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Energie & Management > Gas - Umwelthilfe kritisiert Chlor-Eintrag durch LNG-Terminal
Quelle: Shutterstock / Igor Grochev
Gas

Umwelthilfe kritisiert Chlor-Eintrag durch LNG-Terminal

Wegen neuer gesetzlicher Ausnahmeregeln darf das Flüssigerdgas-Terminalschiff „Höegh Esperanza“ Chlorverbindungen in die Nordsee einleiten.
Kritik am geplanten schwimmenden LNG-Terminal in Wilhelmshaven üben die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Naturschutzbund. Dem Nabu zufolge, der sich auf den niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft beruft, darf das Terminalschiff (Floating Storage Regasification Unit, FSRU) „Höegh Esperanza“ jährlich bis zu 178 Millionen Kubikmetern Seewasser, das mit chlorbasierten Bioziden behandelt wurde, in die Nordsee zurückleiten. Dies erfolge unweit des Wattenmeeres und der Jade, also von „Schutzgebieten von internationaler Bedeutung“, so die DUH.

Schiffe wie die „Höegh Esperanza“ nutzen laut der DUH Chemikalien wie Chlor, um den Bewuchs mit Seepocken, Muscheln und anderen Wasser-Lebewesen einzudämmen. Wegen der mutmaßlichen Chlorabgabe hätten die Behörden des australischen Bundesstaates Victoria der „Höegh Esperanza“ im vergangenen Jahr die Betriebserlaubnis verweigert, betont die DUH. In Deutschland dagegen sei ihr Betrieb aufgrund des LNG-Beschleunigungsgesetzes (LNGG) zulässig. Dieses enthalte Ausnahmeregelungen für LNG-Terminals, unter anderem die Streichung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP).

Wegen Änderungen des Wasserhaushaltsgesetzes werde auch die Einleitung von Abwässern als „in der Regel als unschädlich für das jeweilige Gewässer“ eingestuft. Die DUH fordert die Bundesregierung nun auf, „diese Gesetzesänderungen rückgängig zu machen und dafür sowohl das LNG-Beschleunigungsgesetz
 
als auch das Wasserhaushaltsgesetz zu novellieren. Keinesfalls dürfen diese verheerenden Beispiele Schule machen.“

Die „Höegh Esperanza“ wurde von der jüngst verstaatlichten Uniper für zehn Jahre gechartert. Sie gehört der norwegischen Höegh LNG Holding und soll ihren Betrieb noch vor Jahresende aufnehmen. Das 294 m lange und 46 m breite Schiff lief 2018 in Südkorea vom Stapel. Es kann rund 170.000 m3 LNG transportieren.

Nach Angaben des Schifffahrts-Informationsdienstes Vesseltracker lief die „Höegh Esperanza“ am 29. Juni 2021 im Mündungsgebiet des Rio de la Plata unweit von Buenos Aires auf eine Sandbank auf. Nach 24 Stunden konnte sie wieder flottgemacht werden und ihre Fahrt fortsetzen. Uniper nahm zu den Vorwürfen der DUH bislang nicht Stellung.

Mittwoch, 12.10.2022, 14:49 Uhr
Klaus Fischer
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Quelle: Shutterstock / Igor Grochev
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Umwelthilfe kritisiert Chlor-Eintrag durch LNG-Terminal
Wegen neuer gesetzlicher Ausnahmeregeln darf das Flüssigerdgas-Terminalschiff „Höegh Esperanza“ Chlorverbindungen in die Nordsee einleiten.
Kritik am geplanten schwimmenden LNG-Terminal in Wilhelmshaven üben die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Naturschutzbund. Dem Nabu zufolge, der sich auf den niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft beruft, darf das Terminalschiff (Floating Storage Regasification Unit, FSRU) „Höegh Esperanza“ jährlich bis zu 178 Millionen Kubikmetern Seewasser, das mit chlorbasierten Bioziden behandelt wurde, in die Nordsee zurückleiten. Dies erfolge unweit des Wattenmeeres und der Jade, also von „Schutzgebieten von internationaler Bedeutung“, so die DUH.

Schiffe wie die „Höegh Esperanza“ nutzen laut der DUH Chemikalien wie Chlor, um den Bewuchs mit Seepocken, Muscheln und anderen Wasser-Lebewesen einzudämmen. Wegen der mutmaßlichen Chlorabgabe hätten die Behörden des australischen Bundesstaates Victoria der „Höegh Esperanza“ im vergangenen Jahr die Betriebserlaubnis verweigert, betont die DUH. In Deutschland dagegen sei ihr Betrieb aufgrund des LNG-Beschleunigungsgesetzes (LNGG) zulässig. Dieses enthalte Ausnahmeregelungen für LNG-Terminals, unter anderem die Streichung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP).

Wegen Änderungen des Wasserhaushaltsgesetzes werde auch die Einleitung von Abwässern als „in der Regel als unschädlich für das jeweilige Gewässer“ eingestuft. Die DUH fordert die Bundesregierung nun auf, „diese Gesetzesänderungen rückgängig zu machen und dafür sowohl das LNG-Beschleunigungsgesetz
 
als auch das Wasserhaushaltsgesetz zu novellieren. Keinesfalls dürfen diese verheerenden Beispiele Schule machen.“

Die „Höegh Esperanza“ wurde von der jüngst verstaatlichten Uniper für zehn Jahre gechartert. Sie gehört der norwegischen Höegh LNG Holding und soll ihren Betrieb noch vor Jahresende aufnehmen. Das 294 m lange und 46 m breite Schiff lief 2018 in Südkorea vom Stapel. Es kann rund 170.000 m3 LNG transportieren.

Nach Angaben des Schifffahrts-Informationsdienstes Vesseltracker lief die „Höegh Esperanza“ am 29. Juni 2021 im Mündungsgebiet des Rio de la Plata unweit von Buenos Aires auf eine Sandbank auf. Nach 24 Stunden konnte sie wieder flottgemacht werden und ihre Fahrt fortsetzen. Uniper nahm zu den Vorwürfen der DUH bislang nicht Stellung.

Mittwoch, 12.10.2022, 14:49 Uhr
Klaus Fischer

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