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Energie & Management > Stromnetz - VDE-Studie plädiert für aktiven Netzbetrieb
Quelle: Fotolia / Miredi
Stromnetz

VDE-Studie plädiert für aktiven Netzbetrieb

Eine Taskforce der Energietechnischen Gesellschaft im VDE ist der Frage nachgegangen, warum Nieder- und Mittelspannungsnetze bisher nur zu einem geringen Grad automatisiert sind.
Die eine Taskforce der Energietechnische Gesellschaft im VDE (VDE ETG) ist in einer Studie zum Schluss gekommen, dass die Komplexität und die wachsenden Herausforderungen für die Mittel- und Niederspannungsnetze nur mit Hilfe von Automatisierungslösungen zu bewältigen sein werden.

Bisher sei meist ein „passiv-reaktiver Ansatz“ verfolgt worden, heißt es in einer Mitteilung des VDE. Künftig sei jedoch ein aktiver Netzbetrieb erforderlich. Was dies bedeutet, zeigen die Autoren in einer Tabelle, in der sie die jeweilige Vorgehensweise sowie Maßnahmen gegenüberstellen. So werden beispielsweise bei einem passiven Netzbetrieb mögliche Engpässe nicht prognostiziert. Im aktiven Netzbetrieb werden dagegen Engpässe auf Basis von Netzzustandsprognosen, etwa Day-ahead, identifiziert und die Netzauslastung wird für künftige Zeithorizonte kontinuierlich prognostiziert. Insgesamt 24 solcher Gegensatzpaare werden in den Kategorien Infrastruktur, Beobachtbarkeit, Steuerbarkeit in der Betriebsführung und Betriebsplanung sowie Wartung/Entstörung gebildet.

Beobachtbarkeit, also die Erfassung des Netzzustands, sei eine Grundvoraussetzung für die Automatisierung und damit auch für die Steuerung von Anlagen und Betriebsmitteln. Gleichzeitig müsse die Cybersicherheit gewährleistet sein.

Bei allen Anforderungen, die ein aktiver Netzbetrieb mit sich bringt, zeigt sich immer wieder, dass die Abbildung dieser Anforderungen auf die bestehende Systemarchitektur und die Prozesse in den Unternehmen eine Herausforderung ist. Daher stellen die Autoren eine Bewertungsskala vor, die helfen soll, die Mindestanforderungen an Mess-, Kommunikations- und Systemtechnik zu ermitteln.
Bisher gibt es den Verfassern zufolge in Deutschland nur wenige Automatisierungslösungen im Mittel- und Niederspannungsnetz, die über den Charakter eines Pilotprojekts hinausgehen.

„Das Ziel der Taskforce war es daher, die Mehrwerte der Automatisierung in den Nieder- und Mittelspannungsnetzen klar herauszustellen und Handlungsempfehlungen für die verschiedenen Akteure im Umfeld eines hochautomatisierten Netzbetriebs auszusprechen“, sagt Karsten Viereck.

Insgesamt zehn Handlungsempfehlungen geben die Spezialisten der VDE ETG. Diese reichen von der Berücksichtigung eines aktiven Netzbetriebs bei der Ausbauplanung, über die Zusammenarbeit von Softwareherstellern und Netzbetreibern bei der Entwicklung und Umsetzung von Software-Updates bis zur Einbeziehung der Beschäftigten in den Transformationsprozess und die Automatisierung der Netze.

Die VDE-Studie mit dem Titel „Hochautomatisierung von Nieder- und Mittelspannungsnetzen“ steht auf der Internetseite des VDE zum Download zur Verfügung.

Freitag, 29.09.2023, 16:25 Uhr
Fritz Wilhelm
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Stromnetz
VDE-Studie plädiert für aktiven Netzbetrieb
Eine Taskforce der Energietechnischen Gesellschaft im VDE ist der Frage nachgegangen, warum Nieder- und Mittelspannungsnetze bisher nur zu einem geringen Grad automatisiert sind.
Die eine Taskforce der Energietechnische Gesellschaft im VDE (VDE ETG) ist in einer Studie zum Schluss gekommen, dass die Komplexität und die wachsenden Herausforderungen für die Mittel- und Niederspannungsnetze nur mit Hilfe von Automatisierungslösungen zu bewältigen sein werden.

Bisher sei meist ein „passiv-reaktiver Ansatz“ verfolgt worden, heißt es in einer Mitteilung des VDE. Künftig sei jedoch ein aktiver Netzbetrieb erforderlich. Was dies bedeutet, zeigen die Autoren in einer Tabelle, in der sie die jeweilige Vorgehensweise sowie Maßnahmen gegenüberstellen. So werden beispielsweise bei einem passiven Netzbetrieb mögliche Engpässe nicht prognostiziert. Im aktiven Netzbetrieb werden dagegen Engpässe auf Basis von Netzzustandsprognosen, etwa Day-ahead, identifiziert und die Netzauslastung wird für künftige Zeithorizonte kontinuierlich prognostiziert. Insgesamt 24 solcher Gegensatzpaare werden in den Kategorien Infrastruktur, Beobachtbarkeit, Steuerbarkeit in der Betriebsführung und Betriebsplanung sowie Wartung/Entstörung gebildet.

Beobachtbarkeit, also die Erfassung des Netzzustands, sei eine Grundvoraussetzung für die Automatisierung und damit auch für die Steuerung von Anlagen und Betriebsmitteln. Gleichzeitig müsse die Cybersicherheit gewährleistet sein.

Bei allen Anforderungen, die ein aktiver Netzbetrieb mit sich bringt, zeigt sich immer wieder, dass die Abbildung dieser Anforderungen auf die bestehende Systemarchitektur und die Prozesse in den Unternehmen eine Herausforderung ist. Daher stellen die Autoren eine Bewertungsskala vor, die helfen soll, die Mindestanforderungen an Mess-, Kommunikations- und Systemtechnik zu ermitteln.
Bisher gibt es den Verfassern zufolge in Deutschland nur wenige Automatisierungslösungen im Mittel- und Niederspannungsnetz, die über den Charakter eines Pilotprojekts hinausgehen.

„Das Ziel der Taskforce war es daher, die Mehrwerte der Automatisierung in den Nieder- und Mittelspannungsnetzen klar herauszustellen und Handlungsempfehlungen für die verschiedenen Akteure im Umfeld eines hochautomatisierten Netzbetriebs auszusprechen“, sagt Karsten Viereck.

Insgesamt zehn Handlungsempfehlungen geben die Spezialisten der VDE ETG. Diese reichen von der Berücksichtigung eines aktiven Netzbetriebs bei der Ausbauplanung, über die Zusammenarbeit von Softwareherstellern und Netzbetreibern bei der Entwicklung und Umsetzung von Software-Updates bis zur Einbeziehung der Beschäftigten in den Transformationsprozess und die Automatisierung der Netze.

Die VDE-Studie mit dem Titel „Hochautomatisierung von Nieder- und Mittelspannungsnetzen“ steht auf der Internetseite des VDE zum Download zur Verfügung.

Freitag, 29.09.2023, 16:25 Uhr
Fritz Wilhelm

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