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Aus Der Aktuellen Zeitungsausgabe

"Unnötiger Hype um die Wasserstoff-Beimischung"

Wasserstoff gehört zu den Energieträgern, das den CO2-Ausstoß senken soll. Doch wie H2ready ist das Gasnetz? E&M hakte nach bei Michael Calovini, dem Sprecher von "The H2 Network". 

Zur Person:

Michael Calovini ist einer von vier Initiatoren des Innovationsnetzwerkes The H2 Network. Er ist der Sprecher des Netzwerkes. Der Diplom-Ingenieur im Bereich der Elektrischen Energietechnik ist seit rund 35 Jahren in der Gasbranche tätig, insbesondere im Bereich der Herstellung von Gasmess-, Sicherheits- und Regelgeräten. Seit 2017 ist der gebürtige Dortmunder Eigentümer und Gesellschafter des Beratungshauses "CaloviniConsulting" in Werne im Münsterland.
 

E&M: In der künftigen Wasserstoffwirtschaft gibt es die Netzbetreiber, die Produzenten und die Abnehmer. Wo ordnen Sie sich als "The H2 Network" ein?

Calovini: Ein bisschen überall. Wir verstehen uns als ein Netzwerk aus Herstellern von Komponenten, Systemen und Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Erzeugung bis in die Heizkessel und Industrieöfen. Unser Ziel ist es, schneller und effizienter Produkte für Wasserstoff auf den Markt zu bringen, etwa im Bereich der Armaturen, der Messgeräte und Gasregelstationen. Die Mitglieder sehen sich nicht als Konkurrenten und können – natürlich unter dem Siegel der Geheimhaltung nach außen – ihr komplette Know-how ins Netzwerk einfließen lassen.

E&M: Keine Konkurrenten – Warum ist Ihnen das eine extra Erwähnung wert?

Calovini: Bei der Umstellung von Wasserstoff stehen wir alle derzeit komplett unter Druck. Daher fänden wir es fatal, wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht und unnötig Ressourcen verbraten werden. In unserem Netzwerk bündeln wir die Kompetenz der beteiligten Unternehmen, sodass wir schneller die benötigten Produkte bereitstellen können.

E&M: Welche Produkte sind bereist aus dem Netzwerk heraus entstanden?

Calovini: Dafür ist es noch zu früh. Wir haben unsere Netzwerkarbeit in zwei Phasen aufgeteilt: in die Sondierungs- und die Produktphase. Die erste davon konnten wir nun erfolgreich meistern. So gaben wir Ingenieuren den Raum, sich fachlich über unsere entwickelten Projektansätze auszutauschen. In Phase zwei wollen wir dann aus den Konzeptstudien konkrete Projekte ableiten. Gerne stehe ich Ihnen dann für ein weiteres Gespräch zur Verfügung.

E&M: Wie gestaltet sich Ihrer Ansicht nach das Gasnetz der Zukunft?

Calovini: Wir sehen in den nächsten acht bis zehn Jahren zwei Welten von Gasnetzen: Zum einen das mit 500.000 Kilometer Länge riesige Verteilnetz. Bei diesem wird man versuchen, möglichst viel Ersatzstoffe zu Erdgas beizumischen – sicherlich den Wasserstoff, aber auch regasifiziertes Flüssigerdgas aus den geplanten LNG-Terminals im Norden und auch Biogas. Dieses Gasgemisch geht dann in Betriebe, Krankenhäuser und Wohnungen.

E&M: Und die andere Welt?

Calovini: Neben diesem Verbundnetz wird es ein reines Wasserstoffnetz geben, das sich auf die Schwerindustrie und den Schwerlastverkehr konzentriert. Hier müssen die ersten verfügbaren Mengen an Wasserstoff reingebracht werden.

E&M: Heißt das, das Erdgas-Zeitalter ist in absehbarer Zeit Geschichte?

Calovini: Nein, keineswegs! Erdgas ist noch lange nicht tot! Dieser Energieträger wird uns noch für viele Jahre begleiten. Was sich jedoch ändert, ist: Erdgas wird ungeheuer teuer. Bedingt dadurch müssen wir effizienter verbrennen und präziser messen. Daher erwarte ich in der Gaswirtschaft einen größeren Schub an neueren und besseren Mess- und Verbrennungssystem in der Industrie und auch im Haushalt. Zudem kann der Versorger durch die verstärkte Beimischung der verschiedenen Gase die Gasqualität in seinem Netz nicht mehr garantieren. Wir versuchen an allen möglichen Punkten, das Erdgasnetz als Pufferspeicher zu nutzen und haben aber die verschiedensten Qualitäten im Rohr. Hier sehe ich in den nächsten Jahren einen großen Schub für Analysetechnik zur Qualitätsmessung des Gases. Nicht zuletzt braucht es eine intelligente Verknüpfung, sprich Software, die die Bereiche Service und Dienstleistungen verstärkt fordern wird.

E&M: Wie problematisch sehen Sie die Beimischung von Wasserstoff ins Erdgas?

Calovini: Die Regularien sehen heute eine Beimischung von 20 Volumenprozenten als unkritisch an. Ich denke, da geht noch viel mehr. Bevor Erdgas ab Mitte des 20. Jahrhunderts ins Gasnetz eingespeist wurde, gab es das sogenannte Stadtgas. Dieses Gasgemisch wurde durch Steinkohlevergasung lokal erzeugt und bestand zu über 50 % aus Wasserstoff. Grundsätzlich gibt es also sehr viel Erfahrung mit Wasserstoff- / Stadtgasnetzen. In der heutigen Diskussion über die Wasserstoff-Beimischung machen Menschen, die die Vergangenheit nicht kennen, einen unnötigen Hype. Ich sage: Das gesamte Verbundnetz hat mit der Beimischung von Wasserstoff kein Problem.

E&M: Warum dann die ganze Aufregung?

Calovini: Die Herausforderung liegt vielmehr bei den Produkten beziehungsweise den Endgeräten wie etwa die Brenner, Regler und Ventile in der Industrie oder ganze Brennwertthermen. Aber selbst hier gibt es schon viele Hersteller, die ihre Produkte zertifiziert haben, mit "H2ready". 

E&M: H2ready klingt so glatt. Was steckt konkret dahinter?

Calovini: Das heißt letztendlich, dass die Materialien, die mit dem Medium Wasserstoff in Berührung kommen, unempfindlich gegenüber diesem sind. Ein großes Thema ist die Dichtheit. Erdgasleitungen sind verschweißt. Da ist die Dichtheit kein Problem. Schaut man sich jedoch die Flansch- / Schraubverbindungen und die Dichtungen an, sieht das anders aus. Bei der Frage, wie dicht muss etwas sein und welche Werte werden zur Messung der Dichtheit, fehlt der regulatorische Rahmen. Sagt ein Hersteller, sein Produkt sei H2ready, bezieht sich das auf die Funktion und das Material seines Produktes. Das Thema Dichtheit und Leckmengen werden an den Schnittstellen zum Gasnetz noch nicht eindeutig beschieden.

E&M: Den Leitungen und Endgeräten ist es letztendlich egal, welche Farbe der Wasserstoff hat, der durchgeleitet wird. Wie sehen Sie das?

Calovini: Alles andere als grünen Wasserstoff ergibt keinen Sinn und wäre Energieverschwendung und wirkungsgradvernichtend. Um temporäre Lücken zu schließen, könnte höchstens blauer Wasserstoff hinweghelfen. Aber auf lange Sicht ist grüner Wasserstoff am sinnvollsten und ökonomischsten. Wenn bis 2030 / 2035 der von den Fernleitungsnetzbetreibern geplante, grüne Wasserstoff-Backbone als Ringleitung durch ganz Europa realisiert sein wird, haben wir die größten Probleme vom Hals. Dann haben wir den grünen Wasserstoff in großen Mengen verfügbar und können auch hier bei uns wieder ruhig schlafen. 

E&M: Gilt das auch für den Süden Deutschland? Es gibt Stimmen, die eine Unterversorgung der Länder Baden-Württemberg und Bayern mit grünem Wasserstoff befürchten. 

Calovini: Wieso? Auch dort gibt es Ferngasleitungen. Natürlich wird es so sein, dass Verbindungsstücke fehlen. Aber wir können das ja an den LNG-Terminals im Norden beobachten. Da fehlen auch ein paar Kilometer Fernleitungsnetz. Die Bundesregierung zeigt da ja schon, dass das in Monaten über die Bühne gehen kann. Genauso stelle ich mir das für den Süden Deutschlands vor. Zehn Jahre Feststellungsverfahren abzuwarten, dafür bleibt uns keine Zeit. Wir riskieren sonst Kopf und Kragen.

E&M: Was wünschen Sie sich von der Politik?

Calovini: Die Politik muss sicherstellen, dass der Gaspreis bezahlbar bleibt. Den Einbau von neuen Gasheizungen in zwei Jahren zu verbieten, wie es von der EU angedacht ist, wäre der falsche Weg. Allein auf Wärmepumpen zu setzen, ist nicht zu Ende gedacht. Viele vergessen, dass diese sehr viel Strom benötigen. Gibt es keine Photovoltaikanlage auf dem heimischen Dach, kann dann auch schnell mal teurer werden als Erdgas.

 
Michael Calovini
Quelle B.O.P. Trainer GmbH
 

The H2 Network

Das Netzwerk "The H2 Network" nahm im Juli 2021 seine Arbeit auf. Die Mitglieder, momentan zehn an der Zahl, kommen aus der Gasbranche, konkret aus der Dichtungs-, Mess-, Regel- und Brennertechnik. Dazu kommen assoziierte Partner aus dem Hochschulsektor. Zusammen legen sie ihr Hauptaugenmerk auf die H2-Technologie- und Produktentwicklung. Den Zusammenschluss fördert das Bundeswirtschaftsministerium über das zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM). Das Netzwerk arbeitet daran, den nötigen Entwicklungsbedarf zu beschreiben und entsprechende Entwicklungsprojekte zu initiieren.
 

Dienstag, 18.10.2022, 09:13 Uhr
Davina Spohn
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Quelle: E&M
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"Unnötiger Hype um die Wasserstoff-Beimischung"
Wasserstoff gehört zu den Energieträgern, das den CO2-Ausstoß senken soll. Doch wie H2ready ist das Gasnetz? E&M hakte nach bei Michael Calovini, dem Sprecher von "The H2 Network". 

Zur Person:

Michael Calovini ist einer von vier Initiatoren des Innovationsnetzwerkes The H2 Network. Er ist der Sprecher des Netzwerkes. Der Diplom-Ingenieur im Bereich der Elektrischen Energietechnik ist seit rund 35 Jahren in der Gasbranche tätig, insbesondere im Bereich der Herstellung von Gasmess-, Sicherheits- und Regelgeräten. Seit 2017 ist der gebürtige Dortmunder Eigentümer und Gesellschafter des Beratungshauses "CaloviniConsulting" in Werne im Münsterland.
 

E&M: In der künftigen Wasserstoffwirtschaft gibt es die Netzbetreiber, die Produzenten und die Abnehmer. Wo ordnen Sie sich als "The H2 Network" ein?

Calovini: Ein bisschen überall. Wir verstehen uns als ein Netzwerk aus Herstellern von Komponenten, Systemen und Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Erzeugung bis in die Heizkessel und Industrieöfen. Unser Ziel ist es, schneller und effizienter Produkte für Wasserstoff auf den Markt zu bringen, etwa im Bereich der Armaturen, der Messgeräte und Gasregelstationen. Die Mitglieder sehen sich nicht als Konkurrenten und können – natürlich unter dem Siegel der Geheimhaltung nach außen – ihr komplette Know-how ins Netzwerk einfließen lassen.

E&M: Keine Konkurrenten – Warum ist Ihnen das eine extra Erwähnung wert?

Calovini: Bei der Umstellung von Wasserstoff stehen wir alle derzeit komplett unter Druck. Daher fänden wir es fatal, wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht und unnötig Ressourcen verbraten werden. In unserem Netzwerk bündeln wir die Kompetenz der beteiligten Unternehmen, sodass wir schneller die benötigten Produkte bereitstellen können.

E&M: Welche Produkte sind bereist aus dem Netzwerk heraus entstanden?

Calovini: Dafür ist es noch zu früh. Wir haben unsere Netzwerkarbeit in zwei Phasen aufgeteilt: in die Sondierungs- und die Produktphase. Die erste davon konnten wir nun erfolgreich meistern. So gaben wir Ingenieuren den Raum, sich fachlich über unsere entwickelten Projektansätze auszutauschen. In Phase zwei wollen wir dann aus den Konzeptstudien konkrete Projekte ableiten. Gerne stehe ich Ihnen dann für ein weiteres Gespräch zur Verfügung.

E&M: Wie gestaltet sich Ihrer Ansicht nach das Gasnetz der Zukunft?

Calovini: Wir sehen in den nächsten acht bis zehn Jahren zwei Welten von Gasnetzen: Zum einen das mit 500.000 Kilometer Länge riesige Verteilnetz. Bei diesem wird man versuchen, möglichst viel Ersatzstoffe zu Erdgas beizumischen – sicherlich den Wasserstoff, aber auch regasifiziertes Flüssigerdgas aus den geplanten LNG-Terminals im Norden und auch Biogas. Dieses Gasgemisch geht dann in Betriebe, Krankenhäuser und Wohnungen.

E&M: Und die andere Welt?

Calovini: Neben diesem Verbundnetz wird es ein reines Wasserstoffnetz geben, das sich auf die Schwerindustrie und den Schwerlastverkehr konzentriert. Hier müssen die ersten verfügbaren Mengen an Wasserstoff reingebracht werden.

E&M: Heißt das, das Erdgas-Zeitalter ist in absehbarer Zeit Geschichte?

Calovini: Nein, keineswegs! Erdgas ist noch lange nicht tot! Dieser Energieträger wird uns noch für viele Jahre begleiten. Was sich jedoch ändert, ist: Erdgas wird ungeheuer teuer. Bedingt dadurch müssen wir effizienter verbrennen und präziser messen. Daher erwarte ich in der Gaswirtschaft einen größeren Schub an neueren und besseren Mess- und Verbrennungssystem in der Industrie und auch im Haushalt. Zudem kann der Versorger durch die verstärkte Beimischung der verschiedenen Gase die Gasqualität in seinem Netz nicht mehr garantieren. Wir versuchen an allen möglichen Punkten, das Erdgasnetz als Pufferspeicher zu nutzen und haben aber die verschiedensten Qualitäten im Rohr. Hier sehe ich in den nächsten Jahren einen großen Schub für Analysetechnik zur Qualitätsmessung des Gases. Nicht zuletzt braucht es eine intelligente Verknüpfung, sprich Software, die die Bereiche Service und Dienstleistungen verstärkt fordern wird.

E&M: Wie problematisch sehen Sie die Beimischung von Wasserstoff ins Erdgas?

Calovini: Die Regularien sehen heute eine Beimischung von 20 Volumenprozenten als unkritisch an. Ich denke, da geht noch viel mehr. Bevor Erdgas ab Mitte des 20. Jahrhunderts ins Gasnetz eingespeist wurde, gab es das sogenannte Stadtgas. Dieses Gasgemisch wurde durch Steinkohlevergasung lokal erzeugt und bestand zu über 50 % aus Wasserstoff. Grundsätzlich gibt es also sehr viel Erfahrung mit Wasserstoff- / Stadtgasnetzen. In der heutigen Diskussion über die Wasserstoff-Beimischung machen Menschen, die die Vergangenheit nicht kennen, einen unnötigen Hype. Ich sage: Das gesamte Verbundnetz hat mit der Beimischung von Wasserstoff kein Problem.

E&M: Warum dann die ganze Aufregung?

Calovini: Die Herausforderung liegt vielmehr bei den Produkten beziehungsweise den Endgeräten wie etwa die Brenner, Regler und Ventile in der Industrie oder ganze Brennwertthermen. Aber selbst hier gibt es schon viele Hersteller, die ihre Produkte zertifiziert haben, mit "H2ready". 

E&M: H2ready klingt so glatt. Was steckt konkret dahinter?

Calovini: Das heißt letztendlich, dass die Materialien, die mit dem Medium Wasserstoff in Berührung kommen, unempfindlich gegenüber diesem sind. Ein großes Thema ist die Dichtheit. Erdgasleitungen sind verschweißt. Da ist die Dichtheit kein Problem. Schaut man sich jedoch die Flansch- / Schraubverbindungen und die Dichtungen an, sieht das anders aus. Bei der Frage, wie dicht muss etwas sein und welche Werte werden zur Messung der Dichtheit, fehlt der regulatorische Rahmen. Sagt ein Hersteller, sein Produkt sei H2ready, bezieht sich das auf die Funktion und das Material seines Produktes. Das Thema Dichtheit und Leckmengen werden an den Schnittstellen zum Gasnetz noch nicht eindeutig beschieden.

E&M: Den Leitungen und Endgeräten ist es letztendlich egal, welche Farbe der Wasserstoff hat, der durchgeleitet wird. Wie sehen Sie das?

Calovini: Alles andere als grünen Wasserstoff ergibt keinen Sinn und wäre Energieverschwendung und wirkungsgradvernichtend. Um temporäre Lücken zu schließen, könnte höchstens blauer Wasserstoff hinweghelfen. Aber auf lange Sicht ist grüner Wasserstoff am sinnvollsten und ökonomischsten. Wenn bis 2030 / 2035 der von den Fernleitungsnetzbetreibern geplante, grüne Wasserstoff-Backbone als Ringleitung durch ganz Europa realisiert sein wird, haben wir die größten Probleme vom Hals. Dann haben wir den grünen Wasserstoff in großen Mengen verfügbar und können auch hier bei uns wieder ruhig schlafen. 

E&M: Gilt das auch für den Süden Deutschland? Es gibt Stimmen, die eine Unterversorgung der Länder Baden-Württemberg und Bayern mit grünem Wasserstoff befürchten. 

Calovini: Wieso? Auch dort gibt es Ferngasleitungen. Natürlich wird es so sein, dass Verbindungsstücke fehlen. Aber wir können das ja an den LNG-Terminals im Norden beobachten. Da fehlen auch ein paar Kilometer Fernleitungsnetz. Die Bundesregierung zeigt da ja schon, dass das in Monaten über die Bühne gehen kann. Genauso stelle ich mir das für den Süden Deutschlands vor. Zehn Jahre Feststellungsverfahren abzuwarten, dafür bleibt uns keine Zeit. Wir riskieren sonst Kopf und Kragen.

E&M: Was wünschen Sie sich von der Politik?

Calovini: Die Politik muss sicherstellen, dass der Gaspreis bezahlbar bleibt. Den Einbau von neuen Gasheizungen in zwei Jahren zu verbieten, wie es von der EU angedacht ist, wäre der falsche Weg. Allein auf Wärmepumpen zu setzen, ist nicht zu Ende gedacht. Viele vergessen, dass diese sehr viel Strom benötigen. Gibt es keine Photovoltaikanlage auf dem heimischen Dach, kann dann auch schnell mal teurer werden als Erdgas.

 
Michael Calovini
Quelle B.O.P. Trainer GmbH
 

The H2 Network

Das Netzwerk "The H2 Network" nahm im Juli 2021 seine Arbeit auf. Die Mitglieder, momentan zehn an der Zahl, kommen aus der Gasbranche, konkret aus der Dichtungs-, Mess-, Regel- und Brennertechnik. Dazu kommen assoziierte Partner aus dem Hochschulsektor. Zusammen legen sie ihr Hauptaugenmerk auf die H2-Technologie- und Produktentwicklung. Den Zusammenschluss fördert das Bundeswirtschaftsministerium über das zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM). Das Netzwerk arbeitet daran, den nötigen Entwicklungsbedarf zu beschreiben und entsprechende Entwicklungsprojekte zu initiieren.
 

Dienstag, 18.10.2022, 09:13 Uhr
Davina Spohn

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