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Energie & Management > Österreich - Wien Energie hat nicht spekuliert
Quelle: Fotolia / YuI
Österreich

Wien Energie hat nicht spekuliert

Laut der beauftragten Wirtschaftsprüfungsfirma PWC wurde vom Versorger lediglich das Mengen- und Preisrisiko branchenüblich abgesichert.
Die Wien Energie hat keine Spekulationen an den Strombörsen getätigt. Ihre dortigen Handelsaktivitäten dienten ausschließlich der Absicherung von Termingeschäften gegen Mengen- und Preisrisiken. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsfirma „PricewaterhouseCoopers“ (PWC) im Auftrag der Stadt Wien. Erste Ergebnisse wurden am 9. September in Wien präsentiert.

Der Endbericht wird laut einer Aussendung der Stadt Wien „im Laufe der kommenden Woche“ vorliegen. Michael Sponring, der Energieexperte von PWC in Österreich, konstatierte, es seien „nachweislich keine spekulativen Handelsbücher geführt“ worden. Die Wien Energie habe ausschließlich „großhandelsübliche“ Produkte genutzt. Ihr Risikomanagement war Sponring zufolge „branchenüblich“. Anzeichen für „wesentliche Schwächen“ des Risikomanagements gebe es nicht.

Wie berichtet, hatten die Wien Energie, ihre Muttergesellschaft Wiener Stadtwerke sowie deren Eigentümer, die Stadt Wien, Ende August die Republik Österreich um Hilfe bei der Absicherung von börslichen Termingeschäften ersucht. Ein plötzlicher Strompreisanstieg von rund 500 Euro/MWh auf über 1.000 Euro hatte zu einem unerwarteten Liquiditätsbedarf von rund 1,7 Mrd. Euro geführt.

Wie mittlerweile bekannt ist, konnte die Wien Energie diesen zwar mithilfe der Stadt Wien decken. Wegen der unabsehbaren weiteren Entwicklung wurde indessen der Bund um Unterstützung ersucht. Außerdem stellte die Wien Energie ihre Termingeschäfte bis auf Weiteres ein.

Nach tagelangen Verhandlungen und erheblicher Aufregung in der Öffentlichkeit stellte die Bundesfinanzierungsagentur im Auftrag des Finanzministeriums (BMF) eine Kreditlinie über zwei Mrd. Euro zur Verfügung. Diese läuft bis Ende April 2023. Infolge der mittlerweile gesunkenen Strompreise musste sie bis dato nicht in Anspruch genommen werden. Im Gegenteil: Die Wien Energie erhielt Rückzahlungen von rund 1,7 Mrd. Euro, berichtete der politisch zuständige Wiener Finanzstadtrat Peter Hanke (Sozialdemokratische Partei Österreichs, SPÖ).

Das BMF verlangte für seinen Beistand die Klärung, wie es zu dem Problem kommen konnte. Überdies entsandte es den ehemaligen Steag-Geschäftsführer Joachim Rumstadt für die Laufzeit der Kreditlinie in den Aufsichtsrat der Wien Energie. Prüfungen der Wien Energie durch den Bundesrechnungshof sowie den Rechnungshof der Stadt Wien wurden eingeleitet, ebenso wie die Untersuchung durch PWC.

Laut Sponring sollte die Wien Energie ihre Termingeschäfte an den Börsen wieder aufnehmen. Ihm zufolge gibt es dazu keine Alternative.

Freitag, 9.09.2022, 16:38 Uhr
Klaus Fischer
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Österreich
Wien Energie hat nicht spekuliert
Laut der beauftragten Wirtschaftsprüfungsfirma PWC wurde vom Versorger lediglich das Mengen- und Preisrisiko branchenüblich abgesichert.
Die Wien Energie hat keine Spekulationen an den Strombörsen getätigt. Ihre dortigen Handelsaktivitäten dienten ausschließlich der Absicherung von Termingeschäften gegen Mengen- und Preisrisiken. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsfirma „PricewaterhouseCoopers“ (PWC) im Auftrag der Stadt Wien. Erste Ergebnisse wurden am 9. September in Wien präsentiert.

Der Endbericht wird laut einer Aussendung der Stadt Wien „im Laufe der kommenden Woche“ vorliegen. Michael Sponring, der Energieexperte von PWC in Österreich, konstatierte, es seien „nachweislich keine spekulativen Handelsbücher geführt“ worden. Die Wien Energie habe ausschließlich „großhandelsübliche“ Produkte genutzt. Ihr Risikomanagement war Sponring zufolge „branchenüblich“. Anzeichen für „wesentliche Schwächen“ des Risikomanagements gebe es nicht.

Wie berichtet, hatten die Wien Energie, ihre Muttergesellschaft Wiener Stadtwerke sowie deren Eigentümer, die Stadt Wien, Ende August die Republik Österreich um Hilfe bei der Absicherung von börslichen Termingeschäften ersucht. Ein plötzlicher Strompreisanstieg von rund 500 Euro/MWh auf über 1.000 Euro hatte zu einem unerwarteten Liquiditätsbedarf von rund 1,7 Mrd. Euro geführt.

Wie mittlerweile bekannt ist, konnte die Wien Energie diesen zwar mithilfe der Stadt Wien decken. Wegen der unabsehbaren weiteren Entwicklung wurde indessen der Bund um Unterstützung ersucht. Außerdem stellte die Wien Energie ihre Termingeschäfte bis auf Weiteres ein.

Nach tagelangen Verhandlungen und erheblicher Aufregung in der Öffentlichkeit stellte die Bundesfinanzierungsagentur im Auftrag des Finanzministeriums (BMF) eine Kreditlinie über zwei Mrd. Euro zur Verfügung. Diese läuft bis Ende April 2023. Infolge der mittlerweile gesunkenen Strompreise musste sie bis dato nicht in Anspruch genommen werden. Im Gegenteil: Die Wien Energie erhielt Rückzahlungen von rund 1,7 Mrd. Euro, berichtete der politisch zuständige Wiener Finanzstadtrat Peter Hanke (Sozialdemokratische Partei Österreichs, SPÖ).

Das BMF verlangte für seinen Beistand die Klärung, wie es zu dem Problem kommen konnte. Überdies entsandte es den ehemaligen Steag-Geschäftsführer Joachim Rumstadt für die Laufzeit der Kreditlinie in den Aufsichtsrat der Wien Energie. Prüfungen der Wien Energie durch den Bundesrechnungshof sowie den Rechnungshof der Stadt Wien wurden eingeleitet, ebenso wie die Untersuchung durch PWC.

Laut Sponring sollte die Wien Energie ihre Termingeschäfte an den Börsen wieder aufnehmen. Ihm zufolge gibt es dazu keine Alternative.

Freitag, 9.09.2022, 16:38 Uhr
Klaus Fischer

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