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Energie & Management > Ukrainekrieg - USA wollen konkret mehr Flüssigerdgas liefern
Quelle: Fotolia / WoGi
Ukrainekrieg

USA wollen konkret mehr Flüssigerdgas liefern

Die USA und die EU haben eine gemeinsame Taskforce gebildet. Ziel: bei der Lieferung von LNG an die Union enger zusammenzuarbeiten.
Eine Vereinbarung über die Einrichtung einer gemeinsamen LNG-Taskforce unterzeichneten US-Präsident Joe Biden (Demokraten) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) in Brüssel. Die Taskforce soll aus Vertretern der EU-Kommission, der US-Regierung und der Wirtschaft bestehen und für die Umsetzung der getroffenen Vereinbarung sorgen.

Es gehe darum, die Zusammenarbeit mit Gaslieferanten auszubauen, „denen wir trauen“, sagte von der Leyen nach ihrem Treffen mit Biden in Brüssel. Die Abhängigkeit von Russland könne durch Investitionen in erneuerbare Energien, in Wasserstoff und durch zusätzliches Gas von anderen Lieferanten reduziert werden. 

In diesem Jahr wollen die USA und ihre internationalen Partner mindestens 15 Mrd. Kubikmeter (bcm) LNG zusätzlich an die EU liefern. Biden sagte im Europäischen Rat nach Angaben des belgischen Ministerpräsidenten Alexander de Croo (Liberale), die US-Regierung wolle sich dafür einsetzen, dass die amerikanische Öl- und Gasförderung hochgefahren werde. 

Die EU verpflichtet sich, die Nachfrage nach amerikanischem LNG bis 2030 auf mindestens 50 bcm pro Jahr hochzufahren. Die Preise für diese Lieferungen sollen sich an jenen an der US-Handelsplattform Henry Hub orientieren. Dort werden Spotpreise und Terminkontrakte in Dollar/Mio. britischen thermischen Einheiten fixiert. Die Preise im transatlantischen LNG-Handel sollten aber auch die langfristige Entwicklung von Angebot und Nachfrage („market fundamentals“) abbilden und dem klimapolitischen Ziel beider Partner, klimaneutral zu werden, Rechnung tragen. 

Mit den zusätzlichen LNG-Lieferungen von 15 bcm können nach Angaben der Kommission etwa 10 Prozent der russischen Gaslieferungen ersetzt beziehungsweise 5 Prozent des europäischen Bedarfs gedeckt werden. Bis 2030 werde die EU eine stabile Nachfrage von mindestens 50 bcm pro Jahr nach amerikanischem Flüssiggas sicherstellen, sagte von der Leyen weiter. Dadurch werde ein Drittel des russischen Gases ersetzt. 

Beide Seiten wollen größere Anstrengungen unternehmen, um den Umgang mit Flüssigerdgas, bei dem Methan freigesetzt wird, klimafreundlicher zu gestalten. Dazu gehöre auch der Aufbau einer Infrastruktur für „sauberen Wasserstoff“. 

Die USA verpflichten sich, ein regulatorisches Umfeld aufrechtzuerhalten, in dem zusätzliche Kapazitäten für den Export von LNG zügig genehmigt und fertiggestellt werden können. Im Gegenzug werde Brüssel bei den Mitgliedsstaaten darauf dringen, LNG-Terminals sowie Pipelines zu ihrer Anbindung und andere Infrastrukturprojekte schnell zu genehmigen und zu realisieren. 

Die Kommission werde eine Plattform schaffen, auf der sie, die Mitgliedsstaaten und die Gaswirtschaft bei der Beschaffung von mehr Flüssigerdgas zusammenarbeiten. Brüssel will außerdem langfristige Abmachungen zwischen europäischen und amerikanischen Firmen unterstützen, um Investitionen in die Export- und Import-Infrastruktur für Flüssiggas zu erleichtern. 

Beide Seiten wollen, gemeinsam mit der Wirtschaft, Empfehlungen entwickeln, um den Gasverbrauch zu reduzieren, zum Beispiel durch Verbesserungen der Energie-Effizienz, den Einsatz „sauberer Technologien“ und andere Maßnahmen.

Freitag, 25.03.2022, 14:37 Uhr
Tom Weingärtner
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USA wollen konkret mehr Flüssigerdgas liefern
Die USA und die EU haben eine gemeinsame Taskforce gebildet. Ziel: bei der Lieferung von LNG an die Union enger zusammenzuarbeiten.
Eine Vereinbarung über die Einrichtung einer gemeinsamen LNG-Taskforce unterzeichneten US-Präsident Joe Biden (Demokraten) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) in Brüssel. Die Taskforce soll aus Vertretern der EU-Kommission, der US-Regierung und der Wirtschaft bestehen und für die Umsetzung der getroffenen Vereinbarung sorgen.

Es gehe darum, die Zusammenarbeit mit Gaslieferanten auszubauen, „denen wir trauen“, sagte von der Leyen nach ihrem Treffen mit Biden in Brüssel. Die Abhängigkeit von Russland könne durch Investitionen in erneuerbare Energien, in Wasserstoff und durch zusätzliches Gas von anderen Lieferanten reduziert werden. 

In diesem Jahr wollen die USA und ihre internationalen Partner mindestens 15 Mrd. Kubikmeter (bcm) LNG zusätzlich an die EU liefern. Biden sagte im Europäischen Rat nach Angaben des belgischen Ministerpräsidenten Alexander de Croo (Liberale), die US-Regierung wolle sich dafür einsetzen, dass die amerikanische Öl- und Gasförderung hochgefahren werde. 

Die EU verpflichtet sich, die Nachfrage nach amerikanischem LNG bis 2030 auf mindestens 50 bcm pro Jahr hochzufahren. Die Preise für diese Lieferungen sollen sich an jenen an der US-Handelsplattform Henry Hub orientieren. Dort werden Spotpreise und Terminkontrakte in Dollar/Mio. britischen thermischen Einheiten fixiert. Die Preise im transatlantischen LNG-Handel sollten aber auch die langfristige Entwicklung von Angebot und Nachfrage („market fundamentals“) abbilden und dem klimapolitischen Ziel beider Partner, klimaneutral zu werden, Rechnung tragen. 

Mit den zusätzlichen LNG-Lieferungen von 15 bcm können nach Angaben der Kommission etwa 10 Prozent der russischen Gaslieferungen ersetzt beziehungsweise 5 Prozent des europäischen Bedarfs gedeckt werden. Bis 2030 werde die EU eine stabile Nachfrage von mindestens 50 bcm pro Jahr nach amerikanischem Flüssiggas sicherstellen, sagte von der Leyen weiter. Dadurch werde ein Drittel des russischen Gases ersetzt. 

Beide Seiten wollen größere Anstrengungen unternehmen, um den Umgang mit Flüssigerdgas, bei dem Methan freigesetzt wird, klimafreundlicher zu gestalten. Dazu gehöre auch der Aufbau einer Infrastruktur für „sauberen Wasserstoff“. 

Die USA verpflichten sich, ein regulatorisches Umfeld aufrechtzuerhalten, in dem zusätzliche Kapazitäten für den Export von LNG zügig genehmigt und fertiggestellt werden können. Im Gegenzug werde Brüssel bei den Mitgliedsstaaten darauf dringen, LNG-Terminals sowie Pipelines zu ihrer Anbindung und andere Infrastrukturprojekte schnell zu genehmigen und zu realisieren. 

Die Kommission werde eine Plattform schaffen, auf der sie, die Mitgliedsstaaten und die Gaswirtschaft bei der Beschaffung von mehr Flüssigerdgas zusammenarbeiten. Brüssel will außerdem langfristige Abmachungen zwischen europäischen und amerikanischen Firmen unterstützen, um Investitionen in die Export- und Import-Infrastruktur für Flüssiggas zu erleichtern. 

Beide Seiten wollen, gemeinsam mit der Wirtschaft, Empfehlungen entwickeln, um den Gasverbrauch zu reduzieren, zum Beispiel durch Verbesserungen der Energie-Effizienz, den Einsatz „sauberer Technologien“ und andere Maßnahmen.

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Tom Weingärtner

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