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Energie & Management > Smart Meter - Voltaris mit positiven Erfahrungen beim Smart Meter Rollout
Quelle: EVM / Sascha Ditscher
Smart Meter

Voltaris mit positiven Erfahrungen beim Smart Meter Rollout

Die Voltaris-Geschäftsführer Volker Schirra und Karsten Vortanz erläutern die Erfahrungen des Metering-Dienstleisters mit den Stadtwerken seiner Anwendergemeinschaft.
Seit Wochen wartet die Energiebranche auf die Marktanalyse des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zum intelligenten Messwesen. Der Bericht ist formal die Grundlage für eine sogenannte Markterklärung, die rechtliche Bedeutung für die Messstellenbetreiber hat, etwa als Startpunkt für bestimmte gesetzliche Fristen.

Nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts vom März 2021 wurde die Markterklärung des BSI, formal eine Allgemeinverfügung der Behörde, für rund 50 klagende Stadtwerke ausgesetzt. Nach der zwischenzeitlichen Anpassung des Messstellenbetriebsgesetzes ist daher die Spannung groß, wie das BSI die aktuelle Umsetzung des Smart Meter Rollout beurteilt und welche Allgemeinverfügung nun für Klarheit bei den kommunalen Messstellenbetreibern sorgen wird. Vom BSI sei bislang allerdings nur zu hören, die Marktanalyse sei zum turnusmäßigen Stichtag 31. Januar erhoben worden, berichtet Karsten Vortanz. Darüber hinaus hülle sich die Behörde in Schweigen, so der Geschäftsführer des Metering-Dienstleisters Voltaris. Sie habe lediglich noch verlauten lassen, man werde im Rahmen einer Pressemitteilung informieren.

Für die Arbeit von Voltaris habe die Verzögerung keine gravierenden Auswirkungen, unverständlich sei sie aber allemal, sagt Vortanz. Für die Mehrzahl der Stadtwerke, außer den 50 Klägern, ändere sich die Einbauverpflichtung intelligenter Messsysteme auch nicht. Und auch nicht die Frist, bis Februar 2023 die ersten 10 % der jeweiligen Pflichteinbaufälle abgearbeitet zu haben.

Bereits 3.000 Smart Meter seit Ende 2020 verbaut

Vortanz und sein Geschäftsführerkollege Volker Schirra gaben im Rahmen eines Pressegesprächs am 9. März Einblick in den gegenwärtigen Stand des Rollout intelligenter Messsysteme bei den Mitgliedern der Voltaris-Anwendergemeinschaft, in der sich rund 40 Stadtwerke zusammengeschlossen haben, um sich auf den Smart Meter Rollout und den grundzuständigen Messstellenbetrieb vorzubereiten.
 
 
"Seit Ende 2020 sind wir mit unseren Kunden dabei, intelligente Messsysteme auszurollen", sagte Schirra. Seither wurden etwa 3.000 Stück verbaut. Eine „durchaus ansehnliche Zahl“ findet der Geschäftsführer angesichts des Fortschritts, der insgesamt im Markt zu beobachten sei. Allerdings verwies er auf unterschiedliche Einbauquoten, die vor allem von der Größe des jeweiligen Messstellenbetreibers abhängig seien. Lediglich 1 % der Voltaris-Kunden, also der vom Unternehmen betreuten Stadtwerke, habe noch nicht mit dem Rollout begonnen, berichtete Schirra. Dagegen befinden sich 49 % in Pilotprojekten, in denen etwa noch Schnittstellen getestet werden. Und rund die Hälfte der Voltaris-Kunden befinde sich im Rollout und habe das Gateway-Administrationssystem mit dem jeweiligen ERP-System ihrer eigenen Messkunden gekoppelt. Die an sich erhebliche Herausforderung, Schnittstellen zu implementieren und anzupassen, sei vielfach schon gemeistert.

Nach holprigem Start, was bei einer neuen Technologie ja nicht ungewöhnlich sei, werde mittlerweile eine hohe Messdatenqualität erreicht. "Jetzt laufen die Daten sauber in die Systeme", so Schirra. In einigen Stadtwerken seien die Stammdatenkonstrukte bereits vollständig umgesetzt und die Störungsquote, auch wenn sie sich nicht ganz vermeiden ließe, sei in der Regel sehr gering. Es komme allerdings immer wieder vor, dass vor Ort ein unzureichender Mobilfunkempfang herrsche und damit die Anbindung der intelligenten Messsysteme schwierig sei.

Noch Aufklärung der Kunden nötig

Trotz vorheriger Analyse von Providerdaten und Empfangstests am Gebäude, sei die Situation am tatsächlichen Installationsort im Keller häufig doch eine andere. Das 450-MHz-Funknetz, für das die Energiewirtschaft im vergangenen Jahr die Lizenz erhalten hat und das jetzt von 450 Connect ausgebaut wird, könnte hier Abhilfe schaffen. Bisherige Tests von Voltaris in Pilotprojekten mit der relativ langwelligen Technologie stimmen Schirra hier zuversichtlich.

In einigen Fällen stellen sich aber nicht nur der Mobilempfang als Problem heraus, sondern auch der Kunde, seine Anlage oder Liegenschaft und sein Betrieb. So entsprechen die Gegebenheiten an den Zählpunkten nicht immer den Erwartungen, etwa an den verfügbaren Platz im Zählerschrank für den Einbau eines Smart Meter Gateway.

Hin und wieder werde dem Monteur auch einfach der Zutritt verweigert. Die Bedenken von Messkunden, was mit ihren Daten passiert und wie sich eine Funkanlage im Gebäude auswirkt, lassen sich nach Schirras Erfahrungen durch entsprechende Aufklärung jedoch meist zerstreuen. Eine entsprechende Information vorab, helfe auch dabei. Allerdings müsse man sicherstellen, dass der Messkunde die Pflichtinformation, die vom Messstellenbetreiber drei Monate und zwei Wochen vor dem geplanten Einbautermin verschickt werden muss, auch tatsächlich liest und wahrnimmt. Eine entsprechende Gestaltung und Formulierung des Anschreibens sollte man deshalb auf jeden Fall in Betracht ziehen. Dann könne auch die Situation vermieden werden, dass der Messkunde den Einbau verweigert, weil er gerade nicht in der Lage ist, seinen Betrieb zu unterbrechen, um den Einbau vornehmen zu lassen.

Mittwoch, 9.03.2022, 17:08 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Smart Meter - Voltaris mit positiven Erfahrungen beim Smart Meter Rollout
Quelle: EVM / Sascha Ditscher
Smart Meter
Voltaris mit positiven Erfahrungen beim Smart Meter Rollout
Die Voltaris-Geschäftsführer Volker Schirra und Karsten Vortanz erläutern die Erfahrungen des Metering-Dienstleisters mit den Stadtwerken seiner Anwendergemeinschaft.
Seit Wochen wartet die Energiebranche auf die Marktanalyse des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zum intelligenten Messwesen. Der Bericht ist formal die Grundlage für eine sogenannte Markterklärung, die rechtliche Bedeutung für die Messstellenbetreiber hat, etwa als Startpunkt für bestimmte gesetzliche Fristen.

Nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts vom März 2021 wurde die Markterklärung des BSI, formal eine Allgemeinverfügung der Behörde, für rund 50 klagende Stadtwerke ausgesetzt. Nach der zwischenzeitlichen Anpassung des Messstellenbetriebsgesetzes ist daher die Spannung groß, wie das BSI die aktuelle Umsetzung des Smart Meter Rollout beurteilt und welche Allgemeinverfügung nun für Klarheit bei den kommunalen Messstellenbetreibern sorgen wird. Vom BSI sei bislang allerdings nur zu hören, die Marktanalyse sei zum turnusmäßigen Stichtag 31. Januar erhoben worden, berichtet Karsten Vortanz. Darüber hinaus hülle sich die Behörde in Schweigen, so der Geschäftsführer des Metering-Dienstleisters Voltaris. Sie habe lediglich noch verlauten lassen, man werde im Rahmen einer Pressemitteilung informieren.

Für die Arbeit von Voltaris habe die Verzögerung keine gravierenden Auswirkungen, unverständlich sei sie aber allemal, sagt Vortanz. Für die Mehrzahl der Stadtwerke, außer den 50 Klägern, ändere sich die Einbauverpflichtung intelligenter Messsysteme auch nicht. Und auch nicht die Frist, bis Februar 2023 die ersten 10 % der jeweiligen Pflichteinbaufälle abgearbeitet zu haben.

Bereits 3.000 Smart Meter seit Ende 2020 verbaut

Vortanz und sein Geschäftsführerkollege Volker Schirra gaben im Rahmen eines Pressegesprächs am 9. März Einblick in den gegenwärtigen Stand des Rollout intelligenter Messsysteme bei den Mitgliedern der Voltaris-Anwendergemeinschaft, in der sich rund 40 Stadtwerke zusammengeschlossen haben, um sich auf den Smart Meter Rollout und den grundzuständigen Messstellenbetrieb vorzubereiten.
 
 
"Seit Ende 2020 sind wir mit unseren Kunden dabei, intelligente Messsysteme auszurollen", sagte Schirra. Seither wurden etwa 3.000 Stück verbaut. Eine „durchaus ansehnliche Zahl“ findet der Geschäftsführer angesichts des Fortschritts, der insgesamt im Markt zu beobachten sei. Allerdings verwies er auf unterschiedliche Einbauquoten, die vor allem von der Größe des jeweiligen Messstellenbetreibers abhängig seien. Lediglich 1 % der Voltaris-Kunden, also der vom Unternehmen betreuten Stadtwerke, habe noch nicht mit dem Rollout begonnen, berichtete Schirra. Dagegen befinden sich 49 % in Pilotprojekten, in denen etwa noch Schnittstellen getestet werden. Und rund die Hälfte der Voltaris-Kunden befinde sich im Rollout und habe das Gateway-Administrationssystem mit dem jeweiligen ERP-System ihrer eigenen Messkunden gekoppelt. Die an sich erhebliche Herausforderung, Schnittstellen zu implementieren und anzupassen, sei vielfach schon gemeistert.

Nach holprigem Start, was bei einer neuen Technologie ja nicht ungewöhnlich sei, werde mittlerweile eine hohe Messdatenqualität erreicht. "Jetzt laufen die Daten sauber in die Systeme", so Schirra. In einigen Stadtwerken seien die Stammdatenkonstrukte bereits vollständig umgesetzt und die Störungsquote, auch wenn sie sich nicht ganz vermeiden ließe, sei in der Regel sehr gering. Es komme allerdings immer wieder vor, dass vor Ort ein unzureichender Mobilfunkempfang herrsche und damit die Anbindung der intelligenten Messsysteme schwierig sei.

Noch Aufklärung der Kunden nötig

Trotz vorheriger Analyse von Providerdaten und Empfangstests am Gebäude, sei die Situation am tatsächlichen Installationsort im Keller häufig doch eine andere. Das 450-MHz-Funknetz, für das die Energiewirtschaft im vergangenen Jahr die Lizenz erhalten hat und das jetzt von 450 Connect ausgebaut wird, könnte hier Abhilfe schaffen. Bisherige Tests von Voltaris in Pilotprojekten mit der relativ langwelligen Technologie stimmen Schirra hier zuversichtlich.

In einigen Fällen stellen sich aber nicht nur der Mobilempfang als Problem heraus, sondern auch der Kunde, seine Anlage oder Liegenschaft und sein Betrieb. So entsprechen die Gegebenheiten an den Zählpunkten nicht immer den Erwartungen, etwa an den verfügbaren Platz im Zählerschrank für den Einbau eines Smart Meter Gateway.

Hin und wieder werde dem Monteur auch einfach der Zutritt verweigert. Die Bedenken von Messkunden, was mit ihren Daten passiert und wie sich eine Funkanlage im Gebäude auswirkt, lassen sich nach Schirras Erfahrungen durch entsprechende Aufklärung jedoch meist zerstreuen. Eine entsprechende Information vorab, helfe auch dabei. Allerdings müsse man sicherstellen, dass der Messkunde die Pflichtinformation, die vom Messstellenbetreiber drei Monate und zwei Wochen vor dem geplanten Einbautermin verschickt werden muss, auch tatsächlich liest und wahrnimmt. Eine entsprechende Gestaltung und Formulierung des Anschreibens sollte man deshalb auf jeden Fall in Betracht ziehen. Dann könne auch die Situation vermieden werden, dass der Messkunde den Einbau verweigert, weil er gerade nicht in der Lage ist, seinen Betrieb zu unterbrechen, um den Einbau vornehmen zu lassen.

Mittwoch, 9.03.2022, 17:08 Uhr
Fritz Wilhelm

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