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Energie & Management > Kohlekraftwerke - Widerspenstiges Kesselhaus in Kiel gesprengt
Das Kieler Kohlekraftwerk ist bald Geschichte. Quelle: Fotolia / kw-on
Kohlekraftwerke

Widerspenstiges Kesselhaus in Kiel gesprengt

Erst im dritten Anlauf ist die Sprengung des kompletten Kesselhaus-Komplexes des Kieler Gemeinschaftskraftwerks gelungen. Das war nicht die erste Verzögerung beim Kraftwerks-Rückbau.
Aller guten Dinge sind drei: Nachdem ein Teil des Kesselhaus-Komplexes des Kieler Kohlekraftwerks am 11. Juli zwei Sprengungsversuchen widerstanden hatte, gelang am Tag darauf der vollständige Abriss.

Einem Bericht des NDR Schleswig-Holstein zufolge war beim ersten Sprengversuch die Rauchgas-Entstickungsanlage des Gebäudekomplexes stehen geblieben. Die Sprengladung habe nach Auskunft des Sprengmeisters zwar gezündet, der Gebäudeteil habe sich aber nur gesetzt und sei nicht zusammengefallen.

Es war nicht das erste Mal, dass die Abrissarbeiten am 2019 stillgelegten Kraftwerk Schlagzeilen machten. Bei einer Teilsprengung im April 2023 war ein Trümmerteil rund 1,1 Kilometer weit über die Stadt geflogen, hatte die Wand eines Wohnhauses durchschlagen und war im Flur des Hauses liegen geblieben. Verletzt wurde dabei niemand. Die weiteren Rückbaumaßnahmen waren daraufhin zunächst verschoben worden bis sichergestellt war, dass keine Baugefährdung vorlag. Zuletzt verzögerte Medienberichten zufolge die Trockenheit die Sprengung erneut.

Dementsprechend groß war die Spannung am 12. Juli, an dem die Sprengung zunächst für 12 Uhr, dann für 14.30 Uhr und schließlich für „kurz nach 15 Uhr“ angekündigt worden war. Das Regionalfernsehen streamte den Abriss live im Internet, wo dann gegen 15.20 Uhr das unter Rauchschwaden zusammenbrechende Gebäude zu beobachten war.

Dem NDR Schleswig-Holstein gegenüber zeigte sich Matthias Brock, der kaufmännische Geschäftsführer des Gemeinschaftskraftwerks, erleichtert: "Wenn das heute beim dritten Mal nicht funktioniert hätte, hätten wir keinen vierten Versuch mehr gemacht."

Zum endgültigen Aufatmen ist es allerdings noch zu früh: In einigen Wochen steht noch eine weitere Sprengung auf dem Gelände an, denn noch steht der Schornstein des Kraftwerkes.

Das Gemeinschaftskraftwerk Kiel war zuletzt von Uniper und den Stadtwerken Kiel gemeinsam betrieben worden. 2019 wurde es stillgelegt. Die Strom- und Fernwärme-Versorgung wird heute durch das im Jahr 2000 in Betrieb genommene Küstenkraftwerk der Stadtwerke Kiel gewährleistet.

Donnerstag, 13.07.2023, 09:06 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Kohlekraftwerke - Widerspenstiges Kesselhaus in Kiel gesprengt
Das Kieler Kohlekraftwerk ist bald Geschichte. Quelle: Fotolia / kw-on
Kohlekraftwerke
Widerspenstiges Kesselhaus in Kiel gesprengt
Erst im dritten Anlauf ist die Sprengung des kompletten Kesselhaus-Komplexes des Kieler Gemeinschaftskraftwerks gelungen. Das war nicht die erste Verzögerung beim Kraftwerks-Rückbau.
Aller guten Dinge sind drei: Nachdem ein Teil des Kesselhaus-Komplexes des Kieler Kohlekraftwerks am 11. Juli zwei Sprengungsversuchen widerstanden hatte, gelang am Tag darauf der vollständige Abriss.

Einem Bericht des NDR Schleswig-Holstein zufolge war beim ersten Sprengversuch die Rauchgas-Entstickungsanlage des Gebäudekomplexes stehen geblieben. Die Sprengladung habe nach Auskunft des Sprengmeisters zwar gezündet, der Gebäudeteil habe sich aber nur gesetzt und sei nicht zusammengefallen.

Es war nicht das erste Mal, dass die Abrissarbeiten am 2019 stillgelegten Kraftwerk Schlagzeilen machten. Bei einer Teilsprengung im April 2023 war ein Trümmerteil rund 1,1 Kilometer weit über die Stadt geflogen, hatte die Wand eines Wohnhauses durchschlagen und war im Flur des Hauses liegen geblieben. Verletzt wurde dabei niemand. Die weiteren Rückbaumaßnahmen waren daraufhin zunächst verschoben worden bis sichergestellt war, dass keine Baugefährdung vorlag. Zuletzt verzögerte Medienberichten zufolge die Trockenheit die Sprengung erneut.

Dementsprechend groß war die Spannung am 12. Juli, an dem die Sprengung zunächst für 12 Uhr, dann für 14.30 Uhr und schließlich für „kurz nach 15 Uhr“ angekündigt worden war. Das Regionalfernsehen streamte den Abriss live im Internet, wo dann gegen 15.20 Uhr das unter Rauchschwaden zusammenbrechende Gebäude zu beobachten war.

Dem NDR Schleswig-Holstein gegenüber zeigte sich Matthias Brock, der kaufmännische Geschäftsführer des Gemeinschaftskraftwerks, erleichtert: "Wenn das heute beim dritten Mal nicht funktioniert hätte, hätten wir keinen vierten Versuch mehr gemacht."

Zum endgültigen Aufatmen ist es allerdings noch zu früh: In einigen Wochen steht noch eine weitere Sprengung auf dem Gelände an, denn noch steht der Schornstein des Kraftwerkes.

Das Gemeinschaftskraftwerk Kiel war zuletzt von Uniper und den Stadtwerken Kiel gemeinsam betrieben worden. 2019 wurde es stillgelegt. Die Strom- und Fernwärme-Versorgung wird heute durch das im Jahr 2000 in Betrieb genommene Küstenkraftwerk der Stadtwerke Kiel gewährleistet.

Donnerstag, 13.07.2023, 09:06 Uhr
Katia Meyer-Tien

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