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Energie & Management > Bilanz - Vattenfall Q1-Q3: Gewinn legt ordentlich zu
Quelle: Fotolia / Rynio Productions
Bilanz

Vattenfall Q1-Q3: Gewinn legt ordentlich zu

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall hat in den ersten neuen Monaten kaum den Umsatz, dafür aber den Gewinn erheblich gesteigert.
Die steigenden Energiepreise spiegeln sich bislang kaum in der Bilanz des schwedischen Energieunternehmens wider. Zwar macht das Unternehmen mit Sitz in Stockholm einen ordentlichen Sprung beim Gewinn, dieser resultierte aber mehr aus Einmaleffekten wie dem milliardenschweren Verkauf des Stromnetzes in Berlin.

"Die Situation auf den europäischen Strommärkten war zuletzt gelinde gesagt dramatisch, mit hohen Preisen und historisch hoher Volatilität", so CEO Anna Borg im Zwischenbericht für die ersten drei Quartale. Doch für die Vattenfall-Chefin ist dies kein Grund umzusteuern: "Unser Geschäft läuft stabil, wir halten an unserer Strategie fest und haben im Laufe des Quartals mehrere wichtige Projekte und Transaktionen abgeschlossen."

Zu den Zahlen: Der Umsatz stieg in den ersten neuen Monaten um 2 % auf 117 Mrd. schwedische Kronen (11,8 Mrd. Euro). Im Vorjahr lag dieser Wert bei umgerechnet 11,6 Mrd. Euro). Das Betriebsergebnis gab das Unternehmen mit 5,3 Mrd. Euro an (Vorjahr: 1,0 Mrd. Euro). Der Gewinn lag im Berichtszeitraum bei 4,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 0,1 Mrd. Euro).

Vor allem Einmalzahlungen aus Deutschland sorgten für einen höheren Gewinn. 2,1 Mrd. Euro zahlte das Land Berlin am 1. Juli für das Stromnetz an die Schweden. Das Land übernahm dafür neben der Infrastruktur das gesamte Unternehmen mitsamt Technik und aller Beschäftigten. Mitte Juni stimmte das Abgeordnetenhaus in Berlin dem Kauf zu.

Größter Windpark Skandinaviens in Betrieb

Zudem hievte die staatliche Entschädigung für die Abschaltung von Kernkraftwerken das Ergebnis nach oben. Knapp 1,1 Mrd. Euro flossen nach Zustimmung des Deutschen Bundestags an Vattenfall. Im Vorjahreszeitraum belastete unter anderem die Wertminderung des Hamburger Kohlekraftwerks Moorburg die Bilanz, das Minus betrug damals 156 Mio. Euro. Die nun vorgenommene Stilllegung der Anlage sorgte ebenfalls für eine Verbesserung der Zahlen.

Von den steigenden Energiepreisen hat Vattenfall bislang noch nicht profitiert. Denn trotz der starken Erholung – allerdings von einem sehr niedrigen Preisniveau – lagen die von Vattenfall erzielten Preise in den skandinavischen Märkten unter den aktuellen Marktpreisen. Gründe seien zum einen Absicherungsgeschäfte gewesen sowie Preiseffekte in Schweden, "wo Nordschweden aufgrund von Übertragungsengpässen ein deutlich niedrigeres Preisniveau aufweist als die südlichen Gebiete", so Vattenfall.

Ein weiterer Meilenstein von Vattenfall war die Inbetriebnahme des Meereswindparks Kriegers Flak Anfang September. Kriegers Flak ist der größte Windpark Skandinaviens. Der Offshore-Windpark im dänischen Hoheitsgebiet verfügt über eine installierte Leistung von rund 600 MW. Das Projekt sei trotz der Pandemie vorzeitig abgeschlossen worden und "wird Dänemarks Windstromerzeugung um 16 % steigern", heißt es weiter.

CEO Borg betonte auch nochmals das verbesserte Klimaziel des Konzerns. So habe Vattenfall kürzlich sein Emissionsziel angehoben, damit es dem im Pariser Abkommen festgelegten 1,5-Grad-Ziel entspricht. Bis 2040 will der Energieversorger seinen CO2-Ausstoß netto auf Null reduziert haben.
 
Vattenfall GeschäftszahlenQ1-Q3 2021Q1-Q3 2022
Umsatz in Mrd. Euro11,811,6
Betriebsergebnis in Mrd. Euro5,31,0
Gewinn in Mrd. Euro4,20,1

Freitag, 29.10.2021, 14:23 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > Bilanz - Vattenfall Q1-Q3: Gewinn legt ordentlich zu
Quelle: Fotolia / Rynio Productions
Bilanz
Vattenfall Q1-Q3: Gewinn legt ordentlich zu
Der schwedische Energiekonzern Vattenfall hat in den ersten neuen Monaten kaum den Umsatz, dafür aber den Gewinn erheblich gesteigert.
Die steigenden Energiepreise spiegeln sich bislang kaum in der Bilanz des schwedischen Energieunternehmens wider. Zwar macht das Unternehmen mit Sitz in Stockholm einen ordentlichen Sprung beim Gewinn, dieser resultierte aber mehr aus Einmaleffekten wie dem milliardenschweren Verkauf des Stromnetzes in Berlin.

"Die Situation auf den europäischen Strommärkten war zuletzt gelinde gesagt dramatisch, mit hohen Preisen und historisch hoher Volatilität", so CEO Anna Borg im Zwischenbericht für die ersten drei Quartale. Doch für die Vattenfall-Chefin ist dies kein Grund umzusteuern: "Unser Geschäft läuft stabil, wir halten an unserer Strategie fest und haben im Laufe des Quartals mehrere wichtige Projekte und Transaktionen abgeschlossen."

Zu den Zahlen: Der Umsatz stieg in den ersten neuen Monaten um 2 % auf 117 Mrd. schwedische Kronen (11,8 Mrd. Euro). Im Vorjahr lag dieser Wert bei umgerechnet 11,6 Mrd. Euro). Das Betriebsergebnis gab das Unternehmen mit 5,3 Mrd. Euro an (Vorjahr: 1,0 Mrd. Euro). Der Gewinn lag im Berichtszeitraum bei 4,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 0,1 Mrd. Euro).

Vor allem Einmalzahlungen aus Deutschland sorgten für einen höheren Gewinn. 2,1 Mrd. Euro zahlte das Land Berlin am 1. Juli für das Stromnetz an die Schweden. Das Land übernahm dafür neben der Infrastruktur das gesamte Unternehmen mitsamt Technik und aller Beschäftigten. Mitte Juni stimmte das Abgeordnetenhaus in Berlin dem Kauf zu.

Größter Windpark Skandinaviens in Betrieb

Zudem hievte die staatliche Entschädigung für die Abschaltung von Kernkraftwerken das Ergebnis nach oben. Knapp 1,1 Mrd. Euro flossen nach Zustimmung des Deutschen Bundestags an Vattenfall. Im Vorjahreszeitraum belastete unter anderem die Wertminderung des Hamburger Kohlekraftwerks Moorburg die Bilanz, das Minus betrug damals 156 Mio. Euro. Die nun vorgenommene Stilllegung der Anlage sorgte ebenfalls für eine Verbesserung der Zahlen.

Von den steigenden Energiepreisen hat Vattenfall bislang noch nicht profitiert. Denn trotz der starken Erholung – allerdings von einem sehr niedrigen Preisniveau – lagen die von Vattenfall erzielten Preise in den skandinavischen Märkten unter den aktuellen Marktpreisen. Gründe seien zum einen Absicherungsgeschäfte gewesen sowie Preiseffekte in Schweden, "wo Nordschweden aufgrund von Übertragungsengpässen ein deutlich niedrigeres Preisniveau aufweist als die südlichen Gebiete", so Vattenfall.

Ein weiterer Meilenstein von Vattenfall war die Inbetriebnahme des Meereswindparks Kriegers Flak Anfang September. Kriegers Flak ist der größte Windpark Skandinaviens. Der Offshore-Windpark im dänischen Hoheitsgebiet verfügt über eine installierte Leistung von rund 600 MW. Das Projekt sei trotz der Pandemie vorzeitig abgeschlossen worden und "wird Dänemarks Windstromerzeugung um 16 % steigern", heißt es weiter.

CEO Borg betonte auch nochmals das verbesserte Klimaziel des Konzerns. So habe Vattenfall kürzlich sein Emissionsziel angehoben, damit es dem im Pariser Abkommen festgelegten 1,5-Grad-Ziel entspricht. Bis 2040 will der Energieversorger seinen CO2-Ausstoß netto auf Null reduziert haben.
 
Vattenfall GeschäftszahlenQ1-Q3 2021Q1-Q3 2022
Umsatz in Mrd. Euro11,811,6
Betriebsergebnis in Mrd. Euro5,31,0
Gewinn in Mrd. Euro4,20,1

Freitag, 29.10.2021, 14:23 Uhr
Stefan Sagmeister

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