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Energie & Management > Strom - Verbraucherzentrale kritisiert Kundenkommunikation von Versorgern
Quelle: Fotolia / galaxy67
Strom

Verbraucherzentrale kritisiert Kundenkommunikation von Versorgern

Nach einer Analyse von Verbraucherbeschwerden bemängelt der VZBV nicht akzeptierte Kündigungen, nicht ausgezahlte Guthaben und Mehrkosten für Verbraucher.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat 150 Kundenbeschwerden ausgewertet, die zwischen Oktober 2021 und Februar 2022 ins sogenannte Frühwarnsystem der Verbraucherzentralen und des VZBV gemeldet worden sind. Das Ergebnis: Eine kleine Zahl von Energieversorgern falle immer wieder mit problematischen Verhaltensweisen auf, so Thomas Engelke, Teamleiter Energie und Bauen beim VZBV.

So seien in vielen Fällen Kündigungen seitens des Anbieters sehr kurzfristig oder sogar rückwirkend ausgesprochen worden, so dass die Kunden nicht rechtzeitig zu einem neuen Anbieter wechseln konnten und in die häufig teurere Ersatzversorgung ihres örtlichen Grundversorgers fielen.

Auch sieht der VZBV eine Vielzahl dieser Kündigungen grundsätzlich kritisch: Die Anbieter beriefen sich dabei auf das Recht zur Kündigung aus wichtigem Grund und begründeten den Belieferungsstopp mit gestiegenen Einkaufspreisen. Nach Ansicht des VZBV seien Preissteigerungen auf den Strom- und Gasmärkten aber ein unternehmerisches Risiko, welches die Anbieter selbst zu tragen hätten. Die Kündigungen könnten daher gar nicht rechtmäßig sein, heißt es in der Analyse.

Bessere Marktaufsicht gefordert

Bei Kündigungen von Kundenseite komme es ebenfalls zu Unregelmäßigkeiten. So sei es wiederholt vorgekommen, dass Unternehmen die – im Fall einer Preiserhöhung rechtmäßige – Sonderkündigung von Kunden nicht akzeptierten und statt dessen eine zusätzliche Kündigungsbestätigung einforderten oder die Rücknahme der Preissteigerung unkonkret zu einem späteren Zeitpunkt in Aussicht stellten. Hier würden die Betroffenen über ihre Rechte getäuscht, heißt es vom VZBV. In vielen Fällen sei darüber hinaus vorhandenes Guthaben nach der Schlussabrechnung nicht oder nur verspätet ausgezahlt worden.

Der VZBV fordert als Konsequenz, die Marktaufsicht der Bundesnetzagentur zum Schutz der Verbraucher und Verbraucherinnen vor unseriösen Anbietern zu verbessern. Welche Energieanbieter konkret kritisiert werden, geht aus der Analyse nicht hervor.

Die Kurzanalyse "Energiepreiskrise: Aktuelle Probleme mit Kündigungen und Guthaben" steht auf der Internetseite des VZBV zum Download zur Verfügung. 

Donnerstag, 7.04.2022, 12:54 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Verbraucherzentrale kritisiert Kundenkommunikation von Versorgern
Nach einer Analyse von Verbraucherbeschwerden bemängelt der VZBV nicht akzeptierte Kündigungen, nicht ausgezahlte Guthaben und Mehrkosten für Verbraucher.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat 150 Kundenbeschwerden ausgewertet, die zwischen Oktober 2021 und Februar 2022 ins sogenannte Frühwarnsystem der Verbraucherzentralen und des VZBV gemeldet worden sind. Das Ergebnis: Eine kleine Zahl von Energieversorgern falle immer wieder mit problematischen Verhaltensweisen auf, so Thomas Engelke, Teamleiter Energie und Bauen beim VZBV.

So seien in vielen Fällen Kündigungen seitens des Anbieters sehr kurzfristig oder sogar rückwirkend ausgesprochen worden, so dass die Kunden nicht rechtzeitig zu einem neuen Anbieter wechseln konnten und in die häufig teurere Ersatzversorgung ihres örtlichen Grundversorgers fielen.

Auch sieht der VZBV eine Vielzahl dieser Kündigungen grundsätzlich kritisch: Die Anbieter beriefen sich dabei auf das Recht zur Kündigung aus wichtigem Grund und begründeten den Belieferungsstopp mit gestiegenen Einkaufspreisen. Nach Ansicht des VZBV seien Preissteigerungen auf den Strom- und Gasmärkten aber ein unternehmerisches Risiko, welches die Anbieter selbst zu tragen hätten. Die Kündigungen könnten daher gar nicht rechtmäßig sein, heißt es in der Analyse.

Bessere Marktaufsicht gefordert

Bei Kündigungen von Kundenseite komme es ebenfalls zu Unregelmäßigkeiten. So sei es wiederholt vorgekommen, dass Unternehmen die – im Fall einer Preiserhöhung rechtmäßige – Sonderkündigung von Kunden nicht akzeptierten und statt dessen eine zusätzliche Kündigungsbestätigung einforderten oder die Rücknahme der Preissteigerung unkonkret zu einem späteren Zeitpunkt in Aussicht stellten. Hier würden die Betroffenen über ihre Rechte getäuscht, heißt es vom VZBV. In vielen Fällen sei darüber hinaus vorhandenes Guthaben nach der Schlussabrechnung nicht oder nur verspätet ausgezahlt worden.

Der VZBV fordert als Konsequenz, die Marktaufsicht der Bundesnetzagentur zum Schutz der Verbraucher und Verbraucherinnen vor unseriösen Anbietern zu verbessern. Welche Energieanbieter konkret kritisiert werden, geht aus der Analyse nicht hervor.

Die Kurzanalyse "Energiepreiskrise: Aktuelle Probleme mit Kündigungen und Guthaben" steht auf der Internetseite des VZBV zum Download zur Verfügung. 

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