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Energie & Management > Smart Meter - Verbraucher wollen mehr Infos zu Smart Meter
Bild: Mitarbeiter beim Einbau eines Smart Meter Bild: EVM, Sascha Ditscher
Smart Meter

Verbraucher wollen mehr Infos zu Smart Meter

Die Beratungsgesellschaft Bearing Point hat das Verhalten von Verbrauchern wie Anbietern in Sachen intelligenter Messtechnik untersucht.
Schlechte Info, falsche Produkte und am Ende zu teuer – das ist das Fazit einer Umfrage der Beratungsgesellschaft Bearing Point zum Thema Smart Metering. Marion Schulte, Leiterin Utilities Deutschland bei der Gesellschaft, formuliert es freilich etwas eleganter: Die Umfrage zeige, „dass viele Kunden noch wenig über Smart Energy wissen und sie auch von den Anbietern zu wenig informiert werden, um Entscheidungen über intelligente Messtechnik treffen zu können.“ Auch würden wichtige Kundenwünsche – insbesondere im Bereich Smart Home – von den Anbietern bisher nicht oder nicht ausreichend bedient. Die Folge sei, dass viele Verbraucher erstmal die Finger von Smart-Meter-Anwendungen lassen würden – und das, obwohl durchaus Interesse am Thema bestehe.

Denn intelligente Messtechnik ist praktisch: So kann eine automatisierte Zählerstandübermittlung oder der (mobile) Zugriff auf Energieverbrauchsdaten oder Energieeffizienzprodukte das Leben erleichtern. Gleichwohl kommt die notwendige Information darüber bei Vielen nicht an: Gut ein Viertel der Kunden fühlt sich laut Bearing Point unzureichend über Anbieter, Möglichkeiten und Umrüstung von intelligenter Messtechnik schlecht informiert. „Nur 14 Prozent wissen, dass sie ihren Messstellenbetreiber frei wählen können, knapp 60 Prozent kennen ihre jährlichen Kosten für den Messstellenbetrieb nicht“, so das Beratungshaus.

Fehlanzeige bei sicherer Kommunikation für Hausüberwachung

Ein weiterer Punkt: Die Kunden klagen über falsche Produkte. Bearing Point nennt Beispiele: Zwei Drittel der Kunden würden gerne die sicheren Kommunikationskanäle von smarter Messtechnik für die eigene Hausüberwachung nutzen. „Aktuell sind solche Services jedoch bei keinem der befragten Anbieter erhältlich.“ Oder: Mehr als die Hälfte der Befragten interessierte sich für Ambient Assisted Living (AAL), also praktische Helferlein im Haushalt, beispielsweise für ältere oder gehandikapte Menschen. Jedoch haben erst 6 % der Anbieter AAL-Lösung im Sortiment. Und noch ein Bereich kommt schlecht weg: „Besonders großen Nachholbedarf gibt es auch bei der Steuerung energieintensiver Geräte, wofür bisher keiner der Anbieter Lösungen im Einsatz hat.“

Ein weiterer Punkt, der beklagt wird, sind die Kosten. Die Ausgaben für die erstmalige Anschaffung von smarter Energietechnik ist für mehr als die Hälfte der Befragten ein K.O.-Kriterium. Befragt wurden dabei nicht nur Endkunden, sondern auch Anbieter von Energietechnik. Hinzu kommt: 90 % der Anbieter von Messtechnik beklagen die hohen laufenden Kosten. Sie sehen eine ungenügende Wirtschaftlichkeit als größte Barriere bei der Umsetzung ihrer Rolle als wettbewerblicher Messstellenbetreiber (wMSB), so das Fazit von Bearing Point.

Für die Messstellenbetreiber steht daher auch nicht unbedingt die Endkunden im Fokus, sondern Gewerbetreibende mit vielen Filialen und die Wohnungswirtschaft. Die Mehrheit der grundzuständigen Messstellenbetreiber (gMSB) will bis Ende 2021 mehr als 10.000 Kunden in dieser Rolle bedienen. Allerdings planen nur 15 % von ihnen, diese Kundenzahl auch als wMSB zu erreichen. Immerhin bieten mehr als zwei Drittel der grundzuständigen Messstellenbetreiber bereits Leistungen als wettbewerblicher Messstellenbetreiber an oder planen das.

Gut aufgestellt in der Organisation

Und die Messstellenbetreiber geben sich ambitioniert. Vor allem die wMSB wollen im laufenden Jahr ihre Marktposition ausbauen und das Produktportfolio erweitern. 78 % wollen zudem ihre Pricing-Strategie optimieren, 70 % die Prozesskosten. Zwei Drittel der Anbieter setzen auf eine Kostenoptimierung im IT-Bereich und sehen Verbesserungspotenzial im Datenmanagement. Was hingegen gut läuft: „In der Organisationsstruktur sehen sich die meisten Unternehmen hingegen gut aufgestellt.“

Die Berater haben für die Erhebung mehr als 1.000 private Endkunden befragt. Dabei handelt es sich um Immobilienbesitzer, die in ihrem Haushalt verantwortlich für Gas-, Strom- und Wasserverträge sind. Zudem wurden rund 30 Unternehmen der Energiewirtschaft befragt, die als wettbewerbliche beziehungsweise grundzuständige Messstellenbetreiber tätig sind.

Die Umfrage „Marktanalyse Messstellenbetrieb – Wachstumspotenziale durch Smart Metering“ steht nach der Eingabe von persönlichen Daten zum kostenlosen Download auf der Internetseite von Bearing Point zur Verfügung.

Mittwoch, 10.03.2021, 16:48 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Smart Meter - Verbraucher wollen mehr Infos zu Smart Meter
Bild: Mitarbeiter beim Einbau eines Smart Meter Bild: EVM, Sascha Ditscher
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Verbraucher wollen mehr Infos zu Smart Meter
Die Beratungsgesellschaft Bearing Point hat das Verhalten von Verbrauchern wie Anbietern in Sachen intelligenter Messtechnik untersucht.
Schlechte Info, falsche Produkte und am Ende zu teuer – das ist das Fazit einer Umfrage der Beratungsgesellschaft Bearing Point zum Thema Smart Metering. Marion Schulte, Leiterin Utilities Deutschland bei der Gesellschaft, formuliert es freilich etwas eleganter: Die Umfrage zeige, „dass viele Kunden noch wenig über Smart Energy wissen und sie auch von den Anbietern zu wenig informiert werden, um Entscheidungen über intelligente Messtechnik treffen zu können.“ Auch würden wichtige Kundenwünsche – insbesondere im Bereich Smart Home – von den Anbietern bisher nicht oder nicht ausreichend bedient. Die Folge sei, dass viele Verbraucher erstmal die Finger von Smart-Meter-Anwendungen lassen würden – und das, obwohl durchaus Interesse am Thema bestehe.

Denn intelligente Messtechnik ist praktisch: So kann eine automatisierte Zählerstandübermittlung oder der (mobile) Zugriff auf Energieverbrauchsdaten oder Energieeffizienzprodukte das Leben erleichtern. Gleichwohl kommt die notwendige Information darüber bei Vielen nicht an: Gut ein Viertel der Kunden fühlt sich laut Bearing Point unzureichend über Anbieter, Möglichkeiten und Umrüstung von intelligenter Messtechnik schlecht informiert. „Nur 14 Prozent wissen, dass sie ihren Messstellenbetreiber frei wählen können, knapp 60 Prozent kennen ihre jährlichen Kosten für den Messstellenbetrieb nicht“, so das Beratungshaus.

Fehlanzeige bei sicherer Kommunikation für Hausüberwachung

Ein weiterer Punkt: Die Kunden klagen über falsche Produkte. Bearing Point nennt Beispiele: Zwei Drittel der Kunden würden gerne die sicheren Kommunikationskanäle von smarter Messtechnik für die eigene Hausüberwachung nutzen. „Aktuell sind solche Services jedoch bei keinem der befragten Anbieter erhältlich.“ Oder: Mehr als die Hälfte der Befragten interessierte sich für Ambient Assisted Living (AAL), also praktische Helferlein im Haushalt, beispielsweise für ältere oder gehandikapte Menschen. Jedoch haben erst 6 % der Anbieter AAL-Lösung im Sortiment. Und noch ein Bereich kommt schlecht weg: „Besonders großen Nachholbedarf gibt es auch bei der Steuerung energieintensiver Geräte, wofür bisher keiner der Anbieter Lösungen im Einsatz hat.“

Ein weiterer Punkt, der beklagt wird, sind die Kosten. Die Ausgaben für die erstmalige Anschaffung von smarter Energietechnik ist für mehr als die Hälfte der Befragten ein K.O.-Kriterium. Befragt wurden dabei nicht nur Endkunden, sondern auch Anbieter von Energietechnik. Hinzu kommt: 90 % der Anbieter von Messtechnik beklagen die hohen laufenden Kosten. Sie sehen eine ungenügende Wirtschaftlichkeit als größte Barriere bei der Umsetzung ihrer Rolle als wettbewerblicher Messstellenbetreiber (wMSB), so das Fazit von Bearing Point.

Für die Messstellenbetreiber steht daher auch nicht unbedingt die Endkunden im Fokus, sondern Gewerbetreibende mit vielen Filialen und die Wohnungswirtschaft. Die Mehrheit der grundzuständigen Messstellenbetreiber (gMSB) will bis Ende 2021 mehr als 10.000 Kunden in dieser Rolle bedienen. Allerdings planen nur 15 % von ihnen, diese Kundenzahl auch als wMSB zu erreichen. Immerhin bieten mehr als zwei Drittel der grundzuständigen Messstellenbetreiber bereits Leistungen als wettbewerblicher Messstellenbetreiber an oder planen das.

Gut aufgestellt in der Organisation

Und die Messstellenbetreiber geben sich ambitioniert. Vor allem die wMSB wollen im laufenden Jahr ihre Marktposition ausbauen und das Produktportfolio erweitern. 78 % wollen zudem ihre Pricing-Strategie optimieren, 70 % die Prozesskosten. Zwei Drittel der Anbieter setzen auf eine Kostenoptimierung im IT-Bereich und sehen Verbesserungspotenzial im Datenmanagement. Was hingegen gut läuft: „In der Organisationsstruktur sehen sich die meisten Unternehmen hingegen gut aufgestellt.“

Die Berater haben für die Erhebung mehr als 1.000 private Endkunden befragt. Dabei handelt es sich um Immobilienbesitzer, die in ihrem Haushalt verantwortlich für Gas-, Strom- und Wasserverträge sind. Zudem wurden rund 30 Unternehmen der Energiewirtschaft befragt, die als wettbewerbliche beziehungsweise grundzuständige Messstellenbetreiber tätig sind.

Die Umfrage „Marktanalyse Messstellenbetrieb – Wachstumspotenziale durch Smart Metering“ steht nach der Eingabe von persönlichen Daten zum kostenlosen Download auf der Internetseite von Bearing Point zur Verfügung.

Mittwoch, 10.03.2021, 16:48 Uhr
Stefan Sagmeister

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