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Energie & Management > Gas - Verpflichtende Speichernutzung soll Anstieg der Gaspreise stoppen
Quelle: Fotolia / WoGi
Gas

Verpflichtende Speichernutzung soll Anstieg der Gaspreise stoppen

Um der steigenden Gaspreise Herr zu werden, sind verschiedene Ansätze in der Diskussion. Die Initiative Erdgasspeicher bringt als Idee eine gesetzlich festgelegte Speichernutzung ein.
Die Initiative Erdgasspeicher („INES“) bringt sich einen Tag, bevor die Staats- und Regierungschefs der EU am 21. Oktober in Brüssel auch über die steigenden Energiepreise beraten, mit einem Vorschlag in die Diskussion ein. Der Lobbyverband spricht sich für eine gesetzliche Vorschrift zur Speichernutzung aus, um die EU-Versorgungsstandards zu erfüllen.

Ines-Geschäftsführer Sebastian Bleschke sieht dies als „Alternative zu den derzeit vorgeschlagenen weitreichenden Markteingriffen“ an, die aktuell bei der erwarteten Reform der Gas- und Wasserstoffmarktregulierung im Vordergrund stehen. Mitte Dezember will die EU-Kommission ihre Pläne im sogenannten Gas-Paket präsentieren.

Für eine Weiterentwicklung der EU-Gas-Versorgungssicherheits-Verordnung plädiert auch die Ines. Allerdings richtet sie ihren Fokus nicht auf die diskutierte Bildung einer europäischen Gaseinkaufsgemeinschaft oder die Einrichtung von staatlichen Gasreserven.

Die gesetzlich festzulegende Speichernutzung ist aus Sicht der Ines wirkungsvoll, weil mit ihr eine Art verbindliche Haftpflichtversicherung für Gas-Lieferanten entstehe. Durch sie sei gewährleistet, dass die Lieferanten die sogenannten geschützten Kunden beliefern, die auch im Krisenfall vorrangig zu versorgen sind. Dies sieht die Ines als geeignete Maßnahme zur besseren Nutzung von Gasspeichern an.

Praktisch ließe sich dies nach Ansicht von Sebastian Bleschke durch das Einrichten einer Regelenergiereserve umsetzen. Dies weise den Marktgebietsverantwortlichen die Rolle als „Versicherer“ für die jeweiligen Lieferanten zu. Somit seien der Verbrauch geschützter Kunden gemäß EU-Versorgungsstandards abgesichert und die Lieferung im Krisenfall gewährleistet.

Die Regelenergiereserve in Speichern soll laut Ines umlagefinanziert erfolgen. Als Vorbild diene hier die Absicherung der Gasnetze über Long-Term-Options (LTO). Für ein solches Modell spricht nach Ansicht der Ines auch der geringe Mehraufwand: Haushalte in Deutschland mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh zahlten dafür nur rund einen Euro mehr pro Jahr.

Mittwoch, 20.10.2021, 15:57 Uhr
Volker Stephan
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Gas
Verpflichtende Speichernutzung soll Anstieg der Gaspreise stoppen
Um der steigenden Gaspreise Herr zu werden, sind verschiedene Ansätze in der Diskussion. Die Initiative Erdgasspeicher bringt als Idee eine gesetzlich festgelegte Speichernutzung ein.
Die Initiative Erdgasspeicher („INES“) bringt sich einen Tag, bevor die Staats- und Regierungschefs der EU am 21. Oktober in Brüssel auch über die steigenden Energiepreise beraten, mit einem Vorschlag in die Diskussion ein. Der Lobbyverband spricht sich für eine gesetzliche Vorschrift zur Speichernutzung aus, um die EU-Versorgungsstandards zu erfüllen.

Ines-Geschäftsführer Sebastian Bleschke sieht dies als „Alternative zu den derzeit vorgeschlagenen weitreichenden Markteingriffen“ an, die aktuell bei der erwarteten Reform der Gas- und Wasserstoffmarktregulierung im Vordergrund stehen. Mitte Dezember will die EU-Kommission ihre Pläne im sogenannten Gas-Paket präsentieren.

Für eine Weiterentwicklung der EU-Gas-Versorgungssicherheits-Verordnung plädiert auch die Ines. Allerdings richtet sie ihren Fokus nicht auf die diskutierte Bildung einer europäischen Gaseinkaufsgemeinschaft oder die Einrichtung von staatlichen Gasreserven.

Die gesetzlich festzulegende Speichernutzung ist aus Sicht der Ines wirkungsvoll, weil mit ihr eine Art verbindliche Haftpflichtversicherung für Gas-Lieferanten entstehe. Durch sie sei gewährleistet, dass die Lieferanten die sogenannten geschützten Kunden beliefern, die auch im Krisenfall vorrangig zu versorgen sind. Dies sieht die Ines als geeignete Maßnahme zur besseren Nutzung von Gasspeichern an.

Praktisch ließe sich dies nach Ansicht von Sebastian Bleschke durch das Einrichten einer Regelenergiereserve umsetzen. Dies weise den Marktgebietsverantwortlichen die Rolle als „Versicherer“ für die jeweiligen Lieferanten zu. Somit seien der Verbrauch geschützter Kunden gemäß EU-Versorgungsstandards abgesichert und die Lieferung im Krisenfall gewährleistet.

Die Regelenergiereserve in Speichern soll laut Ines umlagefinanziert erfolgen. Als Vorbild diene hier die Absicherung der Gasnetze über Long-Term-Options (LTO). Für ein solches Modell spricht nach Ansicht der Ines auch der geringe Mehraufwand: Haushalte in Deutschland mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh zahlten dafür nur rund einen Euro mehr pro Jahr.

Mittwoch, 20.10.2021, 15:57 Uhr
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