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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Verband nennt neue Förderkriterien für Plug-in-Hybride
Bild: Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge

Verband nennt neue Förderkriterien für Plug-in-Hybride

Der Bundesverband Elektromobilität spricht sich gegen die aktuell pauschale Förderung von Hybridautos aus. Der Zuschuss solle davon abhängen, wie oft der E-Antrieb genutzt wird.
Theorie und Fahrpraxis liegen bei Plug-In-Hybridfahrzeugen (PHEV) weit auseinander. Der Europäische Kommission rechnet bisher damit, dass diese Autos zu 70 % mit Strom und zu 30 % mit Benzin oder Diesel gefahren werden. So ist es in der WLTP-Verordnung (Worldwide harmonized light duty test procedure) vorgesehen, und so schlagen sich die verkauften Modelle auch in der Flottenbilanz der Hersteller nieder. Untersuchungen zeigen jedoch, dass der Stromanteil bei Dienstfahrzeugen im Schnitt unter 20 % liegt, bei Privatfahrzeugen unter 50 %.

Das Freiburger Öko-Institut etwa geht von bis 4,3 Mio. Tonnen zusätzlichen CO2-Emissionen im Jahr 20230 aus, wenn Plug In-Fahrzeuge weiter so betrieben würden wie bisher. Der Bundesverband Elektromobilität (BEM) hat jetzt einen Vorschlag für die Reform der PHEV-Fahrzeug-Förderung erarbeitet. Kern ist ein Dreistufen-Modell.

Danach soll der Staat den Kauf solcher Autos je nach Nutzungsverhalten per Zuschuss versüßen. Den Bonus in voller Höhe soll nur erhalten, wer zu mehr als 70 % mit Strom unterwegs ist. Wer zu 40 bis 70 % elektrisch fährt, soll noch den halben Bonus erhalten. Bei einem Anteil unter 40 % soll der Käufer beim Staat leer ausgehen. Der Herstelleranteil soll nach den Vorstellungen des Verbandes in jedem Fall erhalten bleiben.

Nachweis per Fahrdaten

Fließen soll das Geld der öffentlichen Hand in Zukunft nachträglich. Der BEM schlägt vor, die Zahlung an den Nachweis des Nutzungsverhaltens auf der Basis von Fahrzeugdaten der Hersteller zu koppeln. Realisieren ließe sich dies mit der europäischen Dateninfrastruktur Gaia-X. Mit diesem Ansatz bekäme die staatliche Förderung „eine Lenkungswirkung, die den Namen Umweltbonus verdient“, meint der BEM. „Ohne eine Änderung der aktuellen Förderpraxis ist der CO2-Impact bei gleichbleibendem Nutzverhalten der PHEVs tendenziell schlechter als im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennerfahrzeugen ohne Plugin-Hybrid-Technologie.“

Plug-In-Modelle sind zusehends begehrt. Ihr Anteil an den Neuzulassungen bei E-Fahrzeugen betrug 2020 laut Kraftfahrtbundesamt mehr als 50 %. Im Februar dieses Jahres kamen mehr als 40.000 E-Autos hinzu, fast 22.000 davon mit Hybridantrieb. Ein Großteil sind Dienstwagen, zumal Fahrzeughalter auch von einer verminderten Steuerbelastung profitieren. Klimaschützer stoßen sich vor allem an PS-Boliden unter den Hybriden, die, wenn allein der Verbrennungsmotoren unter der Haube werkelt, CO2-Werte in Höhe von mehr als 200 Gramm erreichen. In der Flottenbilanz bei der EU schlägt das aber - bisher - nicht zu Buche.

Montag, 22.03.2021, 15:07 Uhr
Manfred Fischer
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Bild: Jonas Rosenberger
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Verband nennt neue Förderkriterien für Plug-in-Hybride
Der Bundesverband Elektromobilität spricht sich gegen die aktuell pauschale Förderung von Hybridautos aus. Der Zuschuss solle davon abhängen, wie oft der E-Antrieb genutzt wird.
Theorie und Fahrpraxis liegen bei Plug-In-Hybridfahrzeugen (PHEV) weit auseinander. Der Europäische Kommission rechnet bisher damit, dass diese Autos zu 70 % mit Strom und zu 30 % mit Benzin oder Diesel gefahren werden. So ist es in der WLTP-Verordnung (Worldwide harmonized light duty test procedure) vorgesehen, und so schlagen sich die verkauften Modelle auch in der Flottenbilanz der Hersteller nieder. Untersuchungen zeigen jedoch, dass der Stromanteil bei Dienstfahrzeugen im Schnitt unter 20 % liegt, bei Privatfahrzeugen unter 50 %.

Das Freiburger Öko-Institut etwa geht von bis 4,3 Mio. Tonnen zusätzlichen CO2-Emissionen im Jahr 20230 aus, wenn Plug In-Fahrzeuge weiter so betrieben würden wie bisher. Der Bundesverband Elektromobilität (BEM) hat jetzt einen Vorschlag für die Reform der PHEV-Fahrzeug-Förderung erarbeitet. Kern ist ein Dreistufen-Modell.

Danach soll der Staat den Kauf solcher Autos je nach Nutzungsverhalten per Zuschuss versüßen. Den Bonus in voller Höhe soll nur erhalten, wer zu mehr als 70 % mit Strom unterwegs ist. Wer zu 40 bis 70 % elektrisch fährt, soll noch den halben Bonus erhalten. Bei einem Anteil unter 40 % soll der Käufer beim Staat leer ausgehen. Der Herstelleranteil soll nach den Vorstellungen des Verbandes in jedem Fall erhalten bleiben.

Nachweis per Fahrdaten

Fließen soll das Geld der öffentlichen Hand in Zukunft nachträglich. Der BEM schlägt vor, die Zahlung an den Nachweis des Nutzungsverhaltens auf der Basis von Fahrzeugdaten der Hersteller zu koppeln. Realisieren ließe sich dies mit der europäischen Dateninfrastruktur Gaia-X. Mit diesem Ansatz bekäme die staatliche Förderung „eine Lenkungswirkung, die den Namen Umweltbonus verdient“, meint der BEM. „Ohne eine Änderung der aktuellen Förderpraxis ist der CO2-Impact bei gleichbleibendem Nutzverhalten der PHEVs tendenziell schlechter als im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennerfahrzeugen ohne Plugin-Hybrid-Technologie.“

Plug-In-Modelle sind zusehends begehrt. Ihr Anteil an den Neuzulassungen bei E-Fahrzeugen betrug 2020 laut Kraftfahrtbundesamt mehr als 50 %. Im Februar dieses Jahres kamen mehr als 40.000 E-Autos hinzu, fast 22.000 davon mit Hybridantrieb. Ein Großteil sind Dienstwagen, zumal Fahrzeughalter auch von einer verminderten Steuerbelastung profitieren. Klimaschützer stoßen sich vor allem an PS-Boliden unter den Hybriden, die, wenn allein der Verbrennungsmotoren unter der Haube werkelt, CO2-Werte in Höhe von mehr als 200 Gramm erreichen. In der Flottenbilanz bei der EU schlägt das aber - bisher - nicht zu Buche.

Montag, 22.03.2021, 15:07 Uhr
Manfred Fischer

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