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Energie & Management > Österreich - Verbund profitiert von Strompreisanstieg
Quelle: Fotolia / YuI
Österreich

Verbund profitiert von Strompreisanstieg

Der größte österreichische Stromkonzern Verbund steigerte seinen durchschnittlichen Absatzpreis um 16,9 %. Das erhöhte seinen Gewinn in den ersten drei Quartalen 2021 um 23,0 %.
Der größte österreichische Stromkonzern Verbund profitierte in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2021 erheblich von den steigenden Großhandelspreisen für elektrische Energie.

Wie er mitteilte, waren und sind diese „ein wesentlicher Werttreiber für die Geschäftsentwicklung“. Sie wurde in einer Aussendung als „sehr erfreulich“ beschrieben und gestaltete sich wie folgt: Der Gewinn (Konzernergebnis) erhöhte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2020 um 23,0 % auf 587,4 Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) um 16,3 % auf 1,15 Mrd. Euro, das operative Ergebnis (Ebit) um 21,8 % auf 843,6 Mio. Euro. Seinen durchschnittlichen Absatzpreis für Strom aus Wasserkraft, die weitaus wichtigste Erzeugungstechnologie des Verbunds, steigerte dieser um rund 16,9 % auf 51,3 Euro/MWh.

Der Rückgang der Umsatzerlöse um 29,0 % auf 1,79 Mrd. Euro ist auch diesmal bilanztechnisch bedingt: Wegen der IFSR-Vorgaben (International Financial Reporting Standards) muss der Verbund noch nicht erfüllte Stromverkaufsverträge abwerten. Seit deren Abschluss sind die Strompreise erheblich gestiegen, der Verbund muss den Strom aber zu den seinerzeit vereinbarten niedrigeren Preisen verkaufen. Somit sind die Lieferverträge abzuwerten, wodurch die Umsatzerlöse geringer erscheinen. Teilweise kompensiert wird dies durch die Aufwertung noch nicht wahrgenommener Strombezugsverträge: Der Verbund kann den Strom zu den vereinbarten Preisen erwerben, die niedriger sind als die derzeitigen Preise im Stromgroßhandel. Zu diesen höheren Preisen sind aber die Verträge bilanztechnisch zu bewerten. Tatsächlich gesunken ist der Stromabsatz des Verbunds, der um rund 3,15 Mrd. kWh bzw. 6,7 % niedriger war als in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2020. Erklärt wird dies mit dem Rückgang des Stromverkaufs an Weiterverteiler um 2,15 Mrd. kWh und an Händler um 1,43 Mrd. kWh. Die Weiterverteiler bezogen geringere Mengen für die Belieferung von Kunden in Österreich, bei den Händlern war der Absatz an Kunden außerhalb Österreichs schwächer.

Für das Gesamtjahr 2021 erwartet der Verbund ein Konzernergebnis zwischen etwa 740 und 810 Mio. Euro, das Ebitda soll sich auf 1,49 bis 1,59 Mrd. Euro belaufen. Abhängig ist dies unter anderem von der Stromerzeugung aus Wasser- und Windkraft sowie der Entwicklung der Großhandelspreise und des Zinsniveaus. Steigt die Stromproduktion mittels Wasserkraftwerken um 1 %, erhöht dies das Konzernergebnis um 6,2 Mio. Euro. Bei der Windkraft ist dieser Effekt geringer: 1 % Erzeugungssteigerung bewirkt einen Anstieg des Gewinns um 0,3 Mio. Euro. Erhöhen sich die Großhandelspreise für Strom aus erneuerbaren Energien um 1 Euro/MWh, kann der Verbund 0,6 Mio. mehr Gewinn verbuchen, bei Steigerung des Zinssatzes um einen Prozentpunkt um 1,1 Mio. Euro mehr.

Unterdessen geht die Modernisierung des Wasserkraftwerks Töging-Jettenbach in Bayern weiter. Die Bestandsanlage wurde im September außer Betrieb genommen. Die Montage der neuen Maschine 1 ist im Wesentlichen abgeschlossen. Der Einbau der Maschinen 2 und 3 läuft. Geplant ist, das modernisierte Kraftwerk 2022 in Betrieb zu nehmen. Die Investitionen beziffert der Verbund mit rund 250 Mio. Euro.

Freitag, 5.11.2021, 08:53 Uhr
Klaus Fischer
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Österreich
Verbund profitiert von Strompreisanstieg
Der größte österreichische Stromkonzern Verbund steigerte seinen durchschnittlichen Absatzpreis um 16,9 %. Das erhöhte seinen Gewinn in den ersten drei Quartalen 2021 um 23,0 %.
Der größte österreichische Stromkonzern Verbund profitierte in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2021 erheblich von den steigenden Großhandelspreisen für elektrische Energie.

Wie er mitteilte, waren und sind diese „ein wesentlicher Werttreiber für die Geschäftsentwicklung“. Sie wurde in einer Aussendung als „sehr erfreulich“ beschrieben und gestaltete sich wie folgt: Der Gewinn (Konzernergebnis) erhöhte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2020 um 23,0 % auf 587,4 Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) um 16,3 % auf 1,15 Mrd. Euro, das operative Ergebnis (Ebit) um 21,8 % auf 843,6 Mio. Euro. Seinen durchschnittlichen Absatzpreis für Strom aus Wasserkraft, die weitaus wichtigste Erzeugungstechnologie des Verbunds, steigerte dieser um rund 16,9 % auf 51,3 Euro/MWh.

Der Rückgang der Umsatzerlöse um 29,0 % auf 1,79 Mrd. Euro ist auch diesmal bilanztechnisch bedingt: Wegen der IFSR-Vorgaben (International Financial Reporting Standards) muss der Verbund noch nicht erfüllte Stromverkaufsverträge abwerten. Seit deren Abschluss sind die Strompreise erheblich gestiegen, der Verbund muss den Strom aber zu den seinerzeit vereinbarten niedrigeren Preisen verkaufen. Somit sind die Lieferverträge abzuwerten, wodurch die Umsatzerlöse geringer erscheinen. Teilweise kompensiert wird dies durch die Aufwertung noch nicht wahrgenommener Strombezugsverträge: Der Verbund kann den Strom zu den vereinbarten Preisen erwerben, die niedriger sind als die derzeitigen Preise im Stromgroßhandel. Zu diesen höheren Preisen sind aber die Verträge bilanztechnisch zu bewerten. Tatsächlich gesunken ist der Stromabsatz des Verbunds, der um rund 3,15 Mrd. kWh bzw. 6,7 % niedriger war als in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2020. Erklärt wird dies mit dem Rückgang des Stromverkaufs an Weiterverteiler um 2,15 Mrd. kWh und an Händler um 1,43 Mrd. kWh. Die Weiterverteiler bezogen geringere Mengen für die Belieferung von Kunden in Österreich, bei den Händlern war der Absatz an Kunden außerhalb Österreichs schwächer.

Für das Gesamtjahr 2021 erwartet der Verbund ein Konzernergebnis zwischen etwa 740 und 810 Mio. Euro, das Ebitda soll sich auf 1,49 bis 1,59 Mrd. Euro belaufen. Abhängig ist dies unter anderem von der Stromerzeugung aus Wasser- und Windkraft sowie der Entwicklung der Großhandelspreise und des Zinsniveaus. Steigt die Stromproduktion mittels Wasserkraftwerken um 1 %, erhöht dies das Konzernergebnis um 6,2 Mio. Euro. Bei der Windkraft ist dieser Effekt geringer: 1 % Erzeugungssteigerung bewirkt einen Anstieg des Gewinns um 0,3 Mio. Euro. Erhöhen sich die Großhandelspreise für Strom aus erneuerbaren Energien um 1 Euro/MWh, kann der Verbund 0,6 Mio. mehr Gewinn verbuchen, bei Steigerung des Zinssatzes um einen Prozentpunkt um 1,1 Mio. Euro mehr.

Unterdessen geht die Modernisierung des Wasserkraftwerks Töging-Jettenbach in Bayern weiter. Die Bestandsanlage wurde im September außer Betrieb genommen. Die Montage der neuen Maschine 1 ist im Wesentlichen abgeschlossen. Der Einbau der Maschinen 2 und 3 läuft. Geplant ist, das modernisierte Kraftwerk 2022 in Betrieb zu nehmen. Die Investitionen beziffert der Verbund mit rund 250 Mio. Euro.

Freitag, 5.11.2021, 08:53 Uhr
Klaus Fischer

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