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Energie & Management > Studien - Weniger Energieverbrauch, mehr CO2-Ausstoß
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Studien

Weniger Energieverbrauch, mehr CO2-Ausstoß

Der Energieverbrauch in Deutschland von Januar bis März fällt um 0,8 % geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Ein Plus zeigt sich beim Verbrauch von Kohle, Erdgas und Kernenergie.
Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) summiert sich der Primärenergieverbrauch in Deutschland im ersten Quartal dieses Jahres auf 3.441 Petajoule (PJ), umgerechnet 117,5 Mio. Tonnen Steinkohleneinheiten (SKE). Das ist ein Rückgang um 0,8 % im Vergleich zu den ersten drei Monaten im Vorjahr. Als Gründe für die Entwicklung nennt die Organisation die in Folge der Corona-Pandemie gesunkene Wirtschaftsleistung (-3,4 %), die Energiepreise und CO2-Kosten.

Zudem verweist sie auf den Schalttag – und zusätzlichen Verbrauchstag – im vergangenen Jahr. Deutlich schlägt sich die kühle Witterung in der Quartalsbilanz nieder. Ohne den damit einhergehenden Anstieg des Heizenergieverbrauchs betrüge das Minus 2,3 %, heißt es.

Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Bilanz fällt mit 569 PJ um 6 % geringer aus. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die geringere Stromerzeugung, sie liegt um 21 % unter dem Vorjahreswert. Die Windflauten dieses Frühjahrs zeichnen sich bei Windstromproduktion mit minus 35 % (onshore) und minus 17 % (offshore) ab. Für die Stromerzeugung aus Wasserkraft errechnet sich ein Rückgang um 1 %. Photovoltaik und Biomasse tragen dagegen unverändert bei. Insgesamt ergibt sich für den Anteil der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch ein Anteil von 16,5 %.

Erdgas erreicht im ersten Quartal mit 1.210 PJ einen Anteil von 35,2 % – ein Plus von 10,5 % gegenüber 2020. Hintergrund sind die Nachfrage nach Strom aus Gaskraftwerken als Ersatz für Windstrom und das kalte Wetter. Für Steinkohle (288 PJ) ermittelt die AGEB einen Verbrauchsanstieg um 8,8 %, für Braunkohle (283 PJ) um mehr als 26%.

Das Plus bei der Braunkohle entspreche weitgehend der Entwicklung der Lieferungen an die Kraftwerke der allgemeinen Versorgung und beruhe auch „im Wesentlichen auf dem Ausgleich der gegenüber dem Vorjahr deutlich geringeren Stromeinspeisung aus Windenergieanlagen“, schreibt die AGEB. Gegenüber dem ersten Quartal des Jahres 2019 sei der Verbrauch von Braunkohle im laufenden Jahr um 9 % geringer.

Kernkraft kommt auf 193 PJ, das ist ein Anstieg um 2,4 %. Der Anteil am Primärenergieverbrauch liegt bei 5,6 %. Der Verbrauch an Mineralöl ist um 19,4 % geringer. Rückgänge stellt die AGEB für alle Mineralölprodukte außer Rohbenzin fest. Die stärksten Einbrüche zeigen sich bei Flugbenzin und Heizöl. Der verstärkte Einsatz fossiler Energieträger sei erforderlich gewesen, um die Sicherheit der Stromversorgung zu gewährleisten, betont die Arbeitsgemeinschaft. Kehrseite der Medaille: „ein erhöhter Ausstoß energiebedingter CO2- Emissionen im ersten Quartal“.

Beim Stromaustauschsaldo beobachtet die Arbeitsgemeinschaft eine Verringerung der Stromflüsse ins Ausland und eine Erhöhung der Importe. Rund 20,8 Mrd. kWh (-2,3 %) im Export stehen 13,9 Mrd. kWh (+35,4 %) im Import gegenüber. Das bedeutet einen nahezu halbierten negativen Austauschsaldo.

Die Quartalsdaten der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanz stehen als Download bereit.

Montag, 7.06.2021, 15:28 Uhr
Manfred Fischer
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Weniger Energieverbrauch, mehr CO2-Ausstoß
Der Energieverbrauch in Deutschland von Januar bis März fällt um 0,8 % geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Ein Plus zeigt sich beim Verbrauch von Kohle, Erdgas und Kernenergie.
Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) summiert sich der Primärenergieverbrauch in Deutschland im ersten Quartal dieses Jahres auf 3.441 Petajoule (PJ), umgerechnet 117,5 Mio. Tonnen Steinkohleneinheiten (SKE). Das ist ein Rückgang um 0,8 % im Vergleich zu den ersten drei Monaten im Vorjahr. Als Gründe für die Entwicklung nennt die Organisation die in Folge der Corona-Pandemie gesunkene Wirtschaftsleistung (-3,4 %), die Energiepreise und CO2-Kosten.

Zudem verweist sie auf den Schalttag – und zusätzlichen Verbrauchstag – im vergangenen Jahr. Deutlich schlägt sich die kühle Witterung in der Quartalsbilanz nieder. Ohne den damit einhergehenden Anstieg des Heizenergieverbrauchs betrüge das Minus 2,3 %, heißt es.

Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Bilanz fällt mit 569 PJ um 6 % geringer aus. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die geringere Stromerzeugung, sie liegt um 21 % unter dem Vorjahreswert. Die Windflauten dieses Frühjahrs zeichnen sich bei Windstromproduktion mit minus 35 % (onshore) und minus 17 % (offshore) ab. Für die Stromerzeugung aus Wasserkraft errechnet sich ein Rückgang um 1 %. Photovoltaik und Biomasse tragen dagegen unverändert bei. Insgesamt ergibt sich für den Anteil der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch ein Anteil von 16,5 %.

Erdgas erreicht im ersten Quartal mit 1.210 PJ einen Anteil von 35,2 % – ein Plus von 10,5 % gegenüber 2020. Hintergrund sind die Nachfrage nach Strom aus Gaskraftwerken als Ersatz für Windstrom und das kalte Wetter. Für Steinkohle (288 PJ) ermittelt die AGEB einen Verbrauchsanstieg um 8,8 %, für Braunkohle (283 PJ) um mehr als 26%.

Das Plus bei der Braunkohle entspreche weitgehend der Entwicklung der Lieferungen an die Kraftwerke der allgemeinen Versorgung und beruhe auch „im Wesentlichen auf dem Ausgleich der gegenüber dem Vorjahr deutlich geringeren Stromeinspeisung aus Windenergieanlagen“, schreibt die AGEB. Gegenüber dem ersten Quartal des Jahres 2019 sei der Verbrauch von Braunkohle im laufenden Jahr um 9 % geringer.

Kernkraft kommt auf 193 PJ, das ist ein Anstieg um 2,4 %. Der Anteil am Primärenergieverbrauch liegt bei 5,6 %. Der Verbrauch an Mineralöl ist um 19,4 % geringer. Rückgänge stellt die AGEB für alle Mineralölprodukte außer Rohbenzin fest. Die stärksten Einbrüche zeigen sich bei Flugbenzin und Heizöl. Der verstärkte Einsatz fossiler Energieträger sei erforderlich gewesen, um die Sicherheit der Stromversorgung zu gewährleisten, betont die Arbeitsgemeinschaft. Kehrseite der Medaille: „ein erhöhter Ausstoß energiebedingter CO2- Emissionen im ersten Quartal“.

Beim Stromaustauschsaldo beobachtet die Arbeitsgemeinschaft eine Verringerung der Stromflüsse ins Ausland und eine Erhöhung der Importe. Rund 20,8 Mrd. kWh (-2,3 %) im Export stehen 13,9 Mrd. kWh (+35,4 %) im Import gegenüber. Das bedeutet einen nahezu halbierten negativen Austauschsaldo.

Die Quartalsdaten der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanz stehen als Download bereit.

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