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Energie & Management > Stromspeicher - Weltpremiere im Burgenland
Quelle: Shutterstock, Vladimir Koletic
Stromspeicher

Weltpremiere im Burgenland

Im Wind- und Photovoltaikpark Schattendorf nahmen die Burgenland Energie und die unterfränkische Cmblu Energy die angeblich weltweit erste organische Solid-Flow-Batterie in Betrieb.
Die nach Unternehmensangaben „erste betriebsbereite organische Solid-Flow-Batterie der Welt“ installierte die Burgenland Energie am 13. Juli in Schattendorf an der österreichisch-ungarischen Grenze. Dort, etwa 15 Kilometer südlich der burgenländischen Hauptstadt Eisenstadt, betreibt das Unternehmen seit Anfang des Jahres einen kombinierten Wind- und Photovoltaikpark mit 15 MW Gesamtleistung. Der nun testweise verwendete Batteriespeicher hat ein Volumen von 500 kWh, berichtete der Kommunikationschef der Burgenland Energie, Jürgen Schwarz, der Redaktion auf Anfrage.

Hersteller des Geräts ist die Cmblu Energy mit Sitz in Alzenau im unterfränkischen Kreis Aschaffenburg etwa 30 Kilometer östlich von Frankfurt am Main. Sie betreibt den Speicher im Rahmen eines Forschungsprojekts mit der Burgenland Energie. Schwarz zufolge investierten die beiden Unternehmen in das Vorhaben bislang rund 250.000 bis 300.000 Euro. Die Entwicklungskosten der Speichertechnologie bezifferte Schwarz mit etwa 100 Millionen Euro.

Installiert wurde der Speicher in einem klimatisierten 40-Fuß-Container. Geplant ist laut der Burgenland Energie, „in den kommenden Monaten an verschiedenen Standorten“ weitere derartige Einheiten aufzustellen. Laut dem Vorstandsvorsitzenden des Energieunternehmens, Stephan Sharma, benötigt dieses bis 2030 Stromspeicher mit einem Gesamtvolumen von etwa 300 MWh. Mit ihnen soll die witterungsbedingt schwankende Stromerzeugung der Windparks und Photovoltaikanlagen der Burgenland Energie so weit wie möglich ausgeglichen werden.

Modulare Speicher

Die Geräte der Cmblue sind nach deren Angaben modular aufgebaut, womit sich Volumina bis in den GWh-Bereich darstellen lassen. Den Wirkungsgrad der Speicher beziffert der Hersteller auf seiner Website mit „bis zu 90 Prozent.“ Zur Verwendung gelangen flüssige Elektrolyte auf Basis von Kohlenstoff. Damit gehe eine hohe Sicherheit einher: Es würden „keine brennbaren oder explosiven Materialien“ verwendet, ebenso wenig wie „Konfliktrohstoffe oder seltene Materialien“. Ferner betont die Cmblue die „praktisch unbegrenzte“ Lebensdauer ihrer Batteriespeicher – freilich „bei ordnungsgemäßer Wartung“.

Lob von der Politik

Der Landeshauptmann (Ministerpräsident) des Burgenlands, Hans Peter Doskozil (Sozialdemokratische Partei Österreichs, SPÖ), konstatierte bei der Inbetriebnahme des Speichers, sein Bundesland wolle im Jahr 2030 „klimaneutral, energieunabhängig und damit auch preisunabhängig sein.“ Dabei spiele die Forschungskooperation der Burgenland Energie mit der Cmblue eine nicht zu unterschätzende Rolle. Batteriespeicher auf Lithium-Ionen-Basis lehne er ab, betonte Doskozil: „Die Ausbeutung von Minen und anderen Kontinenten in Kauf zu nehmen, ist nicht das soziale Bild, das wir im Zuge einer Energiewende akzeptieren werden.“ Das Land Burgenland ist mit 51 Prozent Mehrheitseigentümer der Burgenland Energie.

Präsent bei der Inbetriebnahme des Batteriespeichers war auch der Leiter der EU-Vertretung in Österreich, Martin Selmayr, der das Projekt in höchsten Tönen zu loben wusste.

Freitag, 14.07.2023, 16:06 Uhr
Klaus Fischer
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Weltpremiere im Burgenland
Im Wind- und Photovoltaikpark Schattendorf nahmen die Burgenland Energie und die unterfränkische Cmblu Energy die angeblich weltweit erste organische Solid-Flow-Batterie in Betrieb.
Die nach Unternehmensangaben „erste betriebsbereite organische Solid-Flow-Batterie der Welt“ installierte die Burgenland Energie am 13. Juli in Schattendorf an der österreichisch-ungarischen Grenze. Dort, etwa 15 Kilometer südlich der burgenländischen Hauptstadt Eisenstadt, betreibt das Unternehmen seit Anfang des Jahres einen kombinierten Wind- und Photovoltaikpark mit 15 MW Gesamtleistung. Der nun testweise verwendete Batteriespeicher hat ein Volumen von 500 kWh, berichtete der Kommunikationschef der Burgenland Energie, Jürgen Schwarz, der Redaktion auf Anfrage.

Hersteller des Geräts ist die Cmblu Energy mit Sitz in Alzenau im unterfränkischen Kreis Aschaffenburg etwa 30 Kilometer östlich von Frankfurt am Main. Sie betreibt den Speicher im Rahmen eines Forschungsprojekts mit der Burgenland Energie. Schwarz zufolge investierten die beiden Unternehmen in das Vorhaben bislang rund 250.000 bis 300.000 Euro. Die Entwicklungskosten der Speichertechnologie bezifferte Schwarz mit etwa 100 Millionen Euro.

Installiert wurde der Speicher in einem klimatisierten 40-Fuß-Container. Geplant ist laut der Burgenland Energie, „in den kommenden Monaten an verschiedenen Standorten“ weitere derartige Einheiten aufzustellen. Laut dem Vorstandsvorsitzenden des Energieunternehmens, Stephan Sharma, benötigt dieses bis 2030 Stromspeicher mit einem Gesamtvolumen von etwa 300 MWh. Mit ihnen soll die witterungsbedingt schwankende Stromerzeugung der Windparks und Photovoltaikanlagen der Burgenland Energie so weit wie möglich ausgeglichen werden.

Modulare Speicher

Die Geräte der Cmblue sind nach deren Angaben modular aufgebaut, womit sich Volumina bis in den GWh-Bereich darstellen lassen. Den Wirkungsgrad der Speicher beziffert der Hersteller auf seiner Website mit „bis zu 90 Prozent.“ Zur Verwendung gelangen flüssige Elektrolyte auf Basis von Kohlenstoff. Damit gehe eine hohe Sicherheit einher: Es würden „keine brennbaren oder explosiven Materialien“ verwendet, ebenso wenig wie „Konfliktrohstoffe oder seltene Materialien“. Ferner betont die Cmblue die „praktisch unbegrenzte“ Lebensdauer ihrer Batteriespeicher – freilich „bei ordnungsgemäßer Wartung“.

Lob von der Politik

Der Landeshauptmann (Ministerpräsident) des Burgenlands, Hans Peter Doskozil (Sozialdemokratische Partei Österreichs, SPÖ), konstatierte bei der Inbetriebnahme des Speichers, sein Bundesland wolle im Jahr 2030 „klimaneutral, energieunabhängig und damit auch preisunabhängig sein.“ Dabei spiele die Forschungskooperation der Burgenland Energie mit der Cmblue eine nicht zu unterschätzende Rolle. Batteriespeicher auf Lithium-Ionen-Basis lehne er ab, betonte Doskozil: „Die Ausbeutung von Minen und anderen Kontinenten in Kauf zu nehmen, ist nicht das soziale Bild, das wir im Zuge einer Energiewende akzeptieren werden.“ Das Land Burgenland ist mit 51 Prozent Mehrheitseigentümer der Burgenland Energie.

Präsent bei der Inbetriebnahme des Batteriespeichers war auch der Leiter der EU-Vertretung in Österreich, Martin Selmayr, der das Projekt in höchsten Tönen zu loben wusste.

Freitag, 14.07.2023, 16:06 Uhr
Klaus Fischer

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