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Energie & Management > Wärme - Wärmepumpenbauer steckt 600 Mio. Euro in die Produktion
Quelle: Shutterstock / JPC-PROD
Wärme

Wärmepumpenbauer steckt 600 Mio. Euro in die Produktion

Fast jede dritte in Deutschland installierte Wärmepumpe stammt aktuell vom Haustechnik-Unternehmen Stiebel Eltron. Die Niedersachsen wollen ihre Produktion in Kürze verdreifachen.
Der Wärmepumpen-Markt in Deutschland boomt, die Hersteller können die Nachfrage kaum befriedigen. Einer der größten deutschen Produzenten, Stiebel Eltron, will nun über eine halbe Milliarde Euro investieren, um binnen drei Jahren dreimal so viele Anlagen wie in diesem Jahr liefern zu können.

Für 2022 erwartet die mittelständische Firma aus dem südniedersächsischen Holzminden laut Mitteilung einen Produktionsrekord von 80.000 Wärmepumpen. Dies sei eine Steigerung um 60 % gegenüber 2021 und könne Stiebel Eltron – in Wärme- und Haustechnik sowie erneuerbaren Energien tätig – erstmals in einen Umsatzbereich von mehr als 1 Mrd. Euro hieven. Im Jahr 2021 hatte das Unternehmen mit 830 Mio. Euro Umsatz bereits einen Höchstwert erzielt.

Bald soll die Fertigung 240.000 Geräte jährlich erreichen

In den nächsten drei Jahren soll die Anzahl auf dann 240.000 Geräte wachsen, erklärte Unternehmenssprecher Henning Schulz auf Anfrage unserer Redaktion. Das wäre knapp die Hälfte des von der Bundesregierung ausgegebenen jährlichen Installationsziels ab 2024. Für diese Pläne sind an den verschiedenen Standorten des Familienunternehmens umfassende Investitionen in Personal und Fertigungsstätten nötig. 600 Mio. Euro stellt Stiebel Eltron dafür in den kommenden Jahren bereit.

Schulz sagte, bereits in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres habe die Firma 400 Beschäftigte in der Holzmindener Fertigung hinzugewonnen, weitere 100 in den Verwaltungsbereichen. Bis Ende 2023 sollen insgesamt möglichst noch einmal 400 Mitarbeitende an den Standorten in Deutschland, Schweden, der Slowakei, Thailand und China hinzukommen.

Stiebel Eltron konzentriert nun am Hauptsitz die Wärmepumpenproduktion. Um dort die nötigen Kapazitäten freizumachen, hat das Unternehmen die Fabrikation seiner Warmwassergeräten komplett an seinen, rund 120 Kilometer südöstlich von Holzminden gelegenen Standort Eschwege (Hessen) verlegt.

Mit erwarteten 80.000 Wärmepumpen stellen die Holzmindener rechnerisch etwa jede dritte in Deutschland 2022 installierte Luftwärmeheizung, sofern sich das Einbauziel von 250.000 Anlagen erreichen lässt. Die von der Bundesregierung ausgerufene Wärmepumpen-Offensive strebt eine Verdopplung dieser Anzahl an. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer von Stiebel Eltron, sieht die Investitionen des Unternehmens als Beitrag dazu an, "die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die 500.000 Wärmepumpen ab 2024 neu installiert werden können."

Dass es besonderer Anstrengungen der Branche bedürfe, hatte zuletzt Andreas Kuhlmann, Vorstand der Deutschen Energie-Agentur (Dena) betont. Weil es Lieferengpässe und Personalmangel in Beratungsstellen, Antragsbehörden und Handwerk gebe, sagte er zwei bis drei "holprige" Jahre voraus. Dennoch glaubt er daran, dass 6 Mio. installierte Wärmepumpen bis 2030 möglich seien. Aktuell sind erst 1,3 Mio. Geräte verbaut.

Dienstag, 30.08.2022, 15:55 Uhr
Volker Stephan
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Fast jede dritte in Deutschland installierte Wärmepumpe stammt aktuell vom Haustechnik-Unternehmen Stiebel Eltron. Die Niedersachsen wollen ihre Produktion in Kürze verdreifachen.
Der Wärmepumpen-Markt in Deutschland boomt, die Hersteller können die Nachfrage kaum befriedigen. Einer der größten deutschen Produzenten, Stiebel Eltron, will nun über eine halbe Milliarde Euro investieren, um binnen drei Jahren dreimal so viele Anlagen wie in diesem Jahr liefern zu können.

Für 2022 erwartet die mittelständische Firma aus dem südniedersächsischen Holzminden laut Mitteilung einen Produktionsrekord von 80.000 Wärmepumpen. Dies sei eine Steigerung um 60 % gegenüber 2021 und könne Stiebel Eltron – in Wärme- und Haustechnik sowie erneuerbaren Energien tätig – erstmals in einen Umsatzbereich von mehr als 1 Mrd. Euro hieven. Im Jahr 2021 hatte das Unternehmen mit 830 Mio. Euro Umsatz bereits einen Höchstwert erzielt.

Bald soll die Fertigung 240.000 Geräte jährlich erreichen

In den nächsten drei Jahren soll die Anzahl auf dann 240.000 Geräte wachsen, erklärte Unternehmenssprecher Henning Schulz auf Anfrage unserer Redaktion. Das wäre knapp die Hälfte des von der Bundesregierung ausgegebenen jährlichen Installationsziels ab 2024. Für diese Pläne sind an den verschiedenen Standorten des Familienunternehmens umfassende Investitionen in Personal und Fertigungsstätten nötig. 600 Mio. Euro stellt Stiebel Eltron dafür in den kommenden Jahren bereit.

Schulz sagte, bereits in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres habe die Firma 400 Beschäftigte in der Holzmindener Fertigung hinzugewonnen, weitere 100 in den Verwaltungsbereichen. Bis Ende 2023 sollen insgesamt möglichst noch einmal 400 Mitarbeitende an den Standorten in Deutschland, Schweden, der Slowakei, Thailand und China hinzukommen.

Stiebel Eltron konzentriert nun am Hauptsitz die Wärmepumpenproduktion. Um dort die nötigen Kapazitäten freizumachen, hat das Unternehmen die Fabrikation seiner Warmwassergeräten komplett an seinen, rund 120 Kilometer südöstlich von Holzminden gelegenen Standort Eschwege (Hessen) verlegt.

Mit erwarteten 80.000 Wärmepumpen stellen die Holzmindener rechnerisch etwa jede dritte in Deutschland 2022 installierte Luftwärmeheizung, sofern sich das Einbauziel von 250.000 Anlagen erreichen lässt. Die von der Bundesregierung ausgerufene Wärmepumpen-Offensive strebt eine Verdopplung dieser Anzahl an. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer von Stiebel Eltron, sieht die Investitionen des Unternehmens als Beitrag dazu an, "die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die 500.000 Wärmepumpen ab 2024 neu installiert werden können."

Dass es besonderer Anstrengungen der Branche bedürfe, hatte zuletzt Andreas Kuhlmann, Vorstand der Deutschen Energie-Agentur (Dena) betont. Weil es Lieferengpässe und Personalmangel in Beratungsstellen, Antragsbehörden und Handwerk gebe, sagte er zwei bis drei "holprige" Jahre voraus. Dennoch glaubt er daran, dass 6 Mio. installierte Wärmepumpen bis 2030 möglich seien. Aktuell sind erst 1,3 Mio. Geräte verbaut.

Dienstag, 30.08.2022, 15:55 Uhr
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