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Energie & Management > Wärmenetz - Wärmenetz-Fusion am Hochrhein
Quelle: Fotolia / fefufoto
Wärmenetz

Wärmenetz-Fusion am Hochrhein

Die Stadtwerke Rheinfelden und Energiedienst werden künftig bei der  Nahwärmeversorgung zusammenarbeiten. Sie werden Netze zusammenlegen, um mehr Abwärme nutzen zu können.
Die Stadtwerke Rheinfelden (Baden) und das deutsch-schweizerische Energieunternehmen Energiedienst haben für die Zusammenarbeit bei der Nahwärmeversorgung und die Zusammenlegung zweier Nahwärmenetze in Rheinfelden einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Das teilten die Unternehmen am 4. Februar mit.

In Kürze wollen Stadtwerke und Energiedienst ihre Wärmenetze verknüpfen. Die Ausschreibung dazu läuft, so die Unternehmen. Das Wärmenetz der Stadtwerke Rheinfelden besteht seit dem Jahr 2015 und umfasst mittlerweile mehr als zehn Kilometer Wärmeleitungen und mehr als 100 Hausanschlüsse. Es versorgt Haushalte und kommunale Gebäude. Die Stadtwerke nutzen bisher vier Blockheizkraftwerke und zwei Biomassekessel. Als Ausfallreserve werden insgesamt acht Erdgaskessel vorgehalten.

Im Stadtteilgebiet „Grendelmatt“ baute Energiedienst in den Jahren 2017 und 1018 ein eigenes Nahwärmenetz für Liegenschaften der städtischen Wohnbau und weitere Anschlussnehmer auf. Dieses Netz wurde in den Folgejahren erweitert. Seit Dezember 2020 versorgt zudem Abwärme aus einem Produktionsprozess des Rheinfeldener Evonik-Spezialchemiewerks das Nahwärmenetz.

Zu viel Abwärme für nur das eine Netz

Hier liegt auch der Grund für den Zusammenschluss: Die Anlagen erzeugen mehr Abwärme, als die jetzigen Anschlussnehmer verbrauchen können.

Das Netz von Energiedienst umfasst 42 Anschlussnehmer mit einer Gesamtabnahme von rund 2 Mio. kWh im Jahr. Die Versorgung stellt Energiedienst seit 2020 durch die Auskopplung von 5,2 MW Abwärme bei Evonik sicher. Die Leistung stellt aktuell ein Vielfaches des tatsächlichen Bedarfs dar. Mit überschüssiger Wärme erzeugt Energiedienst Strom mittels ORC-Technik (Organic Rankine Cycle) und nutzt diesen größtenteils selbst. Zur Sicherheit hält der Versorger zwei Gaskessel à 850 kW vor.
 
Von links: Jörg Reichert, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Energiedienst,
und Oberbürgermeister Klaus Eberhardt (SPD) unterzeichnen den Kooperationsvertrag
Quelle: Stadtwerke Rheinfelden, Juri Junkov

Mit dem Zusammenschluss der beiden Nahwärmenetze, der im Mai 2022 erfolgen soll, soll künftig der Großteil des Wärmebedarfs über die Nutzung der industriellen Abwärme von Evonik getragen werden. Dazu wollen die Stadtwerke eine weitere Abwärmeauskopplung bei der Evonik errichten. So stehe die nachhaltige Wärmemenge aus zwei industriellen Abwärmequellen dann auch der Stadt Rheinfelden zur Verfügung, hieß es.

„Der Zusammenschluss bietet die Chance, das gesamte Stadtgebiet mit Nahwärme zu versorgen, und ist für mich ein starkes Zeichen für den Klimaschutz“, sagte dazu Klaus Eberhardt (SPD), Oberbürgermeister von Rheinfelden.

"Preis konstant im Vergleich zu Gas"

„Die Zusammenlegung könnte zu keinem besseren Zeitpunkt erfolgen“, so Jörg Reichert, Vorstand der Energiedienst. „Wir erleben gerade historisch hohe Energiepreise. Doch der Preis für industrielle Abwärme ist konstant und schwankt deshalb nicht in dem Ausmaß, wie wir es jetzt bei Gas sehen.“

Die Energiedienst Holding AG ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg aus Karlsruhe. Die Stadtwerke Rheinfelden sind ein Eigenbetrieb der Stadt und traditionell ein Wasserversorger. Seit 2015 baut er im Stadtgebiet ein Wärmenetz auf.

Freitag, 4.02.2022, 11:21 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Wärmenetz - Wärmenetz-Fusion am Hochrhein
Quelle: Fotolia / fefufoto
Wärmenetz
Wärmenetz-Fusion am Hochrhein
Die Stadtwerke Rheinfelden und Energiedienst werden künftig bei der  Nahwärmeversorgung zusammenarbeiten. Sie werden Netze zusammenlegen, um mehr Abwärme nutzen zu können.
Die Stadtwerke Rheinfelden (Baden) und das deutsch-schweizerische Energieunternehmen Energiedienst haben für die Zusammenarbeit bei der Nahwärmeversorgung und die Zusammenlegung zweier Nahwärmenetze in Rheinfelden einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Das teilten die Unternehmen am 4. Februar mit.

In Kürze wollen Stadtwerke und Energiedienst ihre Wärmenetze verknüpfen. Die Ausschreibung dazu läuft, so die Unternehmen. Das Wärmenetz der Stadtwerke Rheinfelden besteht seit dem Jahr 2015 und umfasst mittlerweile mehr als zehn Kilometer Wärmeleitungen und mehr als 100 Hausanschlüsse. Es versorgt Haushalte und kommunale Gebäude. Die Stadtwerke nutzen bisher vier Blockheizkraftwerke und zwei Biomassekessel. Als Ausfallreserve werden insgesamt acht Erdgaskessel vorgehalten.

Im Stadtteilgebiet „Grendelmatt“ baute Energiedienst in den Jahren 2017 und 1018 ein eigenes Nahwärmenetz für Liegenschaften der städtischen Wohnbau und weitere Anschlussnehmer auf. Dieses Netz wurde in den Folgejahren erweitert. Seit Dezember 2020 versorgt zudem Abwärme aus einem Produktionsprozess des Rheinfeldener Evonik-Spezialchemiewerks das Nahwärmenetz.

Zu viel Abwärme für nur das eine Netz

Hier liegt auch der Grund für den Zusammenschluss: Die Anlagen erzeugen mehr Abwärme, als die jetzigen Anschlussnehmer verbrauchen können.

Das Netz von Energiedienst umfasst 42 Anschlussnehmer mit einer Gesamtabnahme von rund 2 Mio. kWh im Jahr. Die Versorgung stellt Energiedienst seit 2020 durch die Auskopplung von 5,2 MW Abwärme bei Evonik sicher. Die Leistung stellt aktuell ein Vielfaches des tatsächlichen Bedarfs dar. Mit überschüssiger Wärme erzeugt Energiedienst Strom mittels ORC-Technik (Organic Rankine Cycle) und nutzt diesen größtenteils selbst. Zur Sicherheit hält der Versorger zwei Gaskessel à 850 kW vor.
 
Von links: Jörg Reichert, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Energiedienst,
und Oberbürgermeister Klaus Eberhardt (SPD) unterzeichnen den Kooperationsvertrag
Quelle: Stadtwerke Rheinfelden, Juri Junkov

Mit dem Zusammenschluss der beiden Nahwärmenetze, der im Mai 2022 erfolgen soll, soll künftig der Großteil des Wärmebedarfs über die Nutzung der industriellen Abwärme von Evonik getragen werden. Dazu wollen die Stadtwerke eine weitere Abwärmeauskopplung bei der Evonik errichten. So stehe die nachhaltige Wärmemenge aus zwei industriellen Abwärmequellen dann auch der Stadt Rheinfelden zur Verfügung, hieß es.

„Der Zusammenschluss bietet die Chance, das gesamte Stadtgebiet mit Nahwärme zu versorgen, und ist für mich ein starkes Zeichen für den Klimaschutz“, sagte dazu Klaus Eberhardt (SPD), Oberbürgermeister von Rheinfelden.

"Preis konstant im Vergleich zu Gas"

„Die Zusammenlegung könnte zu keinem besseren Zeitpunkt erfolgen“, so Jörg Reichert, Vorstand der Energiedienst. „Wir erleben gerade historisch hohe Energiepreise. Doch der Preis für industrielle Abwärme ist konstant und schwankt deshalb nicht in dem Ausmaß, wie wir es jetzt bei Gas sehen.“

Die Energiedienst Holding AG ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg aus Karlsruhe. Die Stadtwerke Rheinfelden sind ein Eigenbetrieb der Stadt und traditionell ein Wasserversorger. Seit 2015 baut er im Stadtgebiet ein Wärmenetz auf.

Freitag, 4.02.2022, 11:21 Uhr
Heidi Roider

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