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Energie & Management > Regulierung - Verband: Netzagentur schaut Discountern tatenlos zu
Quelle: Fotolia / Bertold Werkmann
Regulierung

Verband: Netzagentur schaut Discountern tatenlos zu

Ein Energieverband wehrt sich gegen die Kritik an Preiserhöhungen und rügt den Verbraucherschutz und die neue Verbraucherschutzministerin: der bayerische VBEW.
Der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) weist die Kritik der neuen Verbraucherschutz- und Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und der Verbraucherzentralen an den Verteuerungen in der Grund- und Ersatzversorgung zurück. Im Gegenzug gibt der VBEW der Bundesnetzagentur die Schuld an den Preiserhöhungen, weil sie gegen "unseriöse" Energiediscounter immer noch untätig sei. Deren Kundinnen und Kunden müssten die Grundversorger wegen deren Insolvenz oder Rückzugs aus dem Markt auffangen.

VBEW-Geschäftsführer Detlef Fischer erklärte am 12. Januar wörtlich, die Grundversorger "machen aktuell ihren Job im Gegensatz zur Bundesnetzagentur als Aufsichtsbehörde. Deren gesetzlicher Auftrag ist es, unseriös wirtschaftende Energievertriebe aus dem Verkehr zu ziehen. Aus den großen Insolvenzen der vergangenen Jahre von Teldafax, Flexstrom und BEV hätte man schon längst lernen müssen. Der Preis, den die Kunden heute zahlen müssen, ist auch auf die Untätigkeit dieser Behörde zurückzuführen."

Fischer wirft dem Energieregulierer auch zweierlei Maß vor: "Während die Strom- und Gasnetzbetreiber mit strengstem Regime reguliert werden, dürfen die Billigvertriebe anscheinend in Wildwestmanier im rechtsfreien Raum agieren. Diese Praxis gefährdet das bewährte Prinzip der Grundversorgung als Auffanglösung für gestrandete Kunden." Die Grundversorger machten sich "in schwieriger Lage nicht aus dem Staub."

Grundversorger müssen Energie am Spotmarkt beschaffen

Die Bundesministerin und der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hatten das Ausmaß der Tariferhöhungen in der Grund- und Ersatzversorgung sowie unterschiedlich hohe Tarife für Neu- und Bestandskunden und -kundinnen kritisiert. Die meisten Grundversorger beschaffen ihren Strom- und Gasbedarf, der für Haushaltskunden relativ genau abzuschätzen ist, zum Teil mehrere Jahre im Voraus. Durch die Energiepreisrallye und Pleiten sowie Massenkündigungen von Energiediscounter müssen die Grundversorger derzeit plötzlich hunderte und tausende von deren Kunden in die Ersatzversorgung übernehmen und deren Energiebedarf im Spotmarkt nachbeschaffen. Dort haben sich die Notierungen vervielfacht.

Der VBEW repräsentiert 400 Unternehmen der bayerischen Strom-, Gas-, Fernwärme-, Wasser- und Abwasserwirtschaft. Er ist die Landesorganisation des BDEW in Bayern.

Donnerstag, 13.01.2022, 10:42 Uhr
Georg Eble
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Verband: Netzagentur schaut Discountern tatenlos zu
Ein Energieverband wehrt sich gegen die Kritik an Preiserhöhungen und rügt den Verbraucherschutz und die neue Verbraucherschutzministerin: der bayerische VBEW.
Der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) weist die Kritik der neuen Verbraucherschutz- und Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und der Verbraucherzentralen an den Verteuerungen in der Grund- und Ersatzversorgung zurück. Im Gegenzug gibt der VBEW der Bundesnetzagentur die Schuld an den Preiserhöhungen, weil sie gegen "unseriöse" Energiediscounter immer noch untätig sei. Deren Kundinnen und Kunden müssten die Grundversorger wegen deren Insolvenz oder Rückzugs aus dem Markt auffangen.

VBEW-Geschäftsführer Detlef Fischer erklärte am 12. Januar wörtlich, die Grundversorger "machen aktuell ihren Job im Gegensatz zur Bundesnetzagentur als Aufsichtsbehörde. Deren gesetzlicher Auftrag ist es, unseriös wirtschaftende Energievertriebe aus dem Verkehr zu ziehen. Aus den großen Insolvenzen der vergangenen Jahre von Teldafax, Flexstrom und BEV hätte man schon längst lernen müssen. Der Preis, den die Kunden heute zahlen müssen, ist auch auf die Untätigkeit dieser Behörde zurückzuführen."

Fischer wirft dem Energieregulierer auch zweierlei Maß vor: "Während die Strom- und Gasnetzbetreiber mit strengstem Regime reguliert werden, dürfen die Billigvertriebe anscheinend in Wildwestmanier im rechtsfreien Raum agieren. Diese Praxis gefährdet das bewährte Prinzip der Grundversorgung als Auffanglösung für gestrandete Kunden." Die Grundversorger machten sich "in schwieriger Lage nicht aus dem Staub."

Grundversorger müssen Energie am Spotmarkt beschaffen

Die Bundesministerin und der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hatten das Ausmaß der Tariferhöhungen in der Grund- und Ersatzversorgung sowie unterschiedlich hohe Tarife für Neu- und Bestandskunden und -kundinnen kritisiert. Die meisten Grundversorger beschaffen ihren Strom- und Gasbedarf, der für Haushaltskunden relativ genau abzuschätzen ist, zum Teil mehrere Jahre im Voraus. Durch die Energiepreisrallye und Pleiten sowie Massenkündigungen von Energiediscounter müssen die Grundversorger derzeit plötzlich hunderte und tausende von deren Kunden in die Ersatzversorgung übernehmen und deren Energiebedarf im Spotmarkt nachbeschaffen. Dort haben sich die Notierungen vervielfacht.

Der VBEW repräsentiert 400 Unternehmen der bayerischen Strom-, Gas-, Fernwärme-, Wasser- und Abwasserwirtschaft. Er ist die Landesorganisation des BDEW in Bayern.

Donnerstag, 13.01.2022, 10:42 Uhr
Georg Eble

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