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Energie & Management > Kohlekraftwerke - Uniper-Kraftwerk Heyden 4 bleibt länger zur Reserve in Betrieb
Bild: Steinkohlekraftwerk in Mannheim_Bild GKM
Kohlekraftwerke

Uniper-Kraftwerk Heyden 4 bleibt länger zur Reserve in Betrieb

Totgesagte leben länger: Die Bundesnetzagentur hat Teilen der Steinkohlekraftwerke Westfalen und Heyden in Nordrhein-Westfalen nach Ende der Stromproduktion neue Aufgaben zugewiesen.
Die endgültige Stilllegung ist abgewendet: Für zwei Steinkohlekraftwerke in Nordrhein-Westfalen geht es über das vorgesehene Laufzeitende hinaus mit anderer Funktion weiter. Für die Spannungsstabilität in den Übertragungsnetzen seien Block 4 des Kraftwerks Heyden in Petershagen und Block E des Meilers Westfalen in Hamm auch zukünftig von Bedeutung, so die für die Entscheidung verantwortliche Bundesnetzagentur.

Die Kraftwerke müssen für ihre neuen Aufgaben als so genannte rotierende Phasenschieber zunächst umgerüstet werden. Ihr Dienst für die Netzstabilität liegt dann darin, Blindleistung bereitzustellen. Bei Westfalen E, das im Eigentum von RWE ist, geht das schneller, es werde laut Bundesnetzagentur „zeitnah“ erfolgen. Kohle werde dann in beiden Fällen nicht mehr zur Stromproduktion verfeuert.

Uniper sieht vorerst von Entlassungen in Petershagen ab

Im Falle des Uniper-Kraftwerks Heyden in ostwestfälischen Kreis Minden-Lübbecke ist der Wandel zum Phasenschieber auf den Herbst 2022 vertagt. Eigentlich sollte auch Heyden 4 ab März 2022 Blindleistung liefern, um das Ende 2021 stillzulegende Kernkraftwerk Grohnde in dieser Rolle zu ersetzen. Uniper und Übertragungsnetzbetreiber Tennet haben der Bundesnetzagentur aber mitgeteilt, mit den nötigen Umbauarbeiten nicht im Oktober 2021 beginnen zu können.

Aus diesem Grund hat die Netzagentur Heyden 4 mit 875 MW Kapazität für den Übergang Systemrelevanz bescheinigt und bis Ende September 2022 als Reservekraftwerk eingestuft. Uniper-Vorstand David Bryson reagierte erfreut auf die Nachricht: „Für unsere Mitarbeiter am Standort ist dies eine sehr gute Nachricht, denn wir werden die Mannschaft vorerst weiter beschäftigen können.“ Ob Heyden allerdings in Betrieb geht, entscheide Tennet − das werde immer dann sein, „wenn dies für die Sicherheit des Stromnetzbetriebs notwendig ist“. Für die ausrangierten Kraftwerksstandorte arbeite Uniper laut Bryson an nachhaltigen Folgelösungen.

Die endgültige Stilllegung von Heyden 4 war eigentlich für den 8. Juli 2021 vorgesehen. Dafür hatte Uniper – wie RWE für das Kraftwerk Westfalen – in der ersten Ausschreibungsrunde zur Reduzierung der Kohleverstromung im August vergangenen Jahres den Zuschlag erhalten – und millionenschwere Entschädigungen. Seit Jahresbeginn war Heyden 4 laut Unternehmensangaben sieben Mal zur Stabilisierung des Netzes in Betrieb gegangen. Uniper wird nach einem Zuschlag in der zweiten Ausschreibung als nächstes Kraftwerk Wilhelmshaven 1 in diesem Dezember stilllegen. Das Kraftwerk Datteln 4 dagegen bleibt in Betrieb.

Dienstag, 1.06.2021, 16:43 Uhr
Volker Stephan
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Uniper-Kraftwerk Heyden 4 bleibt länger zur Reserve in Betrieb
Totgesagte leben länger: Die Bundesnetzagentur hat Teilen der Steinkohlekraftwerke Westfalen und Heyden in Nordrhein-Westfalen nach Ende der Stromproduktion neue Aufgaben zugewiesen.
Die endgültige Stilllegung ist abgewendet: Für zwei Steinkohlekraftwerke in Nordrhein-Westfalen geht es über das vorgesehene Laufzeitende hinaus mit anderer Funktion weiter. Für die Spannungsstabilität in den Übertragungsnetzen seien Block 4 des Kraftwerks Heyden in Petershagen und Block E des Meilers Westfalen in Hamm auch zukünftig von Bedeutung, so die für die Entscheidung verantwortliche Bundesnetzagentur.

Die Kraftwerke müssen für ihre neuen Aufgaben als so genannte rotierende Phasenschieber zunächst umgerüstet werden. Ihr Dienst für die Netzstabilität liegt dann darin, Blindleistung bereitzustellen. Bei Westfalen E, das im Eigentum von RWE ist, geht das schneller, es werde laut Bundesnetzagentur „zeitnah“ erfolgen. Kohle werde dann in beiden Fällen nicht mehr zur Stromproduktion verfeuert.

Uniper sieht vorerst von Entlassungen in Petershagen ab

Im Falle des Uniper-Kraftwerks Heyden in ostwestfälischen Kreis Minden-Lübbecke ist der Wandel zum Phasenschieber auf den Herbst 2022 vertagt. Eigentlich sollte auch Heyden 4 ab März 2022 Blindleistung liefern, um das Ende 2021 stillzulegende Kernkraftwerk Grohnde in dieser Rolle zu ersetzen. Uniper und Übertragungsnetzbetreiber Tennet haben der Bundesnetzagentur aber mitgeteilt, mit den nötigen Umbauarbeiten nicht im Oktober 2021 beginnen zu können.

Aus diesem Grund hat die Netzagentur Heyden 4 mit 875 MW Kapazität für den Übergang Systemrelevanz bescheinigt und bis Ende September 2022 als Reservekraftwerk eingestuft. Uniper-Vorstand David Bryson reagierte erfreut auf die Nachricht: „Für unsere Mitarbeiter am Standort ist dies eine sehr gute Nachricht, denn wir werden die Mannschaft vorerst weiter beschäftigen können.“ Ob Heyden allerdings in Betrieb geht, entscheide Tennet − das werde immer dann sein, „wenn dies für die Sicherheit des Stromnetzbetriebs notwendig ist“. Für die ausrangierten Kraftwerksstandorte arbeite Uniper laut Bryson an nachhaltigen Folgelösungen.

Die endgültige Stilllegung von Heyden 4 war eigentlich für den 8. Juli 2021 vorgesehen. Dafür hatte Uniper – wie RWE für das Kraftwerk Westfalen – in der ersten Ausschreibungsrunde zur Reduzierung der Kohleverstromung im August vergangenen Jahres den Zuschlag erhalten – und millionenschwere Entschädigungen. Seit Jahresbeginn war Heyden 4 laut Unternehmensangaben sieben Mal zur Stabilisierung des Netzes in Betrieb gegangen. Uniper wird nach einem Zuschlag in der zweiten Ausschreibung als nächstes Kraftwerk Wilhelmshaven 1 in diesem Dezember stilllegen. Das Kraftwerk Datteln 4 dagegen bleibt in Betrieb.

Dienstag, 1.06.2021, 16:43 Uhr
Volker Stephan

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