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Energie & Management > Klimaschutz - Vier Indikatoren für den Klimawandel auf Rekordniveau
Quelle: Fotolia / Malp
Klimaschutz

Vier Indikatoren für den Klimawandel auf Rekordniveau

Vier wichtige Indikatoren für den Klimawandel haben nach dem neuen Zustandsbericht der Weltwetterorganisation (WMO) Rekordwerte erreicht.
Menschliche Aktivitäten haben weiter negative Auswirkungen auf die Ökosysteme. Das berichtet die Weltwetterorganisation (WMO) mit Sitz in Genf in ihrem aktuellen Klimazustandsbericht. Demnach wurden neue Rekorde beim Anstieg des Meeresspiegels, dem Wärmeinhalt der Ozeane, der Versauerung der Meere und der Konzentration der Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre erreicht. UN-Generalsekretär António Guterres kommentierte den Bericht: "Wir müssen die Emissionen der fossilen Brennstoffe beenden und denÜbergang zu erneuerbaren Energien beschleunigen, bevor wir unsereigenes Haus abbrennen."

Die WMO bestätigte ihre vorläufige Berechnung, dass die globale Durchschnittstemperatur 2021 etwa 1,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850 bis 1900) lag. Die vergangenen sieben Jahre waren die wärmsten seit Messbeginn. Nach einer WMO-Prognose von vergangener Woche könnte die globale Jahres-Durchschnittstemperatur schon bis 2026 zumindest in einem Jahr mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege bei fast 50 %. Das bislang heißeste Jahr war 2016 mit 1,2 Grad über vorindustriellem Niveau.

„Unser Klima verändert sich vor unseren Augen“, sagte WMO-Chef Petteri Taalas. Die menschengemachten Treibhausgase in der Atmosphäre verhinderten die Wärmestrahlung der Erde ins All, weshalb sich der Planet noch über Generationen aufheizen werde, „wenn nicht Verfahren erfunden werden, um Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen“, sagte Taalas. Gleichwohl, betont die WMO, ist es wichtig, die Menge freigesetzter Treibhausgase jetzt zu reduzieren, um die Erwärmung dauerhaft unter 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu halten.

Die Indikatorenwerte im Einzelnen

Die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre erreichte demnach 2020 den Rekordwert von 413,2 ppm (Teilchen pro Million Teilchen). Die Durchschnittszahl für 2021 liegt noch nicht vor. Aber die Messstation Mona Loa auf Hawaii meldete 416,45 ppm im April 2020, 419,05 ppm im April 2021 und 420,23 ppm im April 2022. Alle Forschergruppen, die sich mit dem Wärmegehalt der Meere befassen, sind sich einig, dass der Wärmeinhalt bis in 2000 Meter Tiefe seit Jahrzehnten steigt, besonders deutlich seit 2016.

Die Ozeane nehmen laut WMO etwa 23 % der menschengemachten Treibhausgase auf. Die Gase reagieren mit dem Wasser, was zur Versauerung führt. Das bedrohe nicht nur das Ökosystem Meer. Hinzu komme laut WMO, dass mit der Versauerung die Kapazität für die weitere Aufnahme von CO2 sinke. Der pH-Wert gibt die Versauerung an. Je niedriger er ist, desto saurer das Wasser. Der Weltklimarat (IPCC) berichtete vor Kurzem, dass der pH-Wert an der Oberfläche der offenen Ozeane mit großer Wahrscheinlichkeit jetzt so niedrig ist wie seit mindestens 26 000 Jahren nicht mehr.

Zum Anstieg des Meeresspiegels tragen die thermale Expansion des Meerwassers durch die Erwärmung der Ozeane und die Zunahme des Wasservolumens durch das Abschmelzen von Eis auf dem Land bei. Der Anstieg lag laut WMO zwischen 1993 und 2002 bei etwa 2,1 Millimetern pro Jahr, zwischen 2013 und 2021 bei 4,5 Millimetern pro Jahr. Das gefährdet Küsten und die Existenz von Inselstaaten.

Mittwoch, 18.05.2022, 14:30 Uhr
dpa/Susanne Harmsen
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Vier Indikatoren für den Klimawandel auf Rekordniveau
Vier wichtige Indikatoren für den Klimawandel haben nach dem neuen Zustandsbericht der Weltwetterorganisation (WMO) Rekordwerte erreicht.
Menschliche Aktivitäten haben weiter negative Auswirkungen auf die Ökosysteme. Das berichtet die Weltwetterorganisation (WMO) mit Sitz in Genf in ihrem aktuellen Klimazustandsbericht. Demnach wurden neue Rekorde beim Anstieg des Meeresspiegels, dem Wärmeinhalt der Ozeane, der Versauerung der Meere und der Konzentration der Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre erreicht. UN-Generalsekretär António Guterres kommentierte den Bericht: "Wir müssen die Emissionen der fossilen Brennstoffe beenden und denÜbergang zu erneuerbaren Energien beschleunigen, bevor wir unsereigenes Haus abbrennen."

Die WMO bestätigte ihre vorläufige Berechnung, dass die globale Durchschnittstemperatur 2021 etwa 1,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850 bis 1900) lag. Die vergangenen sieben Jahre waren die wärmsten seit Messbeginn. Nach einer WMO-Prognose von vergangener Woche könnte die globale Jahres-Durchschnittstemperatur schon bis 2026 zumindest in einem Jahr mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege bei fast 50 %. Das bislang heißeste Jahr war 2016 mit 1,2 Grad über vorindustriellem Niveau.

„Unser Klima verändert sich vor unseren Augen“, sagte WMO-Chef Petteri Taalas. Die menschengemachten Treibhausgase in der Atmosphäre verhinderten die Wärmestrahlung der Erde ins All, weshalb sich der Planet noch über Generationen aufheizen werde, „wenn nicht Verfahren erfunden werden, um Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen“, sagte Taalas. Gleichwohl, betont die WMO, ist es wichtig, die Menge freigesetzter Treibhausgase jetzt zu reduzieren, um die Erwärmung dauerhaft unter 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu halten.

Die Indikatorenwerte im Einzelnen

Die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre erreichte demnach 2020 den Rekordwert von 413,2 ppm (Teilchen pro Million Teilchen). Die Durchschnittszahl für 2021 liegt noch nicht vor. Aber die Messstation Mona Loa auf Hawaii meldete 416,45 ppm im April 2020, 419,05 ppm im April 2021 und 420,23 ppm im April 2022. Alle Forschergruppen, die sich mit dem Wärmegehalt der Meere befassen, sind sich einig, dass der Wärmeinhalt bis in 2000 Meter Tiefe seit Jahrzehnten steigt, besonders deutlich seit 2016.

Die Ozeane nehmen laut WMO etwa 23 % der menschengemachten Treibhausgase auf. Die Gase reagieren mit dem Wasser, was zur Versauerung führt. Das bedrohe nicht nur das Ökosystem Meer. Hinzu komme laut WMO, dass mit der Versauerung die Kapazität für die weitere Aufnahme von CO2 sinke. Der pH-Wert gibt die Versauerung an. Je niedriger er ist, desto saurer das Wasser. Der Weltklimarat (IPCC) berichtete vor Kurzem, dass der pH-Wert an der Oberfläche der offenen Ozeane mit großer Wahrscheinlichkeit jetzt so niedrig ist wie seit mindestens 26 000 Jahren nicht mehr.

Zum Anstieg des Meeresspiegels tragen die thermale Expansion des Meerwassers durch die Erwärmung der Ozeane und die Zunahme des Wasservolumens durch das Abschmelzen von Eis auf dem Land bei. Der Anstieg lag laut WMO zwischen 1993 und 2002 bei etwa 2,1 Millimetern pro Jahr, zwischen 2013 und 2021 bei 4,5 Millimetern pro Jahr. Das gefährdet Küsten und die Existenz von Inselstaaten.

Mittwoch, 18.05.2022, 14:30 Uhr
dpa/Susanne Harmsen

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