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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Vielversprechender Stromabsatz
Quelle: Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge

Vielversprechender Stromabsatz

Für Stadtwerke gibt es im Rahmen der Elektromobilität eine Reihe attraktiver Ansatzpunkte für neue Geschäftsmodelle, wie Sebastian Seier von BET im Gespräch mit E&M erläutert.
In einem Interview mit E&M betont Sebastian Seier, zum Grünstrom gebe es bei der Elektromobilität keine Alternative. Anders als beim Wasserstoff, der für eine Übergangszeit auf dem Weg zur Marktreife möglicherweise „grau“ sein könnte, hält der Projektmanager einer Studie zum Engagement von Energieversorgern in der E-Mobilität von BET die Nutzung von Graustrom für die Ladeinfrastruktur für ein „No Go“. Schließlich gehe es um die Dekarbonisierung des Verkehrssektors.

„Rein physikalisch bezieht der Kunde, der an das öffentliche Netz angeschlossen ist, natürlich einen Strommix, in dem noch gewisse Anteile von Kohle- und Atomstrom enthalten sind. Aber dann wird der Energieversorger den Strom zumindest über Zertifikate als Grünstrom vermarkten“, ist Seier überzeugt. Politisch habe grauer Strom jedoch ohnehin keine Zukunft. Zum einen wegen des Kohleausstiegs und zum anderen wegen steigender CO2-Preise. Damit würden konventionelle Kraftwerke aus dem Markt gedrängt, so dass über kurz oder lang nicht nur bilanzieller Grünstrom zu den Ladesäulen komme, sondern wirklich physikalischer Grünstrom.

Vor diesem Hintergrund gaben in der BET-Studie 43 % der Stadtwerke an, den Aufbau der Ladeinfrastruktur mit dem Ausbau der Erneuerbaren verzahnen zu wollen. Das müsse allerdings nicht zwangsläufig den Aufbau eigener Erzeugungskapazitäten bedeuten, sondern könne auch über langfristige Abnahmeverträge geschehen. Dennoch – der Bedarf an regenerativ erzeugtem Strom werde künftig so groß sein, dass er aus Sicht von BET auch Investitionen von Stadtwerken in eigene Erzeugungskapazitäten rechtfertige.

Handel mit Treibhausgasquoten nicht außer Acht lassen

Etwa dreiviertel der befragten Stadtwerke gaben an, dass ihre Gesellschafter schon klare Vorstellungen hätten, wie sie sich bei der E-Mobilität positionieren sollten. Aus Sicht einer Kommune sei beispielsweise der Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur zwar ein wichtiges Engagement. „Aber wie viel Geld lässt sich damit verdienen“, fragt Seier rhetorisch. Deshalb hält er den Einstieg der Energieversorger in den Privatkundenmarkt für einen wichtigen Schritt. „Und zwar nicht allein wegen des Verkaufs und der Installation der Wallboxen, sondern vor allem wegen der zusätzlichen Strommengen, die sie im Bereich der E-Mobilität absetzen können“, sagt der BET-Projektmanager.

Angesichts der zunehmenden vertrieblichen Aktivitäten der Automobilkonzerne im Strommarkt sehen sich die Stadtwerke neben den überregionalen Energieversorgern jedoch einer ernstzunehmenden Konkurrenz gegenüber. Allerdings räumt Seier den Kommunalen durchaus gute Chancen ein, sich im Wettbewerb zu behaupten. Er rät ihnen aber auch, die sich am Rande der Elektromobilität ergebenden Erlösmöglichkeiten, wie etwa den Handel mit Treibhausgasquoten, nicht außer Acht zu lassen.

Das vollständige Interview mit Sebastian Seier lesen Sie in der Oktober-Ausgabe von Energie & Management.
 

Donnerstag, 30.09.2021, 13:31 Uhr
Fritz Wilhelm
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Für Stadtwerke gibt es im Rahmen der Elektromobilität eine Reihe attraktiver Ansatzpunkte für neue Geschäftsmodelle, wie Sebastian Seier von BET im Gespräch mit E&M erläutert.
In einem Interview mit E&M betont Sebastian Seier, zum Grünstrom gebe es bei der Elektromobilität keine Alternative. Anders als beim Wasserstoff, der für eine Übergangszeit auf dem Weg zur Marktreife möglicherweise „grau“ sein könnte, hält der Projektmanager einer Studie zum Engagement von Energieversorgern in der E-Mobilität von BET die Nutzung von Graustrom für die Ladeinfrastruktur für ein „No Go“. Schließlich gehe es um die Dekarbonisierung des Verkehrssektors.

„Rein physikalisch bezieht der Kunde, der an das öffentliche Netz angeschlossen ist, natürlich einen Strommix, in dem noch gewisse Anteile von Kohle- und Atomstrom enthalten sind. Aber dann wird der Energieversorger den Strom zumindest über Zertifikate als Grünstrom vermarkten“, ist Seier überzeugt. Politisch habe grauer Strom jedoch ohnehin keine Zukunft. Zum einen wegen des Kohleausstiegs und zum anderen wegen steigender CO2-Preise. Damit würden konventionelle Kraftwerke aus dem Markt gedrängt, so dass über kurz oder lang nicht nur bilanzieller Grünstrom zu den Ladesäulen komme, sondern wirklich physikalischer Grünstrom.

Vor diesem Hintergrund gaben in der BET-Studie 43 % der Stadtwerke an, den Aufbau der Ladeinfrastruktur mit dem Ausbau der Erneuerbaren verzahnen zu wollen. Das müsse allerdings nicht zwangsläufig den Aufbau eigener Erzeugungskapazitäten bedeuten, sondern könne auch über langfristige Abnahmeverträge geschehen. Dennoch – der Bedarf an regenerativ erzeugtem Strom werde künftig so groß sein, dass er aus Sicht von BET auch Investitionen von Stadtwerken in eigene Erzeugungskapazitäten rechtfertige.

Handel mit Treibhausgasquoten nicht außer Acht lassen

Etwa dreiviertel der befragten Stadtwerke gaben an, dass ihre Gesellschafter schon klare Vorstellungen hätten, wie sie sich bei der E-Mobilität positionieren sollten. Aus Sicht einer Kommune sei beispielsweise der Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur zwar ein wichtiges Engagement. „Aber wie viel Geld lässt sich damit verdienen“, fragt Seier rhetorisch. Deshalb hält er den Einstieg der Energieversorger in den Privatkundenmarkt für einen wichtigen Schritt. „Und zwar nicht allein wegen des Verkaufs und der Installation der Wallboxen, sondern vor allem wegen der zusätzlichen Strommengen, die sie im Bereich der E-Mobilität absetzen können“, sagt der BET-Projektmanager.

Angesichts der zunehmenden vertrieblichen Aktivitäten der Automobilkonzerne im Strommarkt sehen sich die Stadtwerke neben den überregionalen Energieversorgern jedoch einer ernstzunehmenden Konkurrenz gegenüber. Allerdings räumt Seier den Kommunalen durchaus gute Chancen ein, sich im Wettbewerb zu behaupten. Er rät ihnen aber auch, die sich am Rande der Elektromobilität ergebenden Erlösmöglichkeiten, wie etwa den Handel mit Treibhausgasquoten, nicht außer Acht zu lassen.

Das vollständige Interview mit Sebastian Seier lesen Sie in der Oktober-Ausgabe von Energie & Management.
 

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Fritz Wilhelm

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