Die Umspannplattform Borwin 3 vor der Küste von Borkum Quelle: Siemens
Amprion hat die Konverterstationen für die Offshore-Netzanbindungssysteme Dolwin 4 und Borwin 4 in Auftrag gegeben.
Siemens Energy und Dragados Offshore S.A. sollen jeweils zwei Konverter auf See und an Land bauen. Die Vergabe durch den Ãœbertragungsnetzbetreiber Amprion umfasst auch die Instandhaltung für zehn Jahre. Man erteile zwei Unternehmen den Zuschlag, die im Bau von Konverterstationen erfahren sind, erklärte Peter Barth, Geschäftsführer von Amprion Offshore. „Das war uns bei unseren ersten beiden Offshore-Projekten besonders wichtig.“
Darüber hinaus hätten die Partner mit Leistungsfähigkeit, Lösungsorientierung und marktgerechten Konditionen überzeugt. Zudem konnten sie zusagen, Borwin 4 für die beschleunigten Szenarien der Bundesregierung bereits 2028 – und damit ein Jahr früher als geplant – fertigzustellen. „Damit leisten Siemens Energy, Dragados Offshore und Amprion Offshore einen wichtigen Beitrag zur Beschleunigung der Energiewende“, so Barth.
Konverterstationen als unbemannte Plattformen
Carsten Lehmköster, ebenfalls Geschäftsführer von Amprion Offshore, kündigte an, innovative Wege einzuschlagen. So sollen die Konverterstationen auf See als unbemannte Plattformen ausgelegt und jedes Jahr gewartet werden. Beide Aspekte seien in Bezug auf Konverterstationen in der deutschen Nordsee innovativ und würden langfristig für eine signifikante Kostenreduktion sorgen.
Die weitgehend parallel verlaufenden Offshore-Netzanbindungssysteme Dolwin 4 und Borwin 4 gehören zu den wichtigen Energiewende-Projekten in Deutschland. Amprion nutzt für die Leitungen Gleichstromtechnik, über die sich große Energiemengen verlustarm transportieren lassen. Für die Umwandlung von Wechsel- in Gleichstrom und umgekehrt werden die Konverter benötigt. Dolwin 4 und Borwin 4 sollen nach derzeitigem Stand 2028 und 2029 in Betrieb gehen.
Von Nordsee-Windparks mit einer Erzeugungskapazität von 1.800 MW aus verlaufen die Kabel zunächst 60 beziehungsweise 125 Kilometer auf See, unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Von dort führen sie noch rund 155 Kilometer als Erdkabel in Richtung der Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen (Ems), wo Amprion sie über die Konverter ans Übertragungsnetz anschließen will.
Donnerstag, 21.07.2022, 18:04 Uhr
Günter Drewnitzky
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