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Energie & Management > Studien - Wie Unternehmen Klimaschutzziele erreichen können
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Studien

Wie Unternehmen Klimaschutzziele erreichen können

Der Weg ist richtig, das Tempo reicht noch nicht: Die Reduktionsziele der Unternehmen senken die globalen Emissionen bislang nur um 20 %. Dabei liegen hier viele Chancen.
Um das im Pariser Abkommen definierte 1,5-Prozent-Ziel für die Erderwärmung zu erreichen, müssen bis 2030 weltweit 43 % der Emissionen eingespart werden. Die bislang von den weltgrößten Unternehmen gesetzten Ziele reichen aber gerade einmal für 20 % Einsparungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger, die die Dekarbonisierungsanstrengungen der 4.700 größten börsennotierten Unternehmen der Welt untersucht hat.

Demnach haben sich etwa die Hälfte der Unternehmen Ziele für die Emissionsreduzierung gesetzt. Nur 15 % davon planen allerdings Reduktionen von 50 %, in der Summe erreichen die Einsparungen demnach gerade einmal 20 % und damit weit weniger als nötig, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu verwirklichen.

Dabei sehen die Autoren der Studie zufolge die Hürden weniger innerhalb der Unternehmen als vielmehr in den äußeren Gegebenheiten. So sei die Verfügbarkeit grüner Energie in den meisten Ländern noch sehr begrenzt. Zahlen der Internationalen Energy Agency (IEA) zufolge sei 2020 nur 17 % der weltweiten Energie aus Erneuerbaren gewonnen worden. Viele der Erzeugungstechnologien seein noch nicht skalierbar und damit kaum wirtschaftlich nutzbar. So erwarten die Autoren, dass bis 2070 mehr als ein Drittel der CO2-Reduzierungen durch Technologien ermöglicht werden, die momentan noch in der Prototyp- oder in der Demonstrationsphase sind.

Dies sei ein Bereich, in dem politische Entscheidungen einen großen Unterschied machen könnten, schreiben die Autoren unter Verweis auf die erfolgreiche Skalierung und Marktetablierung von Solar- und Windenergietechnologien, die auch auf politischen Willen und entsprechende Förderungen zurückgehe. Notwendig seien Investition in Wasserstoff und andere CO2-neutrale Energiequellen in Höhe von 56 Billionen US-Dollar bis zum Jahr 2050, so die Autoren.

Im Ergebnis definieren die Autoren sechs Handlungsfelder, in denen Unternehmen jetzt aktiv werden sollten, wobei der Zeitraum bis 2027 entscheidend sei. Einerseits, weil das globale Kohlenstoffbudget zwischen 2026 und 2030 aufgebraucht sein könnte. Andererseits weil es für die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend sei, jetzt die nötigen Investitionen zu tätigen, Technologien zu pilotieren und erste grüne Produkte auf den Markt zu bringen, um die steigende Marktnachfrage nach emissionsreduzierten Produkten und Dienstleistungen bedienen zu können.

Die Handlungsfelder im einzelnen:
  • Unternehmen sollten ihren Energieverbrauch senken und emissionsfreien Strom erzeugen oder auf emissionsfreien Strom umsteigen.
  • Private Investitionen in saubere Technologien sollten wo nötig mit öffentlichen Mitteln unterstützt werden, bis diese marktreif sind.
  • Um Emissionen aus der Lieferkette zu minimieren, sollten kritische Lieferanten gezielt eingebunden werden.
  • Neues Produktdesign, neue Materialien und zirkuläre Ansätze trügen ebenfalls dazu bei, den ökologischen Fußabdruck zu verbessern.
  • Eine Unternehmenskultur der Nachhaltigkeit kann die Kreativität und das Engagement der Mitarbeiter fördern
  • Digitale Tools und künstliche Intelligenz könnten schließlich dabei helfen, Emissionsquellen zu identifizieren und Fortschritte bei der Erreichung der Klimaziele transparent zu machen.
 
Zum Öffnen des pdf bitte auf das Bild klicken
Quelle: Roland Berger


Die Studie "Accelerating decarbonization" steht hier zum Download bereit.

Montag, 12.09.2022, 15:16 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Studien - Wie Unternehmen Klimaschutzziele erreichen können
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
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Wie Unternehmen Klimaschutzziele erreichen können
Der Weg ist richtig, das Tempo reicht noch nicht: Die Reduktionsziele der Unternehmen senken die globalen Emissionen bislang nur um 20 %. Dabei liegen hier viele Chancen.
Um das im Pariser Abkommen definierte 1,5-Prozent-Ziel für die Erderwärmung zu erreichen, müssen bis 2030 weltweit 43 % der Emissionen eingespart werden. Die bislang von den weltgrößten Unternehmen gesetzten Ziele reichen aber gerade einmal für 20 % Einsparungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger, die die Dekarbonisierungsanstrengungen der 4.700 größten börsennotierten Unternehmen der Welt untersucht hat.

Demnach haben sich etwa die Hälfte der Unternehmen Ziele für die Emissionsreduzierung gesetzt. Nur 15 % davon planen allerdings Reduktionen von 50 %, in der Summe erreichen die Einsparungen demnach gerade einmal 20 % und damit weit weniger als nötig, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu verwirklichen.

Dabei sehen die Autoren der Studie zufolge die Hürden weniger innerhalb der Unternehmen als vielmehr in den äußeren Gegebenheiten. So sei die Verfügbarkeit grüner Energie in den meisten Ländern noch sehr begrenzt. Zahlen der Internationalen Energy Agency (IEA) zufolge sei 2020 nur 17 % der weltweiten Energie aus Erneuerbaren gewonnen worden. Viele der Erzeugungstechnologien seein noch nicht skalierbar und damit kaum wirtschaftlich nutzbar. So erwarten die Autoren, dass bis 2070 mehr als ein Drittel der CO2-Reduzierungen durch Technologien ermöglicht werden, die momentan noch in der Prototyp- oder in der Demonstrationsphase sind.

Dies sei ein Bereich, in dem politische Entscheidungen einen großen Unterschied machen könnten, schreiben die Autoren unter Verweis auf die erfolgreiche Skalierung und Marktetablierung von Solar- und Windenergietechnologien, die auch auf politischen Willen und entsprechende Förderungen zurückgehe. Notwendig seien Investition in Wasserstoff und andere CO2-neutrale Energiequellen in Höhe von 56 Billionen US-Dollar bis zum Jahr 2050, so die Autoren.

Im Ergebnis definieren die Autoren sechs Handlungsfelder, in denen Unternehmen jetzt aktiv werden sollten, wobei der Zeitraum bis 2027 entscheidend sei. Einerseits, weil das globale Kohlenstoffbudget zwischen 2026 und 2030 aufgebraucht sein könnte. Andererseits weil es für die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend sei, jetzt die nötigen Investitionen zu tätigen, Technologien zu pilotieren und erste grüne Produkte auf den Markt zu bringen, um die steigende Marktnachfrage nach emissionsreduzierten Produkten und Dienstleistungen bedienen zu können.

Die Handlungsfelder im einzelnen:
  • Unternehmen sollten ihren Energieverbrauch senken und emissionsfreien Strom erzeugen oder auf emissionsfreien Strom umsteigen.
  • Private Investitionen in saubere Technologien sollten wo nötig mit öffentlichen Mitteln unterstützt werden, bis diese marktreif sind.
  • Um Emissionen aus der Lieferkette zu minimieren, sollten kritische Lieferanten gezielt eingebunden werden.
  • Neues Produktdesign, neue Materialien und zirkuläre Ansätze trügen ebenfalls dazu bei, den ökologischen Fußabdruck zu verbessern.
  • Eine Unternehmenskultur der Nachhaltigkeit kann die Kreativität und das Engagement der Mitarbeiter fördern
  • Digitale Tools und künstliche Intelligenz könnten schließlich dabei helfen, Emissionsquellen zu identifizieren und Fortschritte bei der Erreichung der Klimaziele transparent zu machen.
 
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Quelle: Roland Berger


Die Studie "Accelerating decarbonization" steht hier zum Download bereit.

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Katia Meyer-Tien

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