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Energie & Management > Wasserstoff - Wilhelmshaven als Umschlagplatz für grünes Methan
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
Wasserstoff

Wilhelmshaven als Umschlagplatz für grünes Methan

Belgische Investoren wollen grünen Wasserstoff und Methan im großen Stil aus dem Nahen Osten importieren. Die Infrastruktur dafür soll im deutschen Wilhelmshaven entstehen.
Wie der Präsident der Hafenwirtschaftsvereinigung in Wilhelmshaven, John Niemann, kürzlich mitteilte, sollen die Anlagen im Stadtteil Voslapper Groden entstehen. Die Vorarbeiten der Firma TES, einer Tochter der belgischen Atlas-Invest, liefen bereits seit zwei Jahren.

Geplant ist dem Vernehmen nach, synthetisches Methan aus dem Nahen Osten mit Flüssiggastankern nach Wilhelmshaven zu bringen. Es soll auf der arabischen Halbinsel aus „grünem“ Wasserstoff, der durch Solarstrom erzeugt wird, und Kohlendioxid erzeugt werden. Das Methan lässt sich leichter transportieren als reiner Wasserstoff. Die Kosten für den Solarstrom sollen weniger als 1 Cents pro Kilowattstunde betragen.

In Wilhelmshaven würde das Methan entweder in das deutsche Gasnetz eingespeist oder erneut in Wasserstoff und CO2 aufgespalten. Der Bau der Anlagen soll im nächsten Jahr beginnen. In der ersten Ausbaustufe, die 2027 abgeschlossen sein soll, könnte die Fabrik der TES eine halbe Mio. Tonnen Wasserstoff liefern, fast so viel wie die Bundesregierung 2030 für Deutschland geplant hat. Bis 2045 soll die Kapazität der Anlage auf 17 Mio. Tonnen Wasserstoff pro Jahr ausgebaut werden. Niemann geht davon aus, dass dadurch in Wilhelmshaven 1.200 Arbeitsplätze entstehen.

Das Konzept der TES kombiniert die Wasserstoff-Importe mit der Entsorgung von Kohlendioxid. Die Käufer des Methans sollen das bei der Verbrennung entstehende CO2 wieder an die TES zurückgeben, damit es in Wilhelmshaven erneut verflüssigt, in den Nahen Osten zurück transportiert und erneut als Transportmedium für den Wasserstoff eingesetzt werden kann. Das Konzept würde es erlauben, zunächst vorwiegend das synthetische Methan zu verkaufen und die Wasserstoff-Produktion schrittweise anzuheben. Die Entwicklung der Nachfrage nach Wasserstoff gilt bislang als sehr unsicher.
 

Freitag, 28.01.2022, 15:10 Uhr
Tom Weingärtner
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Wilhelmshaven als Umschlagplatz für grünes Methan
Belgische Investoren wollen grünen Wasserstoff und Methan im großen Stil aus dem Nahen Osten importieren. Die Infrastruktur dafür soll im deutschen Wilhelmshaven entstehen.
Wie der Präsident der Hafenwirtschaftsvereinigung in Wilhelmshaven, John Niemann, kürzlich mitteilte, sollen die Anlagen im Stadtteil Voslapper Groden entstehen. Die Vorarbeiten der Firma TES, einer Tochter der belgischen Atlas-Invest, liefen bereits seit zwei Jahren.

Geplant ist dem Vernehmen nach, synthetisches Methan aus dem Nahen Osten mit Flüssiggastankern nach Wilhelmshaven zu bringen. Es soll auf der arabischen Halbinsel aus „grünem“ Wasserstoff, der durch Solarstrom erzeugt wird, und Kohlendioxid erzeugt werden. Das Methan lässt sich leichter transportieren als reiner Wasserstoff. Die Kosten für den Solarstrom sollen weniger als 1 Cents pro Kilowattstunde betragen.

In Wilhelmshaven würde das Methan entweder in das deutsche Gasnetz eingespeist oder erneut in Wasserstoff und CO2 aufgespalten. Der Bau der Anlagen soll im nächsten Jahr beginnen. In der ersten Ausbaustufe, die 2027 abgeschlossen sein soll, könnte die Fabrik der TES eine halbe Mio. Tonnen Wasserstoff liefern, fast so viel wie die Bundesregierung 2030 für Deutschland geplant hat. Bis 2045 soll die Kapazität der Anlage auf 17 Mio. Tonnen Wasserstoff pro Jahr ausgebaut werden. Niemann geht davon aus, dass dadurch in Wilhelmshaven 1.200 Arbeitsplätze entstehen.

Das Konzept der TES kombiniert die Wasserstoff-Importe mit der Entsorgung von Kohlendioxid. Die Käufer des Methans sollen das bei der Verbrennung entstehende CO2 wieder an die TES zurückgeben, damit es in Wilhelmshaven erneut verflüssigt, in den Nahen Osten zurück transportiert und erneut als Transportmedium für den Wasserstoff eingesetzt werden kann. Das Konzept würde es erlauben, zunächst vorwiegend das synthetische Methan zu verkaufen und die Wasserstoff-Produktion schrittweise anzuheben. Die Entwicklung der Nachfrage nach Wasserstoff gilt bislang als sehr unsicher.
 

Freitag, 28.01.2022, 15:10 Uhr
Tom Weingärtner

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