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Energie & Management > Klimaschutz - Verkehrswende benötigt entschlossene Maßnahmen
Quelle: Fotolia/frenta
Klimaschutz

Verkehrswende benötigt entschlossene Maßnahmen

Laut einer Studie des Wuppertal Instituts im Auftrag von Greenpeace sei der Klimaschutzrückstand im Verkehr nur mit einer Kombination mehrerer politischer Maßnahmen aufzuholen.
Anlässlich des „Autogipfels“ der Bundesregierung mit der Industrie veröffentlichte Greenpeace eine neue Studie „Klimaprogramm Autoverkehr“ des Wuppertal Instituts. Sie kalkuliert, wie viel CO2 im Autoverkehr sich mit acht Maßnahmen jeweils einsparen lassen würde. So könne eine Zulassungssteuer für besonders umweltschädliche Autos den CO2-Ausstoß bis 2030 in Summe um etwa 28 Mio. Tonnen senken, ein angemessener CO2-Preis für Diesel und Benzin um 16 Mio. Tonnen.

Weiter rät die Studie, den Ausbau des Straßennetzes auszusetzen, weil das dem Klima knapp 21 Mio. Tonnen Treibhausgase ersparen würde. Mit mehr als 43 Mio. Tonnen CO2 bringe ein Zulassungsverbot für Verbrennungsmotoren ab dem Jahr 2025 die größten Einsparungen. „Die Klimaschutzlücke im Verkehr ist so gigantisch, dass jede Maßnahme notwendig ist“, sagt Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup.

Verkehrssektor liegt weit zurück beim Klimaschutz

Die nächste Bundesregierung müsse daher ein ganzes Bündel einschneidender Maßnahmen wie Zulassungssteuer und den Ausstieg aus dem Verbrenner anpacken. „Die klimapolitische Schonzeit für den Verkehrssektor ist vorbei“, sagte Austrup. Die im Verkehrssektor nicht eingesparten Klimagase summierten sich in den Jahren 2021 bis 2030 auf 218 Mio. Tonnen gegenüber der Selbstverpflichtung der Bundesregierung, so die Studie.

Wähle man den noch strengeren Budget-Ansatz und gehe von der verbleibenden CO2-Menge aus, die im Verkehr noch ausgestoßen werden kann, um den Temperaturanstieg unter 1,5 Grad zu halten, weite sich die Lücke sogar auf 708 Mio. Tonnen CO2. Bereits in diesem Jahr drohe der Verkehrssektor sein Klimaziel nach dem Pandemie-bedingten Rückgang im vergangenen Jahr wieder um bis zu 10 Mio. Tonnen CO2 zu verfehlen, so eine aktuelle Abschätzung der Berliner Denkfabrik Agora Energiewende.

Autogipfel müsste auch über Klimaschutz sprechen

Vor dem heutigen Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Chefs der großen Autokonzerne demonstrierten Greenpeace-Aktive vor dem Kanzleramt für besseren Klimaschutz und einen schnellen Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor. „Verbrenner stoppen, Klimaschutz jetzt!“ forderten sie auf einem Banner. „Die Bundesregierung muss diesen Umstieg politisch steuern“, forderte Austrup.
 
Anlässlich des Autogipfels der Bundesregierung demonstrierten Umweltschützer mit einer brennenden Baum-Silhouette vor dem Kanzleramt in Berlin. Quelle: Sina Niemeyer/Greenpeace

Antje von Broock, Geschäftsführerin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisierte: „Das Treffen findet wieder einmal ohne Stimmen für den Umwelt- und Klimaschutz statt. Anstatt Tempo beim Klimaschutz Boxenstopp im Kanzleramt.“ Eine faktische Halbierung der Treibhausgasemissionen im Verkehr sei innerhalb der nächsten neun Jahre notwendig, erinnerte sie.

Wirksamer Klimaschutz braucht absolute Energie- und Emissionsreduzierung. Dazu müsse Schluss sein mit „klimapolitische Mogelpackungen“ wie Plug-in-Hybriden. Auch Wasserstoff im individuellen Straßenverkehr verhindere die Mobilitätswende. Ohne konkrete Beschlüsse zum Verbrennerausstieg und zum Tempolimit müsse an dem öffentlichen Bekenntnis der CDU zum Klimaschutz gezweifelt werden. „Wir haben keine Zeit mehr für halbe Sachen“, appellierte von Broock.

Die Studie „Klimaprogramm Autoverkehr" steht im Internet zur Verfügung

Mittwoch, 18.08.2021, 15:17 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Klimaschutz - Verkehrswende benötigt entschlossene Maßnahmen
Quelle: Fotolia/frenta
Klimaschutz
Verkehrswende benötigt entschlossene Maßnahmen
Laut einer Studie des Wuppertal Instituts im Auftrag von Greenpeace sei der Klimaschutzrückstand im Verkehr nur mit einer Kombination mehrerer politischer Maßnahmen aufzuholen.
Anlässlich des „Autogipfels“ der Bundesregierung mit der Industrie veröffentlichte Greenpeace eine neue Studie „Klimaprogramm Autoverkehr“ des Wuppertal Instituts. Sie kalkuliert, wie viel CO2 im Autoverkehr sich mit acht Maßnahmen jeweils einsparen lassen würde. So könne eine Zulassungssteuer für besonders umweltschädliche Autos den CO2-Ausstoß bis 2030 in Summe um etwa 28 Mio. Tonnen senken, ein angemessener CO2-Preis für Diesel und Benzin um 16 Mio. Tonnen.

Weiter rät die Studie, den Ausbau des Straßennetzes auszusetzen, weil das dem Klima knapp 21 Mio. Tonnen Treibhausgase ersparen würde. Mit mehr als 43 Mio. Tonnen CO2 bringe ein Zulassungsverbot für Verbrennungsmotoren ab dem Jahr 2025 die größten Einsparungen. „Die Klimaschutzlücke im Verkehr ist so gigantisch, dass jede Maßnahme notwendig ist“, sagt Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup.

Verkehrssektor liegt weit zurück beim Klimaschutz

Die nächste Bundesregierung müsse daher ein ganzes Bündel einschneidender Maßnahmen wie Zulassungssteuer und den Ausstieg aus dem Verbrenner anpacken. „Die klimapolitische Schonzeit für den Verkehrssektor ist vorbei“, sagte Austrup. Die im Verkehrssektor nicht eingesparten Klimagase summierten sich in den Jahren 2021 bis 2030 auf 218 Mio. Tonnen gegenüber der Selbstverpflichtung der Bundesregierung, so die Studie.

Wähle man den noch strengeren Budget-Ansatz und gehe von der verbleibenden CO2-Menge aus, die im Verkehr noch ausgestoßen werden kann, um den Temperaturanstieg unter 1,5 Grad zu halten, weite sich die Lücke sogar auf 708 Mio. Tonnen CO2. Bereits in diesem Jahr drohe der Verkehrssektor sein Klimaziel nach dem Pandemie-bedingten Rückgang im vergangenen Jahr wieder um bis zu 10 Mio. Tonnen CO2 zu verfehlen, so eine aktuelle Abschätzung der Berliner Denkfabrik Agora Energiewende.

Autogipfel müsste auch über Klimaschutz sprechen

Vor dem heutigen Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Chefs der großen Autokonzerne demonstrierten Greenpeace-Aktive vor dem Kanzleramt für besseren Klimaschutz und einen schnellen Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor. „Verbrenner stoppen, Klimaschutz jetzt!“ forderten sie auf einem Banner. „Die Bundesregierung muss diesen Umstieg politisch steuern“, forderte Austrup.
 
Anlässlich des Autogipfels der Bundesregierung demonstrierten Umweltschützer mit einer brennenden Baum-Silhouette vor dem Kanzleramt in Berlin. Quelle: Sina Niemeyer/Greenpeace

Antje von Broock, Geschäftsführerin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisierte: „Das Treffen findet wieder einmal ohne Stimmen für den Umwelt- und Klimaschutz statt. Anstatt Tempo beim Klimaschutz Boxenstopp im Kanzleramt.“ Eine faktische Halbierung der Treibhausgasemissionen im Verkehr sei innerhalb der nächsten neun Jahre notwendig, erinnerte sie.

Wirksamer Klimaschutz braucht absolute Energie- und Emissionsreduzierung. Dazu müsse Schluss sein mit „klimapolitische Mogelpackungen“ wie Plug-in-Hybriden. Auch Wasserstoff im individuellen Straßenverkehr verhindere die Mobilitätswende. Ohne konkrete Beschlüsse zum Verbrennerausstieg und zum Tempolimit müsse an dem öffentlichen Bekenntnis der CDU zum Klimaschutz gezweifelt werden. „Wir haben keine Zeit mehr für halbe Sachen“, appellierte von Broock.

Die Studie „Klimaprogramm Autoverkehr" steht im Internet zur Verfügung

Mittwoch, 18.08.2021, 15:17 Uhr
Susanne Harmsen

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