Die Höegh Esperanza bekommt bald Gesellschaft von einer weitereren FSRU. Quelle: Terminal Wilhelmshaven
Die FSRU Excelsior wird am 28. April Wilhelmshaven erreichen. Sie ergänzt das erste LNG-Terminal und soll jährlich bis zu 4,6 Milliarden Kubikmeter Erdgas einspeisen können.
Die niedersächsische Hafenstadt Wilhelmshaven erhält in Kürze ein zweites schwimmendes LNG-Terminal: Die unter belgischer Flagge fahrende Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) „Excelsior“ wird am 28.
April am eigens errichteten Anleger im Jadefahrwasser festmachen. Das teilte die Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) mit, ein im Eigentum des Bundes stehendes Unternehmen mit Sitz in Wilhelmshaven, das im Auftrag der Bundesregierung die LNG-Infrastrukturprojekte an mehreren Küstenstandorten verantwortet.
Die „Excelsior“ ergänzt die bereits seit Anfang 2022 betriebene FSRU „Höegh Esperanza“, die am Terminal Wilhelmshaven-1 ihren Dienst tut. Beide Schiffe dienen der Regasifizierung von verflüssigtem Erdgas (Liquified Natural Gas, LNG), das von LNG-Tankern angeliefert wird, um anschließend in das deutsche Gasnetz eingespeist zu werden.
Das zweite Terminal in Wilhelmshaven – offiziell als Wilhelmshaven-2 bezeichnet – ist Teil des DET-Portfolios. Der neue Anleger liegt zwischen der Pier des Tanklagerbetreibers HES Wilhelmshaven und dem Terminal des Chemieunternehmens Vynova. Er wurde speziell für den temporären Einsatz einer FSRU ausgelegt. Die Betriebsgenehmigung gilt zunächst für fünf Jahre, wie DET mitteilt. Die jährliche Regasifizierungskapazität des Terminals liegt bei 4,5
Milliarden Kubikmetern.
Speichervermögen von 138.000 Kubikmetern LNGBetrieben wird die FSRU „Excelsior“ von der US-amerikanischen Reederei Excelerate Energy. Das Schiff wurde 2005 gebaut und kommt auf eine Länge von 277
Metern. Es bietet Platz für ein Speichervermögen von 138.000
Kubikmetern LNG. Vor dem Einsatz in Deutschland war die Excelsior für die argentinische Regierung tätig. Für den dauerhaften Einsatz in deutschen Gewässern wurde die „Excelsior“ im spanischen El Ferrol bei der Navantia-Werft technisch angepasst.
Charterer der Excelsior ist die DET, die neben der Infrastruktur auch die Gesamtkoordination des Projekts verantwortet. Die technische Betriebsführung und die Instandhaltung wird nach der Inbetriebnahme des schwimmenden LNG-Terminals der litauische LNG-Betreiber KN Energies übernehmen. Das staatliche Unternehmen ist, wie es seitens der DET heißt, auf den Terminalbetrieb spezialisiert und wird das kommerzielle Management und die Koordination der LNG-Tanker übernehmen. Die Regasifizierung erfolgt direkt an Bord der FSRU durch das Team von Excelerate Energy.
Nach dem Festmachen an der neuen Anlegestelle Wilhelmshaven-2 startet ein mehrwöchiger Testbetrieb unter hohen Sicherheitsauflagen. Erst danach erfolgt die planmäßige Inbetriebnahme. Für das laufende Jahr rechnet die DET damit, bis zu 1,9
Milliarden Kubikmeter Erdgas einspeisen zu können. Das entspricht laut Unternehmen dem jährlichen Heizenergiebedarf von etwa 1,5
Millionen Vierpersonenhaushalten. In den beiden darauffolgenden Jahren soll die volle Kapazität von 4,6
Milliarden Kubikmetern ausgeschöpft werden. Mit der Inbetriebnahme des zweiten Terminals in Wilhelmshaven erhöht sich die Zahl der aktiven FSRU-Standorte in Deutschland auf vier.
Freitag, 25.04.2025, 14:10 Uhr
© 2025 Energie & Management GmbH