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Energie & Management > Veranstaltung - Wachsende Zahl Aussteller gegen E-world-Konditionen
Quelle: Shutterstock / Brian A Jackson
Veranstaltung

Wachsende Zahl Aussteller gegen E-world-Konditionen

Der Ton vor dem Branchentreff der Energiewirtschaft wird rauer. Der Verband der Energiemarktdienstleister fordert die Verlegung der E-world und eine faire Verteilung der Kosten.
Streit ums Geld: Eine wachsende Anzahl Aussteller der vor der Verschiebung stehenden E-world ist nicht mit den finanziellen Vorstellungen des Veranstalters glücklich. Der Bundesverband der Energiemarktdienstleister (BEMD) reagiert pikiert auf die von der Conenergy Agentur entwickelten Vertragsoptionen.

Im Kern lehnt der BEMD es ab, die finanziellen Risiken für einen neuen Termin oder die erneute Absage der Essener Energie-Leitmesse "einseitig" zu übernehmen. Conenergy hatte aufgrund eigener Einbußen ein Modell entwickelt, bei dem in jedem Fall Teilnahmegebühren beim Veranstalter verbleiben (wir berichteten). Die Aussteller sind aufgefordert, bis zum 14. Januar zu antworten.

Intensive Gespräche, um die "Stimmungslage zu entspannen"

Die Möglichkeiten sehen für die Messe-Teilnehmer vor, am Februar-Termin festzuhalten (Option 1), der allerdings aufgrund der Pandemie-Lage und erwartbar geringer Beteiligung wirtschaftlich kaum tragbar erscheint. Für den Fall einer Stornierung der Teilnahme im Februar sollten 100 % der Gebühren fällig werden (Option 2). Bei einer Stornierung der Februar-Messe und gleichzeitiger Buchung des vorgeschlagenen Termins im Juni (21. bis 23.) sei die Hälfte der Standgebühr als Stornokosten zu zahlen, sie gelte aber zugleich als Anzahlung für den Juni (Option 3).

Conenergy-Geschäftsführerin Stefanie Hamm sagte unserer Redaktion, der Messe-Veranstalter bemühe sich darum, die "Stimmungslage zu entspannen". Der Wunsch, die Messe auf den Juni zu verlegen, werde inzwischen von mehr als 95 % der 600 angemeldeten Unternehmen geäußert. "Wir haben kein Interesse an einer Messe im Februar, die keiner will." Entsprechend sei die Agentur in intensiven Gesprächen mit den Ausstellern, auch den Unterzeichnern des BEMD-Briefes. Auch unter ihnen gebe es eine gewisse Anzahl, die sich bereits für den Juni-Termin entschieden hätte.
 
 
In seinem Schreiben fordert der BEMD den Veranstalter auf, die E-world "schnellstmöglich" auf Juni zu verlegen. Dem Verband gefällt es nicht, für Stornierung oder Umbuchung in der unterbreiteten Form aufkommen zu müssen. Stattdessen erwarte der Verband "marktübliche und faire Konditionen". Inzwischen haben sich 53 Unternehmen zusammengeschlossen, um ihre Forderungen vom BEMD vertreten zu lassen, darunter auch der große Stadtwerke-Verbund Thüga.

Für die Conenergy-Agentur ist eine Absage des Februar-Termins schwierig, weil dies laut Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) nur bis drei Monate vor dem Termin möglich gewesen sei, so Stefanie Hamm. Die Bedingungen für eine Absage durch das Land Nordrhein-Westfalen liegen für die Fachmesse noch nicht vor, damit würde der Veranstalter bei einer Absage schadensersatzpflichtig.

Der BEMD belässt es nicht bei Unmutsäußerungen, sondern versieht sie mit konstruktiven Vorschlägen. So seien die unterzeichnenden Unternehmen bereit, einen "konstruktiven finanziellen Beitrag für eine Terminverschiebung zu leisten". Es sei denkbar, für die auf Juni verlegte Messe vorzeitig die anfallenden Kosten zu übernehmen.

Abstimmen lasse das Vorgehen sich "ohne zeitlichen Druck“"in einem Ausstellerbeirat oder einem anderen Gremium. Der Verband erwartet allerdings von Conenergy, "das in den letzten Monaten beschädigte Vertrauensverhältnis wieder herzustellen und zu einem wertschätzenden und respektvollen Umgang zurückzukehren". Stefanie Hamm erklärte dazu, eine Diskussion der AGB sei denkbar, Änderungen könnten aber erst für zukünftige Messen greifen.

Donnerstag, 13.01.2022, 16:37 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Veranstaltung - Wachsende Zahl Aussteller gegen E-world-Konditionen
Quelle: Shutterstock / Brian A Jackson
Veranstaltung
Wachsende Zahl Aussteller gegen E-world-Konditionen
Der Ton vor dem Branchentreff der Energiewirtschaft wird rauer. Der Verband der Energiemarktdienstleister fordert die Verlegung der E-world und eine faire Verteilung der Kosten.
Streit ums Geld: Eine wachsende Anzahl Aussteller der vor der Verschiebung stehenden E-world ist nicht mit den finanziellen Vorstellungen des Veranstalters glücklich. Der Bundesverband der Energiemarktdienstleister (BEMD) reagiert pikiert auf die von der Conenergy Agentur entwickelten Vertragsoptionen.

Im Kern lehnt der BEMD es ab, die finanziellen Risiken für einen neuen Termin oder die erneute Absage der Essener Energie-Leitmesse "einseitig" zu übernehmen. Conenergy hatte aufgrund eigener Einbußen ein Modell entwickelt, bei dem in jedem Fall Teilnahmegebühren beim Veranstalter verbleiben (wir berichteten). Die Aussteller sind aufgefordert, bis zum 14. Januar zu antworten.

Intensive Gespräche, um die "Stimmungslage zu entspannen"

Die Möglichkeiten sehen für die Messe-Teilnehmer vor, am Februar-Termin festzuhalten (Option 1), der allerdings aufgrund der Pandemie-Lage und erwartbar geringer Beteiligung wirtschaftlich kaum tragbar erscheint. Für den Fall einer Stornierung der Teilnahme im Februar sollten 100 % der Gebühren fällig werden (Option 2). Bei einer Stornierung der Februar-Messe und gleichzeitiger Buchung des vorgeschlagenen Termins im Juni (21. bis 23.) sei die Hälfte der Standgebühr als Stornokosten zu zahlen, sie gelte aber zugleich als Anzahlung für den Juni (Option 3).

Conenergy-Geschäftsführerin Stefanie Hamm sagte unserer Redaktion, der Messe-Veranstalter bemühe sich darum, die "Stimmungslage zu entspannen". Der Wunsch, die Messe auf den Juni zu verlegen, werde inzwischen von mehr als 95 % der 600 angemeldeten Unternehmen geäußert. "Wir haben kein Interesse an einer Messe im Februar, die keiner will." Entsprechend sei die Agentur in intensiven Gesprächen mit den Ausstellern, auch den Unterzeichnern des BEMD-Briefes. Auch unter ihnen gebe es eine gewisse Anzahl, die sich bereits für den Juni-Termin entschieden hätte.
 
 
In seinem Schreiben fordert der BEMD den Veranstalter auf, die E-world "schnellstmöglich" auf Juni zu verlegen. Dem Verband gefällt es nicht, für Stornierung oder Umbuchung in der unterbreiteten Form aufkommen zu müssen. Stattdessen erwarte der Verband "marktübliche und faire Konditionen". Inzwischen haben sich 53 Unternehmen zusammengeschlossen, um ihre Forderungen vom BEMD vertreten zu lassen, darunter auch der große Stadtwerke-Verbund Thüga.

Für die Conenergy-Agentur ist eine Absage des Februar-Termins schwierig, weil dies laut Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) nur bis drei Monate vor dem Termin möglich gewesen sei, so Stefanie Hamm. Die Bedingungen für eine Absage durch das Land Nordrhein-Westfalen liegen für die Fachmesse noch nicht vor, damit würde der Veranstalter bei einer Absage schadensersatzpflichtig.

Der BEMD belässt es nicht bei Unmutsäußerungen, sondern versieht sie mit konstruktiven Vorschlägen. So seien die unterzeichnenden Unternehmen bereit, einen "konstruktiven finanziellen Beitrag für eine Terminverschiebung zu leisten". Es sei denkbar, für die auf Juni verlegte Messe vorzeitig die anfallenden Kosten zu übernehmen.

Abstimmen lasse das Vorgehen sich "ohne zeitlichen Druck“"in einem Ausstellerbeirat oder einem anderen Gremium. Der Verband erwartet allerdings von Conenergy, "das in den letzten Monaten beschädigte Vertrauensverhältnis wieder herzustellen und zu einem wertschätzenden und respektvollen Umgang zurückzukehren". Stefanie Hamm erklärte dazu, eine Diskussion der AGB sei denkbar, Änderungen könnten aber erst für zukünftige Messen greifen.

Donnerstag, 13.01.2022, 16:37 Uhr
Volker Stephan

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