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Energie & Management > Wasserstoff - Verbände appellieren erneut für Wasserstoff-Turbo
Quelle: Shutterstock / Tomasz Makowski
Wasserstoff

Verbände appellieren erneut für Wasserstoff-Turbo

Für einen ambitionierten Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft schlagen der DVGW und der DWV drei Maßnahmen vor, die sie unverzüglich von der Politik umgesetzt sehen wollen.
Deutschland droht eine Spitzenposition in der Wasserstoffwirtschaft an andere Länder zu verlieren − diese Befürchtung haben der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV). "Leider hängt Deutschland bei attraktiven Investitionsbedingungen hinterher", erklärt Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des DWV.

Um aufzuholen, empfehle sein Verband zusammen mit dem DVGW den politischen Entscheidungsträgern drei Maßnahmenbündel für die Wasserstofferzeugung, Wasserstoffpipeline-Infrastruktur und Wärmeversorgung. Diese sollten noch in diesem Jahr gesetzlich verankert werden.

Bremsklötze für den Hochlauf klimaneutraler Gase seien den Verbänden zufolge nicht auf der Seite der Technologien zu finden. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW, betont: "Endgeräte und Netzkomponenten wie beispielsweise Druckregler und Ventile sind bereits heute in hohem Maße H2-ready und werden weiter auf die zukünftigen Herausforderungen hin optimiert." Der Ball liege nun bei der Politik, Markt und Wettbewerb attraktiv auszugestalten, "damit Wasserstoff als unverzichtbarer Energieträger der Zukunft zügig zu Diversifizierung und Dekarbonisierung beitragen kann."
 
 
Zu folgenden drei Maßnahmen raten die Verbände:
  • Priorisierung des Hochlaufs klimaneutraler Gase: 
    Der ambitionierte Hochlauf klimaneutraler Gase soll nach Ansicht der Verbände ab sofort mit höchster Priorität politisch forciert werden. Hierzu müssten nicht nur in Deutschland der Erneuerbaren-Ausbau, sondern auch die heimische Produktion von grünem Wasserstoff sowie dessen Import massiv vorangetrieben werden. Auch bedarf es eines gesetzlichen Zieles zur Treibhausgasminderung der in den Verkehr gebrachten Gasen gegenüber dem heutigen Referenzwert 'Erdgas', so die Verbände in ihrem Positionspapier. Hierzu müsse es ein Förderprogramm geben, das auch die Genehmigung von Elektrolyseuren beschleunigt. Davon eingeschlossen sei auch der Biomethan-Hochlauf. So fordern die Verbände, bestehende Anlagen für die Methanisierung umzurüsten und an das Gasnetz anzuschließen.
  • Schneller Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur:
    DWV und DVGW raten erneut dazu, das Wasserstoff-Netz aus dem bestehenden Gasnetz herauszuentwickeln. Mit Blick auf die Kosten sei es essenziell, dass die finanziellen Aufwendungen zwischen den Erdgas- und Wasserstoffnutzern und dem Staat erfolgen. Auch müssten die Kosten der Netzbetreiber für die Anpassungen von Komponenten und Leitungen regulatorisch anerkannt werden.
  • Grünen Wasserstoff als Option für die künftige Wärmeversorgung verankern: 
    Eine erfolgreiche Energiewende im Wärmesektor sehen die Verbände nur durch ein Zusammenspiel verschiedener klimaneutraler Energieträger, Infrastrukturen und Technologien für erreichbar. Im bereits angekündigten Eckpunktegesetz für die Kommunale Wärmeplanung und die Umsetzung der 65-Prozent-Erneuerbaren-Vorgabe für neue Heizungen sehen sie "eine große Chance für die Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor und eine bedarfsgerechte Wärmeplanung vor Ort". Allerdings raten sie dem Bund dazu, keine starren Vorschriften mit Blick auf einzelne Technologien oder die Gasinfrastruktur zu machen. Der Gestaltungsspielraum der Kommunen würde dadurch eingeschränkt und die Transformation hin zu erneuerbarer Wärme unnötig verzögert.
Das gemeinsame Positionspapier "Mit drei Maßnahmen den Wasserstoff-Turbo einlegen" stellen DWV und DVGW im Internet zum Download bereit.

Donnerstag, 13.10.2022, 16:53 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Verbände appellieren erneut für Wasserstoff-Turbo
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Wasserstoff
Verbände appellieren erneut für Wasserstoff-Turbo
Für einen ambitionierten Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft schlagen der DVGW und der DWV drei Maßnahmen vor, die sie unverzüglich von der Politik umgesetzt sehen wollen.
Deutschland droht eine Spitzenposition in der Wasserstoffwirtschaft an andere Länder zu verlieren − diese Befürchtung haben der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV). "Leider hängt Deutschland bei attraktiven Investitionsbedingungen hinterher", erklärt Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des DWV.

Um aufzuholen, empfehle sein Verband zusammen mit dem DVGW den politischen Entscheidungsträgern drei Maßnahmenbündel für die Wasserstofferzeugung, Wasserstoffpipeline-Infrastruktur und Wärmeversorgung. Diese sollten noch in diesem Jahr gesetzlich verankert werden.

Bremsklötze für den Hochlauf klimaneutraler Gase seien den Verbänden zufolge nicht auf der Seite der Technologien zu finden. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW, betont: "Endgeräte und Netzkomponenten wie beispielsweise Druckregler und Ventile sind bereits heute in hohem Maße H2-ready und werden weiter auf die zukünftigen Herausforderungen hin optimiert." Der Ball liege nun bei der Politik, Markt und Wettbewerb attraktiv auszugestalten, "damit Wasserstoff als unverzichtbarer Energieträger der Zukunft zügig zu Diversifizierung und Dekarbonisierung beitragen kann."
 
 
Zu folgenden drei Maßnahmen raten die Verbände:
  • Priorisierung des Hochlaufs klimaneutraler Gase: 
    Der ambitionierte Hochlauf klimaneutraler Gase soll nach Ansicht der Verbände ab sofort mit höchster Priorität politisch forciert werden. Hierzu müssten nicht nur in Deutschland der Erneuerbaren-Ausbau, sondern auch die heimische Produktion von grünem Wasserstoff sowie dessen Import massiv vorangetrieben werden. Auch bedarf es eines gesetzlichen Zieles zur Treibhausgasminderung der in den Verkehr gebrachten Gasen gegenüber dem heutigen Referenzwert 'Erdgas', so die Verbände in ihrem Positionspapier. Hierzu müsse es ein Förderprogramm geben, das auch die Genehmigung von Elektrolyseuren beschleunigt. Davon eingeschlossen sei auch der Biomethan-Hochlauf. So fordern die Verbände, bestehende Anlagen für die Methanisierung umzurüsten und an das Gasnetz anzuschließen.
  • Schneller Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur:
    DWV und DVGW raten erneut dazu, das Wasserstoff-Netz aus dem bestehenden Gasnetz herauszuentwickeln. Mit Blick auf die Kosten sei es essenziell, dass die finanziellen Aufwendungen zwischen den Erdgas- und Wasserstoffnutzern und dem Staat erfolgen. Auch müssten die Kosten der Netzbetreiber für die Anpassungen von Komponenten und Leitungen regulatorisch anerkannt werden.
  • Grünen Wasserstoff als Option für die künftige Wärmeversorgung verankern: 
    Eine erfolgreiche Energiewende im Wärmesektor sehen die Verbände nur durch ein Zusammenspiel verschiedener klimaneutraler Energieträger, Infrastrukturen und Technologien für erreichbar. Im bereits angekündigten Eckpunktegesetz für die Kommunale Wärmeplanung und die Umsetzung der 65-Prozent-Erneuerbaren-Vorgabe für neue Heizungen sehen sie "eine große Chance für die Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor und eine bedarfsgerechte Wärmeplanung vor Ort". Allerdings raten sie dem Bund dazu, keine starren Vorschriften mit Blick auf einzelne Technologien oder die Gasinfrastruktur zu machen. Der Gestaltungsspielraum der Kommunen würde dadurch eingeschränkt und die Transformation hin zu erneuerbarer Wärme unnötig verzögert.
Das gemeinsame Positionspapier "Mit drei Maßnahmen den Wasserstoff-Turbo einlegen" stellen DWV und DVGW im Internet zum Download bereit.

Donnerstag, 13.10.2022, 16:53 Uhr
Davina Spohn

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