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Energie & Management > Rheinland-Pfalz - Wasserstoff als
Quelle: Fotolia / Rene Grycner
Rheinland-Pfalz

Wasserstoff als "Lockstoff für Wirtschaft und Forschung"

Die Landesregierung hat die Ergebnisse einer Studie zur Wasserstoffnutzung vorgelegt: Die Ausgangslage voRheinland-Pfalz ist gut, der Erneuerbaren-Ausbau muss aber forciert werden.
Die Wasserstoffstudie mit Roadmap für Rheinland-Pfalz wurde im Auftrag des Klimaschutzministeriums durch ein Konsortium unter Führung des Beratungshauses "umlaut energy GmbH" erstellt und von der Landesregierung fachlich eng begleitet. Die Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) stellten am 15. November erste Erkenntnisse aus der Studie vor. 

In einer "großen Kraftanstrengung" wollen sie mit 184 Millionen Euro Wasserstoff-Projekte in Rheinland-Pfalz voranbringen. "Mit dieser Landesförderung holen wir zusätzliche Fördermittel von Bund unEU in erheblichem Umfang für den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft nach Rheinland-Pfalz", erklärte Malu Dreyer. Klimaneutraler Wasserstoff trage nicht nur wesentlich zur Dekarbonisierung der Industrie und der Mobilität bei, sondern erhöhe zudem die Versorgungssicherheit und Energieunabhängigkeit.

Als einen "bedeutenden Standortfaktor für Wirtschaft und Industrie" sieht Dreyer die Verfügbarkeit von Wasserstoff. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin will das Bundesland zur "Modellregion für die grünen Wasserstofftechnologien" machen. Es sei hierfür in einer einzigartigen Position: "Rheinland-Pfalz hat mit seiner Wirtschaftsstruktur, seiner gut ausgebauten Wasserstraßen-Infrastruktur sowie seiner geografischen Lage mit seinen Grenzen insbesondere zu Belgien und Holland mit ihren bedeutenden Häfen gute Voraussetzungen, um ein Knotenpunkt für die Wasserstoffindustrie zu werden". Angesiedelt seien weltweit vernetzte Unternehmen der chemischen Industrie mit sehr hohem stofflichen Bedarf an Wasserstoff und Hersteller, die den Einsatz von Wasserstoff als Antriebsenergie für Nutzfahrzeuge weiterentwickeln.

Koordinierungsstelle Wasserstoff geplant

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt betonte: "Unsere Wirtschaft muss in ihrer gesamten Breite mit Wasserstoff versorgt werden − von der Industrie über den industriellen Mittelstand bis hin zu den kleinen und mittleren Unternehmen." Unterstützende und flankierende Maßnahmen zum Aufbau wasserstoffbasierter Wertschöpfungsketten müssten hierzu gut zugänglich sein." Die Landesregierung plane deshalb eine "Koordinierungsstelle Wasserstoff", die in der Innovationsagentur des Landes angesiedelt werden soll. "Wir wollen interessierten Unternehmen, aber auch Akteuren aus Wissenschaft und Kommunen, die sich mit der Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Anwendung von Wasserstoff befassen, die Beratungsqualität eines one-stop-shop bieten", sagte Schmitt.

Schmitt kündigte zudem ein Wasserstoffprogramm in Höhe von 40 Millionen Euro an. Damit sollen etwa Wasserstofftankstellen entlang der wichtigen Verkehrsachsen gefördert und die Rolle der Häfen als Wasserstoffhubs untersucht werden. Auch Kommunen sollen direkt von dieser Förderung profitieren: Regionale Wasserstoffproduktion und -verfügbarkeit ist die Basis. Der Wasserstoff in diesen Modell-Kommunen sei dann praktisch der "Lockstoff für Wirtschaft und Forschung". So könnten in diesen Modellregionen regionale Wertschöpfungsprozesse in Gewerbe und Logistik, Forschung und Entwicklung, aber auch Energieversorgung entstehen, sagte Schmitt.

Noch mehr Tempo beim Erneuerbaren-Ausbau gefordert

Mit einem räumlich und zeitlich detailliert aufgelösten Optimierungsmodell wurden in der Wasserstoffstudie realistische Transformationspfade zur Treibhausgasneutralität im Jahr 2040 entwickelt. Darin berücksichtigt wurden die politisch gesetzten Randbedingungen. Dazu gehört die Treibhausgasneutralität bis spätestens 2040, der jährliche Ausbau von Photovoltaik und Windkraft um mindestens 500 MW bis 2030 und ab 2030 eine bilanzielle Stromdeckung durch 100 Prozent Erneuerbare.

Um dies zu gewährleisten, sieht Energieministerin Katrin Eder ein hohes Ausbautempo der Erneuerbaren als erforderlich. Sie betont: "Diese Notwendigkeit wird noch einmal verstärkt, um ab dem Jahr 2030 den zusätzlich notwendigen Strom für die Elektrolyse zur Erzeugung von grünem Wasserstoff bereitstellen zu können." Die Studie zeige, dass der bereits ambitioniertAusbau der Erneuerbaren nochmals forciert werden müsse. Die Ministerin zählt auf, was zum Ausbau der Erneuerbaren in Rheinland-Pfalz getan wird: "Wir haben die Abstandsregeln für Windenergieanlagen gesenkt, eine Verordnung für Freiflächen-PV Anlagen erlassen, wir zentralisieren die Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen mit insgesamt zwölf neuen Stellen und zum 1. Januar 2023 tritt die Solarpflicht auf neuen Gewerbegebäuden und großen Parkplätzen in Kraft."

Die Wasserstoffstudie mit Roadmap für Rheinland-Pfalz kann auf der Internetseite des Landesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität angefordert werden. 


Dienstag, 15.11.2022, 18:03 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Rheinland-Pfalz - Wasserstoff als
Quelle: Fotolia / Rene Grycner
Rheinland-Pfalz
Wasserstoff als "Lockstoff für Wirtschaft und Forschung"
Die Landesregierung hat die Ergebnisse einer Studie zur Wasserstoffnutzung vorgelegt: Die Ausgangslage voRheinland-Pfalz ist gut, der Erneuerbaren-Ausbau muss aber forciert werden.
Die Wasserstoffstudie mit Roadmap für Rheinland-Pfalz wurde im Auftrag des Klimaschutzministeriums durch ein Konsortium unter Führung des Beratungshauses "umlaut energy GmbH" erstellt und von der Landesregierung fachlich eng begleitet. Die Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) stellten am 15. November erste Erkenntnisse aus der Studie vor. 

In einer "großen Kraftanstrengung" wollen sie mit 184 Millionen Euro Wasserstoff-Projekte in Rheinland-Pfalz voranbringen. "Mit dieser Landesförderung holen wir zusätzliche Fördermittel von Bund unEU in erheblichem Umfang für den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft nach Rheinland-Pfalz", erklärte Malu Dreyer. Klimaneutraler Wasserstoff trage nicht nur wesentlich zur Dekarbonisierung der Industrie und der Mobilität bei, sondern erhöhe zudem die Versorgungssicherheit und Energieunabhängigkeit.

Als einen "bedeutenden Standortfaktor für Wirtschaft und Industrie" sieht Dreyer die Verfügbarkeit von Wasserstoff. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin will das Bundesland zur "Modellregion für die grünen Wasserstofftechnologien" machen. Es sei hierfür in einer einzigartigen Position: "Rheinland-Pfalz hat mit seiner Wirtschaftsstruktur, seiner gut ausgebauten Wasserstraßen-Infrastruktur sowie seiner geografischen Lage mit seinen Grenzen insbesondere zu Belgien und Holland mit ihren bedeutenden Häfen gute Voraussetzungen, um ein Knotenpunkt für die Wasserstoffindustrie zu werden". Angesiedelt seien weltweit vernetzte Unternehmen der chemischen Industrie mit sehr hohem stofflichen Bedarf an Wasserstoff und Hersteller, die den Einsatz von Wasserstoff als Antriebsenergie für Nutzfahrzeuge weiterentwickeln.

Koordinierungsstelle Wasserstoff geplant

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt betonte: "Unsere Wirtschaft muss in ihrer gesamten Breite mit Wasserstoff versorgt werden − von der Industrie über den industriellen Mittelstand bis hin zu den kleinen und mittleren Unternehmen." Unterstützende und flankierende Maßnahmen zum Aufbau wasserstoffbasierter Wertschöpfungsketten müssten hierzu gut zugänglich sein." Die Landesregierung plane deshalb eine "Koordinierungsstelle Wasserstoff", die in der Innovationsagentur des Landes angesiedelt werden soll. "Wir wollen interessierten Unternehmen, aber auch Akteuren aus Wissenschaft und Kommunen, die sich mit der Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Anwendung von Wasserstoff befassen, die Beratungsqualität eines one-stop-shop bieten", sagte Schmitt.

Schmitt kündigte zudem ein Wasserstoffprogramm in Höhe von 40 Millionen Euro an. Damit sollen etwa Wasserstofftankstellen entlang der wichtigen Verkehrsachsen gefördert und die Rolle der Häfen als Wasserstoffhubs untersucht werden. Auch Kommunen sollen direkt von dieser Förderung profitieren: Regionale Wasserstoffproduktion und -verfügbarkeit ist die Basis. Der Wasserstoff in diesen Modell-Kommunen sei dann praktisch der "Lockstoff für Wirtschaft und Forschung". So könnten in diesen Modellregionen regionale Wertschöpfungsprozesse in Gewerbe und Logistik, Forschung und Entwicklung, aber auch Energieversorgung entstehen, sagte Schmitt.

Noch mehr Tempo beim Erneuerbaren-Ausbau gefordert

Mit einem räumlich und zeitlich detailliert aufgelösten Optimierungsmodell wurden in der Wasserstoffstudie realistische Transformationspfade zur Treibhausgasneutralität im Jahr 2040 entwickelt. Darin berücksichtigt wurden die politisch gesetzten Randbedingungen. Dazu gehört die Treibhausgasneutralität bis spätestens 2040, der jährliche Ausbau von Photovoltaik und Windkraft um mindestens 500 MW bis 2030 und ab 2030 eine bilanzielle Stromdeckung durch 100 Prozent Erneuerbare.

Um dies zu gewährleisten, sieht Energieministerin Katrin Eder ein hohes Ausbautempo der Erneuerbaren als erforderlich. Sie betont: "Diese Notwendigkeit wird noch einmal verstärkt, um ab dem Jahr 2030 den zusätzlich notwendigen Strom für die Elektrolyse zur Erzeugung von grünem Wasserstoff bereitstellen zu können." Die Studie zeige, dass der bereits ambitioniertAusbau der Erneuerbaren nochmals forciert werden müsse. Die Ministerin zählt auf, was zum Ausbau der Erneuerbaren in Rheinland-Pfalz getan wird: "Wir haben die Abstandsregeln für Windenergieanlagen gesenkt, eine Verordnung für Freiflächen-PV Anlagen erlassen, wir zentralisieren die Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen mit insgesamt zwölf neuen Stellen und zum 1. Januar 2023 tritt die Solarpflicht auf neuen Gewerbegebäuden und großen Parkplätzen in Kraft."

Die Wasserstoffstudie mit Roadmap für Rheinland-Pfalz kann auf der Internetseite des Landesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität angefordert werden. 


Dienstag, 15.11.2022, 18:03 Uhr
Davina Spohn

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