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Energie & Management > Wärmenetz - Vattenfall prüft Verkauf des Berliner Wärmegeschäfts
Quelle: Shutterstock / guentermanaus
Wärmenetz

Vattenfall prüft Verkauf des Berliner Wärmegeschäfts

Angesichts der unsicheren Versorgung mit russischem Erdgas prüft der Energiekonzern Vattenfall einen Verkauf seines Berliner Wärmegeschäfts. 1,3 Mio. Haushalte wären betroffen.
Vattenfall „prüft die strategische Option für sein Berliner Wärmegeschäft“, teilte die Präsidentin und CEO Anna Borg mit. Als Begründung sagte sie laut einer Mitteilung, „Vattenfall hat sich voll und ganz der Energiewende verschrieben, und wir haben umfangreiche Pläne, um in unseren operativen Bereichen die Nutzung fossiler Brennstoffe zu beenden.“ Die Berliner Wärmeversorgung basiert auf Erdgas aus Russland. Dieses würde im Fall eines Embargos der EU wegen des Krieges in der Ukraine ausbleiben.

Alternativen Verkauf und Erhalt geprüft

Wohl vor dem Hintergrund dieses Risikos erwägt das Unternehmen derzeit zwei Optionen, sagte Borg. Wenn man das Berliner Wärmegeschäft behalten sollte, werde man die CO2-Emissionen erheblich reduzieren. Das stehe auch im Einklang mit den Klimaschutzzielen des Landes Berlin. „Unser Plan zur Dekarbonisierung der Berliner Wärme ist solide, schafft Werte und Sicherheit für die Zukunft“, so Borg.

Im Falle eines Verkaufs würde nur an einen Eigentümer veräußert, der die Transformation des Unternehmens zuverlässig fortsetzt, versicherte die Vattenfall-Präsidentin. „Durch einen Verkauf könnten wir finanzielle und personelle Kapazitäten und Ressourcen freisetzen, um uns auf unser weiteres Portfolio und unser Ziel – ein fossilfreies Leben innerhalb einer Generation – zu konzentrieren“, begründete sie.

Wärmechefin verlässt das Unternehmen

In beiden Szenarien bliebe Deutschland mit fast 4,5 Mio. Kundinnen und Kunden, einem bedeutenden Geschäft mit erneuerbaren Energien in den Bereichen Solar-, Wind- und Wasserkraft und seinen Großhandelsaktivitäten ein Schlüsselmarkt für Vattenfall. „Wir sind fest entschlossen, weiterhin eine wichtige Rolle bei der deutschen Energiewende zu spielen“, versicherte Borg.

Im Rahmen der strategischen Neubewertung kommt es auch zu Veränderungen in der Konzernleitung. Ulrika Jardfelt, die Leiterin des länderübergreifenden Geschäftsbereichs Wärme (Business Area Heat) wird Vattenfall verlassen. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass Ulrika mit Beginn der strategischen Neubewertung Vattenfall verlassen wird, da es zu den nächsten Schritten unterschiedliche Vorstellungen gibt“, begründete Borg. Martijn Hagens, derzeit Senior Vice President und Head of Business Area Customers & Solutions werde ab sofort als Interim den Wärmebereich übernehmen.

Vattenfalls Wärmegeschäft in Berlin beschäftigt rund 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und versorgt rund 1,3 Mio. Wohneinheiten mit Warmwasser und Wärme. Das Unternehmen besitzt und betreibt in Berlin 10 Heiz- und Heizkraftwerke sowie 80 Klein-BHKW und verschiedene andere Anlagen. Das Wärmenetz hat eine Gesamtlänge von ca. 2.000 km.
 
Das Heizkraftwerk Berlin-Mitte - eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) betrieben mit Erdgas aus Russland
Quelle: Vattenfall

Mittwoch, 4.05.2022, 16:34 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Wärmenetz - Vattenfall prüft Verkauf des Berliner Wärmegeschäfts
Quelle: Shutterstock / guentermanaus
Wärmenetz
Vattenfall prüft Verkauf des Berliner Wärmegeschäfts
Angesichts der unsicheren Versorgung mit russischem Erdgas prüft der Energiekonzern Vattenfall einen Verkauf seines Berliner Wärmegeschäfts. 1,3 Mio. Haushalte wären betroffen.
Vattenfall „prüft die strategische Option für sein Berliner Wärmegeschäft“, teilte die Präsidentin und CEO Anna Borg mit. Als Begründung sagte sie laut einer Mitteilung, „Vattenfall hat sich voll und ganz der Energiewende verschrieben, und wir haben umfangreiche Pläne, um in unseren operativen Bereichen die Nutzung fossiler Brennstoffe zu beenden.“ Die Berliner Wärmeversorgung basiert auf Erdgas aus Russland. Dieses würde im Fall eines Embargos der EU wegen des Krieges in der Ukraine ausbleiben.

Alternativen Verkauf und Erhalt geprüft

Wohl vor dem Hintergrund dieses Risikos erwägt das Unternehmen derzeit zwei Optionen, sagte Borg. Wenn man das Berliner Wärmegeschäft behalten sollte, werde man die CO2-Emissionen erheblich reduzieren. Das stehe auch im Einklang mit den Klimaschutzzielen des Landes Berlin. „Unser Plan zur Dekarbonisierung der Berliner Wärme ist solide, schafft Werte und Sicherheit für die Zukunft“, so Borg.

Im Falle eines Verkaufs würde nur an einen Eigentümer veräußert, der die Transformation des Unternehmens zuverlässig fortsetzt, versicherte die Vattenfall-Präsidentin. „Durch einen Verkauf könnten wir finanzielle und personelle Kapazitäten und Ressourcen freisetzen, um uns auf unser weiteres Portfolio und unser Ziel – ein fossilfreies Leben innerhalb einer Generation – zu konzentrieren“, begründete sie.

Wärmechefin verlässt das Unternehmen

In beiden Szenarien bliebe Deutschland mit fast 4,5 Mio. Kundinnen und Kunden, einem bedeutenden Geschäft mit erneuerbaren Energien in den Bereichen Solar-, Wind- und Wasserkraft und seinen Großhandelsaktivitäten ein Schlüsselmarkt für Vattenfall. „Wir sind fest entschlossen, weiterhin eine wichtige Rolle bei der deutschen Energiewende zu spielen“, versicherte Borg.

Im Rahmen der strategischen Neubewertung kommt es auch zu Veränderungen in der Konzernleitung. Ulrika Jardfelt, die Leiterin des länderübergreifenden Geschäftsbereichs Wärme (Business Area Heat) wird Vattenfall verlassen. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass Ulrika mit Beginn der strategischen Neubewertung Vattenfall verlassen wird, da es zu den nächsten Schritten unterschiedliche Vorstellungen gibt“, begründete Borg. Martijn Hagens, derzeit Senior Vice President und Head of Business Area Customers & Solutions werde ab sofort als Interim den Wärmebereich übernehmen.

Vattenfalls Wärmegeschäft in Berlin beschäftigt rund 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und versorgt rund 1,3 Mio. Wohneinheiten mit Warmwasser und Wärme. Das Unternehmen besitzt und betreibt in Berlin 10 Heiz- und Heizkraftwerke sowie 80 Klein-BHKW und verschiedene andere Anlagen. Das Wärmenetz hat eine Gesamtlänge von ca. 2.000 km.
 
Das Heizkraftwerk Berlin-Mitte - eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) betrieben mit Erdgas aus Russland
Quelle: Vattenfall

Mittwoch, 4.05.2022, 16:34 Uhr
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