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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - VBEW und Feuerwehr relativieren Brandgefahr durch E-Autos
Bild: E&M/Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge

VBEW und Feuerwehr relativieren Brandgefahr durch E-Autos

Zusammen mit der Berufsfeuerwehr München hat sich der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) mit der von Elektroautos ausgehende Brandgefahr auseinandergesetzt.
Anlass für die Untersuchung gaben dem VBEW zum einen die aktuellen Marktzahlen. So seien über 20 % der aktuell neu zugelassenen Pkw mit einer extern aufladbaren Batterie ausgestattet. Zum anderen möchte der Verband auf sachlicher Grundlage auf einen Vorfall reagieren, der Elektroautos Anfang des Jahres in ein falsches Licht rückte.

Im Februar hatte die oberfränkische Stadt Kulmbach ein mittlerweile aufgehobenes Einfahrverbot für Elektrofahrzeuge in zwei städtischen Tiefgaragen verordnet. Vorausgegangen war der Brand eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor. Die Angst war groß, dass durch ein Ausbreiten des Feuers auf Batterien von Elektrofahrzeugen verheerende Brandschäden verursacht würden.

Wie die Berufsfeuerwehr und der VBEW in ihrem am 23. Juni veröffentlichten Dokument "Brandgefahr durch Elektroautos - Alles halb so wild" feststellen, ist die Sperrung einer Garage für Elektrofahrzeuge aus brandschutztechnischer Sicht nicht angezeigt. Nach Meinung der Feuerwehr sei beim Brand eines Elektrofahrzeugs "keine besondere elektrische Gefährdung" gegeben. Als "normaler Pkw-Brand" könne ein brennendes E-Auto mit Wasser gelöscht werden. Eine Gefährdung durch Stromschlag bestehe nicht, da die Batterie bei einem Unfall elektrisch getrennt werde. Zudem sei sie nicht mit dem Fahrzeugrahmen elektrisch verbunden und somit nicht geerdet.

Intensive Prüfungen im Vorfeld

Detlef Fischer, Geschäftsführer des VBEW, betont in einer Verbandsmitteilung: "Wenn die üblichen brandschutztechnischen Vorgaben beachtet werden, steht dem Parken und Aufladen von Elektrofahrzeugen in Tiefgaragen nichts im Wege." Er unterstreicht zudem die zentrale Bedeutung, die Tiefgaragen für das Laden der Fahrzeuge und damit für die Elektromobilität hätten: "Die Fahrzeuge stehen dort viele Stunden am Tag und können über diese Zeit problemlos vollgeladen werden." 

Das Risiko eines Akkubrands schätzen die Experten als niedriger ein als bei anderen Akkuanwendungen. Sie begründen dies mit den intensiven Prüfverfahren, die Akkus in Elektroautos für eine Zulassung in der EU durchlaufen müssen. Der Akku im E-Auto weise besondere mechanische und elektronische Schutzeinrichtungen auf und sei daher als ausreichend sicher zu bewerten. 

Die in den Fahrzeugen verbauten Lithium-Ionen-Akkus enthalten brennbare Stoffe, so die Ausführungen weiter. Bauartbedingt wird Sauerstoff freigesetzt. Ohne Fremdeinwirkung erachten die Feuerwehrleute und der Verband einen Brand als seltenes Ereignis. Als mögliche Brandauslöser nennen sie Wärmeeinwirkung, mechanische Beschädigungen oder Überladung. Eine signifikant erhöhte Brandlast sehen die Experten bei einem Elektroauto nicht. Eine längere Branddauer bei einer langsam abreagierenden Batterie bedeute vielmehr eine geringere Bauteilbelastung, heißt es.

Das Papier "Brandgefahr durch Elektroautos − Alles halb so wild" stellen die Berufsfeuerwehr München und der VBEW auf der Verbandsinternetseite zum Download bereit. 
 

Donnerstag, 24.06.2021, 13:36 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - VBEW und Feuerwehr relativieren Brandgefahr durch E-Autos
Bild: E&M/Jonas Rosenberger
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VBEW und Feuerwehr relativieren Brandgefahr durch E-Autos
Zusammen mit der Berufsfeuerwehr München hat sich der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) mit der von Elektroautos ausgehende Brandgefahr auseinandergesetzt.
Anlass für die Untersuchung gaben dem VBEW zum einen die aktuellen Marktzahlen. So seien über 20 % der aktuell neu zugelassenen Pkw mit einer extern aufladbaren Batterie ausgestattet. Zum anderen möchte der Verband auf sachlicher Grundlage auf einen Vorfall reagieren, der Elektroautos Anfang des Jahres in ein falsches Licht rückte.

Im Februar hatte die oberfränkische Stadt Kulmbach ein mittlerweile aufgehobenes Einfahrverbot für Elektrofahrzeuge in zwei städtischen Tiefgaragen verordnet. Vorausgegangen war der Brand eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor. Die Angst war groß, dass durch ein Ausbreiten des Feuers auf Batterien von Elektrofahrzeugen verheerende Brandschäden verursacht würden.

Wie die Berufsfeuerwehr und der VBEW in ihrem am 23. Juni veröffentlichten Dokument "Brandgefahr durch Elektroautos - Alles halb so wild" feststellen, ist die Sperrung einer Garage für Elektrofahrzeuge aus brandschutztechnischer Sicht nicht angezeigt. Nach Meinung der Feuerwehr sei beim Brand eines Elektrofahrzeugs "keine besondere elektrische Gefährdung" gegeben. Als "normaler Pkw-Brand" könne ein brennendes E-Auto mit Wasser gelöscht werden. Eine Gefährdung durch Stromschlag bestehe nicht, da die Batterie bei einem Unfall elektrisch getrennt werde. Zudem sei sie nicht mit dem Fahrzeugrahmen elektrisch verbunden und somit nicht geerdet.

Intensive Prüfungen im Vorfeld

Detlef Fischer, Geschäftsführer des VBEW, betont in einer Verbandsmitteilung: "Wenn die üblichen brandschutztechnischen Vorgaben beachtet werden, steht dem Parken und Aufladen von Elektrofahrzeugen in Tiefgaragen nichts im Wege." Er unterstreicht zudem die zentrale Bedeutung, die Tiefgaragen für das Laden der Fahrzeuge und damit für die Elektromobilität hätten: "Die Fahrzeuge stehen dort viele Stunden am Tag und können über diese Zeit problemlos vollgeladen werden." 

Das Risiko eines Akkubrands schätzen die Experten als niedriger ein als bei anderen Akkuanwendungen. Sie begründen dies mit den intensiven Prüfverfahren, die Akkus in Elektroautos für eine Zulassung in der EU durchlaufen müssen. Der Akku im E-Auto weise besondere mechanische und elektronische Schutzeinrichtungen auf und sei daher als ausreichend sicher zu bewerten. 

Die in den Fahrzeugen verbauten Lithium-Ionen-Akkus enthalten brennbare Stoffe, so die Ausführungen weiter. Bauartbedingt wird Sauerstoff freigesetzt. Ohne Fremdeinwirkung erachten die Feuerwehrleute und der Verband einen Brand als seltenes Ereignis. Als mögliche Brandauslöser nennen sie Wärmeeinwirkung, mechanische Beschädigungen oder Überladung. Eine signifikant erhöhte Brandlast sehen die Experten bei einem Elektroauto nicht. Eine längere Branddauer bei einer langsam abreagierenden Batterie bedeute vielmehr eine geringere Bauteilbelastung, heißt es.

Das Papier "Brandgefahr durch Elektroautos − Alles halb so wild" stellen die Berufsfeuerwehr München und der VBEW auf der Verbandsinternetseite zum Download bereit. 
 

Donnerstag, 24.06.2021, 13:36 Uhr
Davina Spohn

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