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Energie & Management > Ukraine-Krieg - Ukraine an europäischen Stromnetzverbund angeschlossen
Quelle: Pixabay / jorono
Ukraine-Krieg

Ukraine an europäischen Stromnetzverbund angeschlossen

An den Test zum Inselbetrieb des ukrainischen Stromnetzes hat sich nun der Anschluss an den europäischen Synchronstromverbund unmittelbar angeschlossen.
Die Stromnetze der Ukraine und Moldawiens sind vollständig mit dem kontinentaleuropäischen Netz synchronisiert. Die Genehmigung dafür hat der europäische Verband der Übertragungsnetzbetreiber Entso-E am 11. März 2022 erteilt. Der ukrainische Stromnetzbetreiber Ukrenergo gab dies am 16. März bekannt. Die physischen Operationen zur Zusammenschaltung der Stromnetze seien durchgeführt worden, heißt es.

Nach einem Dringlichkeitsantrag von Ukrenergo und Moldawien auf Notsynchronisation hätten sich die Übertragungsnetzbetreiber Kontinentaleuropas geeinigt, am 16. März 2022 mit der Probesynchronisation des kontinentaleuropäischen Stromsystems mit den Stromnetzen der Ukraine und Moldawiens zu beginnen. Die Beschleunigung des Synchronisationsprojekts, das seit 2017 läuft, sei dank zuvor durchgeführter Studien und Maßnahmen zur Risikominderung möglich, teilte Entso-E mit. "Dies ist ein bedeutender Meilenstein für die kontinentaleuropäischen Übertragungsnetzbetreiber, die mit Ukrenergo und Moldelectrica zusammenarbeiten, die ihre jeweiligen Stromnetze unter äußerst schwierigen Umständen betreiben", so ENTSO-E weiter.

Am 24. Februar kappte Ukrenergo die Verbindung zum Synchronnetzverbund der Gemeinschaft der Unabhängigen Staaten GUS und baltischen Länder und startete den abgestimmten und angekündigten Test zum isolierten Betriebsmodus. Da zeitgleich der Angriffskrieg durch russische Truppen begann, erfolgte ein Dringlichkeitsantrag zum Anschluss an den europäischen Synchronverbund, statt in den Netzverbund mit Russland und Belarus zurückzukehren.

Ende 2021 hatte Ukrenergo über eine Studie Entso-E darüber informiert, dass es möglich sei, das Übertragungsnetz der Ukraine mit dem europäischen Netzverbund zu synchronisieren. Bis zum Jahr 2023 sollte nach dieser Planung der Anschluss an Europa geschafft sein.

Zum früher realisierten Anschluss sagte Volodymyr Kudrytskyi, Vorstandsvorsitzender von Ukrenergo: "Dies ist ein historisches Ereignis, das heute zu mehr als nur einer Garantie für die Entwicklung des ukrainischen und europäischen Energiesektors geworden ist. Dieser Schritt gibt der Ukraine die Möglichkeit, Strom zu beziehen, wenn der Aggressor weiter unsere Strominfrastruktur zerstört. Er dankte den europäischen Partnern für die Unterstützung und unterstrich: "Wir haben uns sechs Jahre lang auf dieses Ereignis vorbereitet und waren auf dem Weg, die letzten vorbereitenden Schritte für die Synchronisierung zu vollenden, als Russlands bösartiger Angriff unsere Pläne plötzlich durchkreuzte. Dennoch hat unser Stromnetz seine Widerstandsfähigkeit bewiesen, indem es während der militärischen Aggression Russlands kontinuierlich in einem autonomen Modus gearbeitet hat."

Nach dem Krieg werde der Zusammenschluss der Stromnetze Möglichkeiten eröffnen, "den Strommarkt zu entwickeln, auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen und die Energiesicherheit Europas zu stärken", so Kudrytskyi.

Donnerstag, 17.03.2022, 15:52 Uhr
Josephine Bollinger-Kanne
Energie & Management > Ukraine-Krieg - Ukraine an europäischen Stromnetzverbund angeschlossen
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Ukraine an europäischen Stromnetzverbund angeschlossen
An den Test zum Inselbetrieb des ukrainischen Stromnetzes hat sich nun der Anschluss an den europäischen Synchronstromverbund unmittelbar angeschlossen.
Die Stromnetze der Ukraine und Moldawiens sind vollständig mit dem kontinentaleuropäischen Netz synchronisiert. Die Genehmigung dafür hat der europäische Verband der Übertragungsnetzbetreiber Entso-E am 11. März 2022 erteilt. Der ukrainische Stromnetzbetreiber Ukrenergo gab dies am 16. März bekannt. Die physischen Operationen zur Zusammenschaltung der Stromnetze seien durchgeführt worden, heißt es.

Nach einem Dringlichkeitsantrag von Ukrenergo und Moldawien auf Notsynchronisation hätten sich die Übertragungsnetzbetreiber Kontinentaleuropas geeinigt, am 16. März 2022 mit der Probesynchronisation des kontinentaleuropäischen Stromsystems mit den Stromnetzen der Ukraine und Moldawiens zu beginnen. Die Beschleunigung des Synchronisationsprojekts, das seit 2017 läuft, sei dank zuvor durchgeführter Studien und Maßnahmen zur Risikominderung möglich, teilte Entso-E mit. "Dies ist ein bedeutender Meilenstein für die kontinentaleuropäischen Übertragungsnetzbetreiber, die mit Ukrenergo und Moldelectrica zusammenarbeiten, die ihre jeweiligen Stromnetze unter äußerst schwierigen Umständen betreiben", so ENTSO-E weiter.

Am 24. Februar kappte Ukrenergo die Verbindung zum Synchronnetzverbund der Gemeinschaft der Unabhängigen Staaten GUS und baltischen Länder und startete den abgestimmten und angekündigten Test zum isolierten Betriebsmodus. Da zeitgleich der Angriffskrieg durch russische Truppen begann, erfolgte ein Dringlichkeitsantrag zum Anschluss an den europäischen Synchronverbund, statt in den Netzverbund mit Russland und Belarus zurückzukehren.

Ende 2021 hatte Ukrenergo über eine Studie Entso-E darüber informiert, dass es möglich sei, das Übertragungsnetz der Ukraine mit dem europäischen Netzverbund zu synchronisieren. Bis zum Jahr 2023 sollte nach dieser Planung der Anschluss an Europa geschafft sein.

Zum früher realisierten Anschluss sagte Volodymyr Kudrytskyi, Vorstandsvorsitzender von Ukrenergo: "Dies ist ein historisches Ereignis, das heute zu mehr als nur einer Garantie für die Entwicklung des ukrainischen und europäischen Energiesektors geworden ist. Dieser Schritt gibt der Ukraine die Möglichkeit, Strom zu beziehen, wenn der Aggressor weiter unsere Strominfrastruktur zerstört. Er dankte den europäischen Partnern für die Unterstützung und unterstrich: "Wir haben uns sechs Jahre lang auf dieses Ereignis vorbereitet und waren auf dem Weg, die letzten vorbereitenden Schritte für die Synchronisierung zu vollenden, als Russlands bösartiger Angriff unsere Pläne plötzlich durchkreuzte. Dennoch hat unser Stromnetz seine Widerstandsfähigkeit bewiesen, indem es während der militärischen Aggression Russlands kontinuierlich in einem autonomen Modus gearbeitet hat."

Nach dem Krieg werde der Zusammenschluss der Stromnetze Möglichkeiten eröffnen, "den Strommarkt zu entwickeln, auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen und die Energiesicherheit Europas zu stärken", so Kudrytskyi.

Donnerstag, 17.03.2022, 15:52 Uhr
Josephine Bollinger-Kanne

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