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Energie & Management > Lng - Wilhelmshaven soll noch vor Weihnachten Gas einspeisen
Bauarbeiten am LNG-Terminal Wilhelmshaven. Quelle: Uniper
Lng

Wilhelmshaven soll noch vor Weihnachten Gas einspeisen

Über das LNG-Terminal Wilhelmshaven soll am 22. Dezember erstmals Erdgas anlanden. Unterdessen gibt es neue Schätzungen zu den Kosten der im Bau befindlichen Anlagen.
Noch vor Weihnachten will Uniper mit dem Betrieb seines Flüssigerdgas-Terminals starten. Der Energiekonzern mit Sitz in Düsseldorf hat dafür den 22. Dezember angepeilt. Dazu soll in den kommenden Tagen die „Esperanza“ in Wilhelmshaven festmachen. Diese schwimmende Regasifizierungseinheit (FSRU für "Floating Storage and Regasification Unit") wird dann das LNG von Tankern entgegennehmen, zwischenspeichern und wieder in gasförmigen Zustand bringen, sodass es ins Erdgasnetz eingespeist werden kann.

Die dafür nötige 26 Kilometer lange Pipeline, die das Terminal ans europäische Hochdruck-Gasnetz anschließt, wurde vom Fernleitungsnetzbetreiber OGE in Rekordzeit fertiggestellt – genauso wie die Terminalanlage. Ermöglicht wurde das durch das LNG-Beschleunigungsgesetz des Bundes.

Die erste Ladung LNG bringt die Esperanza gleich selbst mit: Sie wird mit 170.000 Kubikmetern Flüssigerdgas an Bord in Wilhelmshaven erwartet. Das Schiff kommt aus dem französischen Brest, wo es gewartet und für den neuen Einsatz umgebaut wurde. Mitte Januar sollen dann die ersten LNG-Tanker an der FSRU festmachen. Bis zu 70 sollen es im Jahr sein, bis zu 8 Prozent des Gasbedarfs in Deutschland könnten so gedeckt werden.

Die offizielle Inbetriebnahme des Terminals ist für 17. Dezember vorgesehen. Dazu werden auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Niedersachsens Regierungschef Stefan Weil (SPD) erwartet.

Warten auf Genehmigungen in Lubmin

Bereit ist unterdessen auch das von der Deutschen Regas gebaute LNG-Terminal in Lubmin. Es sollte schon am 1. Dezember die Arbeit aufnehmen, allerdings fehlt noch grünes Licht der EU-Kommission sowie des Staatlichen Amts für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern, das noch Einsprüche gegen das Vorhaben bearbeitet. Trotzdem ist der Betreiber zuversichtlich, noch im Dezember starten zu können. Die FSRU-Einheit „Neptun“ und kleinere Tanker, über die das LNG auf hoher See umgeladen und nach Lubmin gebracht werden soll, warten bereits auf ihren Einsatz.

Die LNG-Anlage in Brunsbüttel an der Mündung des Nord-Ostseekanals in die Elbe, deren Inbetriebnahme ebenfalls noch für Dezember geplant war, wird nach RWE-Angaben wohl erst im Januar das erste Flüssigerdgas aus Abu Dhabi entgegennehmen.

FSRU-Terminals werden teurer

Mittlerweile wurde auch bekannt, dass Anschaffung und Unterhalt der schwimmenden LNG-Terminals teurer werden als gedacht. Das Bundeswirtschaftsministerium geht mittlerweile von 9,7 Milliarden Euro bis 2038 aus. Ursprünglich war von 6,56 Milliarden Euro die Rede gewesen. Allerdings würden sich, wie es in Berlin hieß, auch Einnahmen aus Regasifizierungs-Entgelten ergeben.

Neben dem Terminal der Deutschen Regas sind in Lubmin zwei weitere schwimmende Terminals geplant, die – wie eines im niedersächsischen Stade – voraussichtlich Ende 2023 fertig werden.

Zusätzlich gibt es neben der Lösung mit den FSRU für Wilhelmshaven, Stade und Brunsbüttel Pläne für stationäre Terminals mit Lagertanks. Fertig werden sollen sie 2025 und 2026.

Montag, 12.12.2022, 14:29 Uhr
Günter Drewnitzky
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Bauarbeiten am LNG-Terminal Wilhelmshaven. Quelle: Uniper
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Wilhelmshaven soll noch vor Weihnachten Gas einspeisen
Über das LNG-Terminal Wilhelmshaven soll am 22. Dezember erstmals Erdgas anlanden. Unterdessen gibt es neue Schätzungen zu den Kosten der im Bau befindlichen Anlagen.
Noch vor Weihnachten will Uniper mit dem Betrieb seines Flüssigerdgas-Terminals starten. Der Energiekonzern mit Sitz in Düsseldorf hat dafür den 22. Dezember angepeilt. Dazu soll in den kommenden Tagen die „Esperanza“ in Wilhelmshaven festmachen. Diese schwimmende Regasifizierungseinheit (FSRU für "Floating Storage and Regasification Unit") wird dann das LNG von Tankern entgegennehmen, zwischenspeichern und wieder in gasförmigen Zustand bringen, sodass es ins Erdgasnetz eingespeist werden kann.

Die dafür nötige 26 Kilometer lange Pipeline, die das Terminal ans europäische Hochdruck-Gasnetz anschließt, wurde vom Fernleitungsnetzbetreiber OGE in Rekordzeit fertiggestellt – genauso wie die Terminalanlage. Ermöglicht wurde das durch das LNG-Beschleunigungsgesetz des Bundes.

Die erste Ladung LNG bringt die Esperanza gleich selbst mit: Sie wird mit 170.000 Kubikmetern Flüssigerdgas an Bord in Wilhelmshaven erwartet. Das Schiff kommt aus dem französischen Brest, wo es gewartet und für den neuen Einsatz umgebaut wurde. Mitte Januar sollen dann die ersten LNG-Tanker an der FSRU festmachen. Bis zu 70 sollen es im Jahr sein, bis zu 8 Prozent des Gasbedarfs in Deutschland könnten so gedeckt werden.

Die offizielle Inbetriebnahme des Terminals ist für 17. Dezember vorgesehen. Dazu werden auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Niedersachsens Regierungschef Stefan Weil (SPD) erwartet.

Warten auf Genehmigungen in Lubmin

Bereit ist unterdessen auch das von der Deutschen Regas gebaute LNG-Terminal in Lubmin. Es sollte schon am 1. Dezember die Arbeit aufnehmen, allerdings fehlt noch grünes Licht der EU-Kommission sowie des Staatlichen Amts für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern, das noch Einsprüche gegen das Vorhaben bearbeitet. Trotzdem ist der Betreiber zuversichtlich, noch im Dezember starten zu können. Die FSRU-Einheit „Neptun“ und kleinere Tanker, über die das LNG auf hoher See umgeladen und nach Lubmin gebracht werden soll, warten bereits auf ihren Einsatz.

Die LNG-Anlage in Brunsbüttel an der Mündung des Nord-Ostseekanals in die Elbe, deren Inbetriebnahme ebenfalls noch für Dezember geplant war, wird nach RWE-Angaben wohl erst im Januar das erste Flüssigerdgas aus Abu Dhabi entgegennehmen.

FSRU-Terminals werden teurer

Mittlerweile wurde auch bekannt, dass Anschaffung und Unterhalt der schwimmenden LNG-Terminals teurer werden als gedacht. Das Bundeswirtschaftsministerium geht mittlerweile von 9,7 Milliarden Euro bis 2038 aus. Ursprünglich war von 6,56 Milliarden Euro die Rede gewesen. Allerdings würden sich, wie es in Berlin hieß, auch Einnahmen aus Regasifizierungs-Entgelten ergeben.

Neben dem Terminal der Deutschen Regas sind in Lubmin zwei weitere schwimmende Terminals geplant, die – wie eines im niedersächsischen Stade – voraussichtlich Ende 2023 fertig werden.

Zusätzlich gibt es neben der Lösung mit den FSRU für Wilhelmshaven, Stade und Brunsbüttel Pläne für stationäre Terminals mit Lagertanks. Fertig werden sollen sie 2025 und 2026.

Montag, 12.12.2022, 14:29 Uhr
Günter Drewnitzky

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