetischem Methan, über Wilhelmshaven importiert werden könnte.
  • Für die Speicherung und den Transport des Wasserstoffs ziehen die Autorinnen und Autoren die bestehenden Kavernenspeicher für Öl und Gas im benachbarten Etzel in Ostfriesland sowie die bestehende Pipeline-Infrastruktur in Betracht.
Bereits im Jahr 2030 könnte, so das Ergebnis der Studie, über 50 % des deutschen Wasserstoffbedarfs durch Importe und Eigenerzeugung im "Energy Hub" gestemmt werden. 

Carsten Feist (parteilos), Oberbürgermeister von Wilhelmshaven, zeigt sich von der Bedeutung der Stadt zur Erreichung der Energiewende überzeugt: "Die Stadt Wilhelmshaven ist die Energiedrehscheibe Deutschlands, bisher vor allem für Rohöl und Kohle." Die Stadt habe aber auch "genau die Ressourcen und Potenziale, die unser Land mit Blick auf den Klimawandel zukünftig braucht: saubere Energie in Form von zum Beispiel Windstrom, verfügbare Flächen für Ansiedlungen, eine optimale logistische Anbindung über Straße, Schiene, Leitungen und Wasserwege sowie die notwendige Importinfrastruktur für Energie (Flüssiggas (verflüssigtes Erdgas, d. Red.), Wasserstoff) im industriellen Maßstab als einziger deutscher Tiefwasserhafen." 

Die Initiative "Energy-Hub Port of Wilhelmshaven"

In der Initiative haben sich 15 Unternehmen aus Wilhelmshaven und der weiteren Region mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wilhelmshaven mbH zusammengeschlossen. Sie hat zum Ziel, die Potenziale der Region zur Etablierung eines Wasserstoff-Clusters zu identifizieren und zu heben. Ihrer Ansicht nach soll die Hafenstadt "Wasserstoffhauptstadt Deutschlands" werden. Die Mitglieder wollen einen Austausch mit Unternehmen der gesamten potenziellen Wasserstoff-Wertschöpfungskette erreichen – von Import über Erzeugung, Speicherung und Transport bis hin zum Verbrauch.
 

Donnerstag, 28.04.2022, 12:49 Uhr
Davina Spohn

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