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Energie & Management > Gas - Verträge für FSRU in Lubmin unterzeichnet
Quelle: Shutterstock / Mike Mareen
Gas

Verträge für FSRU in Lubmin unterzeichnet

Das Unternehmen „Deutsche ReGas“ und das französische Unternehmen Total Energies wollen zum 1. Dezember eine funktionsfähige LNG-Anlage im Hafen Lubim bereitstellen.
Die Deutsche Regas und Total Energies unterzeichneten eine Vereinbarung über die Installation und den Betrieb einer schwimmenden Speicher- und Regasifizierungsanlage, internationaler Fachbegriff: Floating Storage and Regasification Unit (FSRU), im Industriehafen Lubmin. Mit der Anlage wird mit Tankern angelandetes verflüssigtes Erdgas (LNG) regasifiziert und ins deutsche Pipelinenetz leiten.

„Ab 1. Dezember wird das Terminal 4,5 Mrd. Kubikmeter Erdgas in das deutsche Gasfernleitungsnetzt einspeisen“, teilte die Deutsche Regas mit. 4,5 Mrd. Kubikmeter Erdgas entsprechen knapp 44 Mrd. kWh. Das Besondere an der Anlage ist auch, dass sie mit privaten Geldern finanziert wird. „Es handelt bei dem FSRU um keines der vier von der Bundesregierung finanzierten FSRU“, heißt es weiter. 100 Mio. Euro soll die Anlage kosten und ohne staatliche Förderung auskommen. Gleichwohl unterstützt die Politik das Projekt. 

Eigentlich eignet sich der Hafen von Lubmin nicht als Anlagestation für LNG-Schiffe, da er nicht tief genug ist. Das Problem umgehen die Betreiber dadurch, dass sie vor der Küste in der Ostsee einen Tanker stationieren, Fachbegriff: Floating Storage Unit (FSU). LNG-Tanker mit einer Menge von 170.000 Kubikmetern (1,7 Mrd. kWh) können an die FSU andocken und das LNG übergeben.

Von der FSU wird das verflüssigte Erdgas mit drei weiteren Shuttle-Schiffen per Pendelverkehr zur FSRU im Industriehafen Lubmin transportieren. In der FSRU wird das LNG dann regasifiziert und anschließend in das nur 450 Meter entfernte deutsche Ferngasleitungsnetz eingespeist.

Und hier kommt der Vorteil des Standortes Lubmin ins Spiel. Der Grund: In Lubmin landet die Gaspipeline Nord Stream 1 (und auch Nord Stream 2) an. Dort beginnen mehrere Erdgasleistungen. Die beiden Pipelines Eugal und Opal verlaufen nach Süden Richtung Tschechien und die Leitung NEL Richtung Westen nach Niedersachsen. Für den Bau der wenige hundert Meter kurzen Anschlussleitung ist die Gascade Gastransport GmbH zuständig.

Die FSRU wird von der Total Energies betrieben. Sie kann nach Angaben der Deutsche Regas so erweitert werden, dass die Anlage insgesamt über 15 Mrd. Kubikmeter Erdgas pro Jahr einspeisen könne, was aufgrund der guten Leitungsanbindung auch kein Problem wäre. Die Franzosen verfügen „über große Erfahrung bei der Entwicklung und dem Betrieb von FSRU-Terminals“. So entwickelt Total Energies zeitgleich im Auftrag der französischen Regierung das LNG-Terminal in Le Havre.

Die Deutsche Regas GmbH & Co. KGaA mit Sitz in Lubmin wurde von Ingo Wagner (Geschäftsführer) und Stephan Knabe (Aufsichtsratsvorsitzender) ins Leben gerufen. „Ingo Wagner war Partner und Europa-Chef eines 12-Mrd.-Investmentfonds und investierte seit 2004 weltweit in Energie-Infrastrukturprojekte, insbesondere LNG-Infrastruktur“, heißt es vom Unternehmen. Knabe betreibe eines der größten Beratungsunternehmen in den neuen Bundesländern mit Schwerpunkt Wasserstoff und Schiffen.
 

Donnerstag, 14.07.2022, 15:22 Uhr
Stefan Sagmeister
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Verträge für FSRU in Lubmin unterzeichnet
Das Unternehmen „Deutsche ReGas“ und das französische Unternehmen Total Energies wollen zum 1. Dezember eine funktionsfähige LNG-Anlage im Hafen Lubim bereitstellen.
Die Deutsche Regas und Total Energies unterzeichneten eine Vereinbarung über die Installation und den Betrieb einer schwimmenden Speicher- und Regasifizierungsanlage, internationaler Fachbegriff: Floating Storage and Regasification Unit (FSRU), im Industriehafen Lubmin. Mit der Anlage wird mit Tankern angelandetes verflüssigtes Erdgas (LNG) regasifiziert und ins deutsche Pipelinenetz leiten.

„Ab 1. Dezember wird das Terminal 4,5 Mrd. Kubikmeter Erdgas in das deutsche Gasfernleitungsnetzt einspeisen“, teilte die Deutsche Regas mit. 4,5 Mrd. Kubikmeter Erdgas entsprechen knapp 44 Mrd. kWh. Das Besondere an der Anlage ist auch, dass sie mit privaten Geldern finanziert wird. „Es handelt bei dem FSRU um keines der vier von der Bundesregierung finanzierten FSRU“, heißt es weiter. 100 Mio. Euro soll die Anlage kosten und ohne staatliche Förderung auskommen. Gleichwohl unterstützt die Politik das Projekt. 

Eigentlich eignet sich der Hafen von Lubmin nicht als Anlagestation für LNG-Schiffe, da er nicht tief genug ist. Das Problem umgehen die Betreiber dadurch, dass sie vor der Küste in der Ostsee einen Tanker stationieren, Fachbegriff: Floating Storage Unit (FSU). LNG-Tanker mit einer Menge von 170.000 Kubikmetern (1,7 Mrd. kWh) können an die FSU andocken und das LNG übergeben.

Von der FSU wird das verflüssigte Erdgas mit drei weiteren Shuttle-Schiffen per Pendelverkehr zur FSRU im Industriehafen Lubmin transportieren. In der FSRU wird das LNG dann regasifiziert und anschließend in das nur 450 Meter entfernte deutsche Ferngasleitungsnetz eingespeist.

Und hier kommt der Vorteil des Standortes Lubmin ins Spiel. Der Grund: In Lubmin landet die Gaspipeline Nord Stream 1 (und auch Nord Stream 2) an. Dort beginnen mehrere Erdgasleistungen. Die beiden Pipelines Eugal und Opal verlaufen nach Süden Richtung Tschechien und die Leitung NEL Richtung Westen nach Niedersachsen. Für den Bau der wenige hundert Meter kurzen Anschlussleitung ist die Gascade Gastransport GmbH zuständig.

Die FSRU wird von der Total Energies betrieben. Sie kann nach Angaben der Deutsche Regas so erweitert werden, dass die Anlage insgesamt über 15 Mrd. Kubikmeter Erdgas pro Jahr einspeisen könne, was aufgrund der guten Leitungsanbindung auch kein Problem wäre. Die Franzosen verfügen „über große Erfahrung bei der Entwicklung und dem Betrieb von FSRU-Terminals“. So entwickelt Total Energies zeitgleich im Auftrag der französischen Regierung das LNG-Terminal in Le Havre.

Die Deutsche Regas GmbH & Co. KGaA mit Sitz in Lubmin wurde von Ingo Wagner (Geschäftsführer) und Stephan Knabe (Aufsichtsratsvorsitzender) ins Leben gerufen. „Ingo Wagner war Partner und Europa-Chef eines 12-Mrd.-Investmentfonds und investierte seit 2004 weltweit in Energie-Infrastrukturprojekte, insbesondere LNG-Infrastruktur“, heißt es vom Unternehmen. Knabe betreibe eines der größten Beratungsunternehmen in den neuen Bundesländern mit Schwerpunkt Wasserstoff und Schiffen.
 

Donnerstag, 14.07.2022, 15:22 Uhr
Stefan Sagmeister

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