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Energie & Management > Bilanz - Wärme Hamburg schneidet besser ab, als erwartet
Bild: alexmat46, Fotolia
Bilanz

Wärme Hamburg schneidet besser ab, als erwartet

Der Versorger Wärme Hamburg verbucht für das erste Geschäftsjahr in kommunaler Hand einen Verlust in Höhe von 22,9 Mio. Euro.
Rote Zahlen, aber nicht so rot wie erwartet: Im ersten Geschäftsjahr nach dem Rückkauf von Vattenfall erreicht Wärme Hamburg ein Ergebnis über Plan. Gerechnet hat das wieder kommunale Unternehmen nach eigenen Angaben mit einem Minus in Höhe von 38,6 Mio. Euro. Die Bilanz für 2020 weist einen Verlust von 22,9 Mio. Euro aus. Vor allem „die deutlich unter den Planzahlen liegenden Trennungskosten vom Vattenfall-Konzern“ seien dafür ausschlaggebend, heißt es. Die Corona-Pandemie schlage mit rund 4 Mio. Euro „nur mäßig“ auf die Bilanz durch.

Geprägt gewesen sei das abgelaufene Geschäftsjahr von der strategischen Neuausrichtung, die sich der Versorger auf die Fahnen geschrieben hat. Bis 2030 will er aus der Wärme- und Stromerzeugung mit Kohle aussteigen. Wichtige Weichen dafür seien gestellt worden. Die Genehmigungsverfahren zur Realisierung des Energieparks Hafen und damit der Ablösung des Heizkraftwerks Wedel lägen im Plan. In dem Kraftwerk sei schon jetzt – vor dessen Ablösung im Jahr 2025 – der Einsatz von Kohle reduziert worden. Zudem haben man Projekte für Sektorenkopplung und Speichertechnologien in Hamburg initiiert, bilanziert der Versorger.

Nicht zuletzt verweist er auf seine Transparenzoffensive bei dem in die Diskussion geratenen Kohlekraftwerk Tiefstack. Seit vergangenem Jahr befinde man sich „in einem Dialogprozess mit Akteuren der Zivilgesellschaft“, heißt es.

Kritik am Kohlekurs

„Die Wärme Hamburg hat trotz der schwierigen Rahmenbedingungen im abgelaufenen Geschäftsjahr ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt“, sagte Geschäftsführer Christian Heine bei der Vorstellung der Zahlen. Die stark steigenden Marktpreise für CO2 zeigen, „dass wir mit unserer Dekarbonisierungsstrategie auf dem richtigen Weg sind“.

Geschäftsführer Michael Beckereit sprach von einem Neustart. „Unser Team der Wärme Hamburg arbeitet mit Hochdruck an der Ablösung verbliebener Kohlekraftwerke und der Errichtung neuer Speicher- und Sektorenkopplungstechnologien wie beispielsweise Aquiferspeichern und neue Power-to-Heat-Anlagen“, betonte er.

Das Unternehmen steht in der Öffentlichkeit in der Kritik. Der „Hamburger Energietisch“, eine Bürgerinitiative für die Energiewende, moniert, dass in dem Kraftwerk in Wedel viel mehr Kohle verfeuert wird, als der Versorger angibt. Von „Irreführung“ ist die Rede. Das Management weist die Kritik zurück und begründet die Verbrauchszahlen für die ersten Monate des Jahre mit der ungewöhnlich kalten Witterung. Übers gesamte Jahr gesehen, würden die festgelegte Zahlen erreicht.

Auf der Jahrespressekonferenz hat Wärme Hamburg erstmals einen zertifizierten Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt. Er enthält auch eine Übersicht über die klimapolitischen Zielsetzungen des Versorgers.

Kennzahlen (Mio. Euro) für das Geschäftsjahr 2020
 
Umsatzerlöse und übrige Erträge418,5
 Operative Aufwendungen411,4
 Finanzergebnis-29
Ergebnis vor Steuern-22

(Quelle: Wärme Hamburg)

Mittwoch, 16.06.2021, 16:37 Uhr
Manfred Fischer
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Wärme Hamburg schneidet besser ab, als erwartet
Der Versorger Wärme Hamburg verbucht für das erste Geschäftsjahr in kommunaler Hand einen Verlust in Höhe von 22,9 Mio. Euro.
Rote Zahlen, aber nicht so rot wie erwartet: Im ersten Geschäftsjahr nach dem Rückkauf von Vattenfall erreicht Wärme Hamburg ein Ergebnis über Plan. Gerechnet hat das wieder kommunale Unternehmen nach eigenen Angaben mit einem Minus in Höhe von 38,6 Mio. Euro. Die Bilanz für 2020 weist einen Verlust von 22,9 Mio. Euro aus. Vor allem „die deutlich unter den Planzahlen liegenden Trennungskosten vom Vattenfall-Konzern“ seien dafür ausschlaggebend, heißt es. Die Corona-Pandemie schlage mit rund 4 Mio. Euro „nur mäßig“ auf die Bilanz durch.

Geprägt gewesen sei das abgelaufene Geschäftsjahr von der strategischen Neuausrichtung, die sich der Versorger auf die Fahnen geschrieben hat. Bis 2030 will er aus der Wärme- und Stromerzeugung mit Kohle aussteigen. Wichtige Weichen dafür seien gestellt worden. Die Genehmigungsverfahren zur Realisierung des Energieparks Hafen und damit der Ablösung des Heizkraftwerks Wedel lägen im Plan. In dem Kraftwerk sei schon jetzt – vor dessen Ablösung im Jahr 2025 – der Einsatz von Kohle reduziert worden. Zudem haben man Projekte für Sektorenkopplung und Speichertechnologien in Hamburg initiiert, bilanziert der Versorger.

Nicht zuletzt verweist er auf seine Transparenzoffensive bei dem in die Diskussion geratenen Kohlekraftwerk Tiefstack. Seit vergangenem Jahr befinde man sich „in einem Dialogprozess mit Akteuren der Zivilgesellschaft“, heißt es.

Kritik am Kohlekurs

„Die Wärme Hamburg hat trotz der schwierigen Rahmenbedingungen im abgelaufenen Geschäftsjahr ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt“, sagte Geschäftsführer Christian Heine bei der Vorstellung der Zahlen. Die stark steigenden Marktpreise für CO2 zeigen, „dass wir mit unserer Dekarbonisierungsstrategie auf dem richtigen Weg sind“.

Geschäftsführer Michael Beckereit sprach von einem Neustart. „Unser Team der Wärme Hamburg arbeitet mit Hochdruck an der Ablösung verbliebener Kohlekraftwerke und der Errichtung neuer Speicher- und Sektorenkopplungstechnologien wie beispielsweise Aquiferspeichern und neue Power-to-Heat-Anlagen“, betonte er.

Das Unternehmen steht in der Öffentlichkeit in der Kritik. Der „Hamburger Energietisch“, eine Bürgerinitiative für die Energiewende, moniert, dass in dem Kraftwerk in Wedel viel mehr Kohle verfeuert wird, als der Versorger angibt. Von „Irreführung“ ist die Rede. Das Management weist die Kritik zurück und begründet die Verbrauchszahlen für die ersten Monate des Jahre mit der ungewöhnlich kalten Witterung. Übers gesamte Jahr gesehen, würden die festgelegte Zahlen erreicht.

Auf der Jahrespressekonferenz hat Wärme Hamburg erstmals einen zertifizierten Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt. Er enthält auch eine Übersicht über die klimapolitischen Zielsetzungen des Versorgers.

Kennzahlen (Mio. Euro) für das Geschäftsjahr 2020
 
Umsatzerlöse und übrige Erträge418,5
 Operative Aufwendungen411,4
 Finanzergebnis-29
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(Quelle: Wärme Hamburg)

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