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Energie & Management > Regenerative - Überdachte Autobahn mit Kombi-Kraftwerken aus Solar und Wind
Quelle: Eisenhans / Fotolia
Regenerative

Überdachte Autobahn mit Kombi-Kraftwerken aus Solar und Wind

Künstliche Tunnel für die Energiewende: In der Schweiz will ein Pilotprojekt mit überdachten Autobahnen Ökostrom aus Sonne und Wind erzeugen. Eine Expansion in die EU soll folgen.
Mit einer Kombination aus Solar- und Windkraftwerken will das Schweizer Unternehmen „Swiss EnergyPier Group“ Autobahnen überbauen und damit erhebliche Potenziale für die erneuerbare Stromversorgung generieren. Zwei Pilotprojekte hat das in Baar, Kanton Zug, ansässige Start-up derzeit in Planung. Vorgesehen ist eine Ausweitung des Geschäfts auf die europäischen Nachbarstaaten.

Energy Pier will bis Ende 2024 das erste der beiden Projekte an der Autobahn 9 im südwestlichen Kanton Wallis nahe Fully ans Netz bringen, so ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage von E&M. Der zweite ins Auge gefasste Autobahnabschnitt liegt im Nordosten, an der A4 im Bezirk Knonauer Amt des Kantons Zürich, und soll bis spätestens 2026 realisiert sein.

 
In einem Pilotprojekt will Energy Pier Autobahnen überbauen,
um Solarenergie über das Dach zu gewinnen und Windkraft
durch vertikal drehende Rotoren zu nutzen
Quelle: Swiss Energy Pier Group

Der Stromertrag je überbautem, vierspurigen Autobahnkilometer beläuft sich nach Berechnungen von Energy Pier auf jährlich 12,5 Mio. kWh über die Solarmodule und 18,8 Mio. kWh aus Windenergie. Den Wind sollen neben den Fahrbahnen angebrachte Anlagen umwandeln, die vertikal rotieren. 320 dieser Generatoren passen auf einen Kilometer, während zwischen 22.000 und 30.000 Solarpanels auf der entsprechenden Dachfläche Platz finden. 162 Pfeiler sichern die Konstruktion auf jedem Kilometer ab.

Für die beiden Pilot-Projekte rechnet Energy Pier mit etwa 50 Mio. kWh Gesamtertrag an der A9, von der das Unternehmen zunächst 1,6 Kilometer überbauen will. An der A4 entsteht das Kombikraftwerk auf einer Länge von 2,5 Kilometer und sorgt für etwa 78 Mio. kWh im Jahr. Das entspricht dem Stromverbrauch von etwa 12.500 beziehungsweise 20.000 Haushalten.

Bebauen bereits vorhandener Infrastruktur als Vorteil

Die Kombination aus Solar- und Windkraftwerken soll modernsten Ansprüchen genügen. Die Panels können je nach Stand der Technik ausgetauscht werden, teilt Energy Pier mit. Die vertikal drehenden Windkraftanlagen stammen aus eigener Entwicklung und sollen auch aus geringen Luftbewegungen – die sowohl aufwärts als auch abwärts strömen können – über den verbauten Generator Energie erzeugen.

Um den wachsenden Bedarf an Öko-Energie in der Schweiz, die ihre Atomkraft- und Wärmekraftkapazitäten reduziert, befriedigen zu können, müssten etwa 250 Anlagen der Größe aus dem Bezirk Knonauer Amt entstehen, so Energy Pier. Das Unternehmen sieht als großen Vorteil, mit dem Überdachen von Autobahnen bereits bestehende Infrastruktur zu nutzen. Hinzu kämen als Pluspunkte eine Lärmminderung durch Schutzwand und Überdachung, reduzierte Schneeräumung im Winter, geringere Erhitzung des Asphalts im Sommer sowie die Möglichkeit, an beziehungsweise in den Pfeilern Notfall-Ladestationen für E-Autos zu installieren.

Auch die internationale Expansion hat das Schweizer Start-up im Blick. Über die Nachbarstaaten hinaus liebäugelt Energy Pier weltweit mit dem Aufbau "lokaler Kooperationen, um das Knowhow zu transferieren und es anzupassen auf eher bedürftige Länder, die aber klimatisch über günstige Voraussetzungen verfügen", heißt es in einer Mitteilung.

Dienstag, 7.09.2021, 15:24 Uhr
Volker Stephan
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Quelle: Eisenhans / Fotolia
Regenerative
Überdachte Autobahn mit Kombi-Kraftwerken aus Solar und Wind
Künstliche Tunnel für die Energiewende: In der Schweiz will ein Pilotprojekt mit überdachten Autobahnen Ökostrom aus Sonne und Wind erzeugen. Eine Expansion in die EU soll folgen.
Mit einer Kombination aus Solar- und Windkraftwerken will das Schweizer Unternehmen „Swiss EnergyPier Group“ Autobahnen überbauen und damit erhebliche Potenziale für die erneuerbare Stromversorgung generieren. Zwei Pilotprojekte hat das in Baar, Kanton Zug, ansässige Start-up derzeit in Planung. Vorgesehen ist eine Ausweitung des Geschäfts auf die europäischen Nachbarstaaten.

Energy Pier will bis Ende 2024 das erste der beiden Projekte an der Autobahn 9 im südwestlichen Kanton Wallis nahe Fully ans Netz bringen, so ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage von E&M. Der zweite ins Auge gefasste Autobahnabschnitt liegt im Nordosten, an der A4 im Bezirk Knonauer Amt des Kantons Zürich, und soll bis spätestens 2026 realisiert sein.

 
In einem Pilotprojekt will Energy Pier Autobahnen überbauen,
um Solarenergie über das Dach zu gewinnen und Windkraft
durch vertikal drehende Rotoren zu nutzen
Quelle: Swiss Energy Pier Group

Der Stromertrag je überbautem, vierspurigen Autobahnkilometer beläuft sich nach Berechnungen von Energy Pier auf jährlich 12,5 Mio. kWh über die Solarmodule und 18,8 Mio. kWh aus Windenergie. Den Wind sollen neben den Fahrbahnen angebrachte Anlagen umwandeln, die vertikal rotieren. 320 dieser Generatoren passen auf einen Kilometer, während zwischen 22.000 und 30.000 Solarpanels auf der entsprechenden Dachfläche Platz finden. 162 Pfeiler sichern die Konstruktion auf jedem Kilometer ab.

Für die beiden Pilot-Projekte rechnet Energy Pier mit etwa 50 Mio. kWh Gesamtertrag an der A9, von der das Unternehmen zunächst 1,6 Kilometer überbauen will. An der A4 entsteht das Kombikraftwerk auf einer Länge von 2,5 Kilometer und sorgt für etwa 78 Mio. kWh im Jahr. Das entspricht dem Stromverbrauch von etwa 12.500 beziehungsweise 20.000 Haushalten.

Bebauen bereits vorhandener Infrastruktur als Vorteil

Die Kombination aus Solar- und Windkraftwerken soll modernsten Ansprüchen genügen. Die Panels können je nach Stand der Technik ausgetauscht werden, teilt Energy Pier mit. Die vertikal drehenden Windkraftanlagen stammen aus eigener Entwicklung und sollen auch aus geringen Luftbewegungen – die sowohl aufwärts als auch abwärts strömen können – über den verbauten Generator Energie erzeugen.

Um den wachsenden Bedarf an Öko-Energie in der Schweiz, die ihre Atomkraft- und Wärmekraftkapazitäten reduziert, befriedigen zu können, müssten etwa 250 Anlagen der Größe aus dem Bezirk Knonauer Amt entstehen, so Energy Pier. Das Unternehmen sieht als großen Vorteil, mit dem Überdachen von Autobahnen bereits bestehende Infrastruktur zu nutzen. Hinzu kämen als Pluspunkte eine Lärmminderung durch Schutzwand und Überdachung, reduzierte Schneeräumung im Winter, geringere Erhitzung des Asphalts im Sommer sowie die Möglichkeit, an beziehungsweise in den Pfeilern Notfall-Ladestationen für E-Autos zu installieren.

Auch die internationale Expansion hat das Schweizer Start-up im Blick. Über die Nachbarstaaten hinaus liebäugelt Energy Pier weltweit mit dem Aufbau "lokaler Kooperationen, um das Knowhow zu transferieren und es anzupassen auf eher bedürftige Länder, die aber klimatisch über günstige Voraussetzungen verfügen", heißt es in einer Mitteilung.

Dienstag, 7.09.2021, 15:24 Uhr
Volker Stephan

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