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Energie & Management > Wasserstoff - Wacker Chemie will Gelder für sein Wasserstoffprojekt
Quelle: Thyssenkrupp Steel Europe
Wasserstoff

Wacker Chemie will Gelder für sein Wasserstoffprojekt

Der Münchner Chemiekonzern Wacker Chemie will eine EU-Förderung seines Wasserstoff-Projektes "RHYME Bavaria" erhalten. In einem zweiten Anlauf.
Bereits im Jahr 2020 war das Chemieunternehmen mit seinem Projekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff und erneuerbarem Methanol angetreten. Gegenüber 200 anderen Vorhaben habe es sich mit seinem Förderantrag beim EU Innovation Fund der Europäischen Kommission in der ersten Auswahlrunde durchsetzen können. In der Finalrunde jedoch ging das Projektkonzept Rhyme Bavaria jedoch leer aus, wie Wacker Chemie in einer Mitteilung vom 7. März resümiert.

Zum Hintergrund: Der Innovation Fund fördert innovative kohlenstoffarme Technologien und Prozesse in energieintensiven Industrien bis 2030 mit insgesamt 10 Mrd. Euro. 

"RHYME" steht für "Renewable Hydrogen and Methanol" und soll Wacker Chemie helfen, den CO2-Fußabdruck zu verkleinern. "Durch die Herstellung von grünem Wasserstoff und dessen stofflicher Nutzung liefern wir einen maßgeblichen Beitrag, um fossile Rohstoffe in chemischen Prozessen und Produktion deutlich zu reduzieren", erklärte Christian Hartel, Vorstandschef von Wacker Chemie. Allein das Geld dazu fehle.

Insgesamt veranschlagt das Unternehmen für sein Projekt 100 Mio. Euro. Das bei der EU beantragte Fördervolumen liege im zweistelligen Millionenbereich, heißt es aus München. Neben Hilfen bei den Investititionskosten funktioniert das Projekt laut dem Unternehmen gegenwärtig nur mit einer staatlichen Förderung der Betriebskosten wirtschaftlich. Strompreise von etwa 4 Ct/kWh seien mittelfristig nötig, damit sich solch energieintensive Vorhaben ohne Förderung rechnen, kalkuliert Wacker Chemie.

Angepasste Auswahlkriterien und erweitertes Fördervolumen

Das Unternehmen zeigt sich zuversichtlich, dass sein zweiter Förderantrag erfolgreich ist. Hartel: "Mittlerweile hat die EU ihre Auswahlkriterien angepasst und zudem das jährliche Fördervolumen von einer Milliarde Euro auf 1,5 Mrd. Euro erweitert, was auch die Förderung eines mittelgroßen, aber hochinnovativen Projekts wie Rhyme Bavaria erlaubt."

Hinter dem Projekt steht ein 20-MW-Elektrolyseur im oberbayerischen Burghausen. Der dort mithilfe regenerativen Stroms erzeugte grüne Wasserstoff will Wacker Chemie mit dem CO2 aus bestehenden Produktionsprozessen weiterverarbeiten zu erneuerbarem Methanol. Dabei handelt es sich um einen wichtigen Grundstoff für die Herstellung chemischer Produkte wie Silicone. 

Die anvisierte Kapazität der Anlage gibt Wacker Chemie mit 15.000 Tonnen Methanol pro Jahr an. Die benötigten CO2-Mengen würden nicht mehr in die Atmosphäre emittiert, sondern als Rohstoff eines chemischen Produktionsprozesses wiederverwendet. "Ein Projekt wie dieses könnte der erste Schritt zur Defossilisierung chemischer Prozesse und Produkte im Bayerischen Chemiedreieck werden", so Hartel. Langfristig ließe sich dadurch in der Region der heute bereits bestehende Wasserstoffverbund in ein bayerisches Zentrum für grünen Wasserstoff überführen. Vor diesem Hintergrund wäre es nach Einschätzung von Hartel ein wichtiges politisches Signal, wenn mit Rhyme Bavaria – anders als in der ersten Runde – erstmals ein deutsches Projekt durch den EU Innovation Fund gefördert würde.

Mittwoch, 9.03.2022, 15:46 Uhr
Davina Spohn
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Quelle: Thyssenkrupp Steel Europe
Wasserstoff
Wacker Chemie will Gelder für sein Wasserstoffprojekt
Der Münchner Chemiekonzern Wacker Chemie will eine EU-Förderung seines Wasserstoff-Projektes "RHYME Bavaria" erhalten. In einem zweiten Anlauf.
Bereits im Jahr 2020 war das Chemieunternehmen mit seinem Projekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff und erneuerbarem Methanol angetreten. Gegenüber 200 anderen Vorhaben habe es sich mit seinem Förderantrag beim EU Innovation Fund der Europäischen Kommission in der ersten Auswahlrunde durchsetzen können. In der Finalrunde jedoch ging das Projektkonzept Rhyme Bavaria jedoch leer aus, wie Wacker Chemie in einer Mitteilung vom 7. März resümiert.

Zum Hintergrund: Der Innovation Fund fördert innovative kohlenstoffarme Technologien und Prozesse in energieintensiven Industrien bis 2030 mit insgesamt 10 Mrd. Euro. 

"RHYME" steht für "Renewable Hydrogen and Methanol" und soll Wacker Chemie helfen, den CO2-Fußabdruck zu verkleinern. "Durch die Herstellung von grünem Wasserstoff und dessen stofflicher Nutzung liefern wir einen maßgeblichen Beitrag, um fossile Rohstoffe in chemischen Prozessen und Produktion deutlich zu reduzieren", erklärte Christian Hartel, Vorstandschef von Wacker Chemie. Allein das Geld dazu fehle.

Insgesamt veranschlagt das Unternehmen für sein Projekt 100 Mio. Euro. Das bei der EU beantragte Fördervolumen liege im zweistelligen Millionenbereich, heißt es aus München. Neben Hilfen bei den Investititionskosten funktioniert das Projekt laut dem Unternehmen gegenwärtig nur mit einer staatlichen Förderung der Betriebskosten wirtschaftlich. Strompreise von etwa 4 Ct/kWh seien mittelfristig nötig, damit sich solch energieintensive Vorhaben ohne Förderung rechnen, kalkuliert Wacker Chemie.

Angepasste Auswahlkriterien und erweitertes Fördervolumen

Das Unternehmen zeigt sich zuversichtlich, dass sein zweiter Förderantrag erfolgreich ist. Hartel: "Mittlerweile hat die EU ihre Auswahlkriterien angepasst und zudem das jährliche Fördervolumen von einer Milliarde Euro auf 1,5 Mrd. Euro erweitert, was auch die Förderung eines mittelgroßen, aber hochinnovativen Projekts wie Rhyme Bavaria erlaubt."

Hinter dem Projekt steht ein 20-MW-Elektrolyseur im oberbayerischen Burghausen. Der dort mithilfe regenerativen Stroms erzeugte grüne Wasserstoff will Wacker Chemie mit dem CO2 aus bestehenden Produktionsprozessen weiterverarbeiten zu erneuerbarem Methanol. Dabei handelt es sich um einen wichtigen Grundstoff für die Herstellung chemischer Produkte wie Silicone. 

Die anvisierte Kapazität der Anlage gibt Wacker Chemie mit 15.000 Tonnen Methanol pro Jahr an. Die benötigten CO2-Mengen würden nicht mehr in die Atmosphäre emittiert, sondern als Rohstoff eines chemischen Produktionsprozesses wiederverwendet. "Ein Projekt wie dieses könnte der erste Schritt zur Defossilisierung chemischer Prozesse und Produkte im Bayerischen Chemiedreieck werden", so Hartel. Langfristig ließe sich dadurch in der Region der heute bereits bestehende Wasserstoffverbund in ein bayerisches Zentrum für grünen Wasserstoff überführen. Vor diesem Hintergrund wäre es nach Einschätzung von Hartel ein wichtiges politisches Signal, wenn mit Rhyme Bavaria – anders als in der ersten Runde – erstmals ein deutsches Projekt durch den EU Innovation Fund gefördert würde.

Mittwoch, 9.03.2022, 15:46 Uhr
Davina Spohn

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