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Energie & Management > Europa - Tschechische und slowakische Energieversorger für mehr Nachhaltigkeit
Quelle: Shutterstock / Ivan Marc
Europa

Tschechische und slowakische Energieversorger für mehr Nachhaltigkeit

Umdenken in Osteuropa: Energieversorger in der Slowakei und Tschechien haben ihre Regierungen zu mehr Nachhaltigkeit aufgerufen.
Führende Energieversorger haben die Regierungen der Slowakei und Tschechiens zum Einsatz für mehr Nachhaltigkeit aufgerufen. Die Unternehmen, an denen zumeist deutsche Investoren beteiligt sind, unterstützen die von der Auslandshandelskammer Tschechien vor drei Jahren ins Leben gerufene Plattform #PartnersForSustainability.

Vor kurzem haben sie gemeinsam mit bedeutenden Playern aus rund zehn anderen Branchen ein Memorandum auf den Weg gebracht, worin die "Anwendung der Prinzipien der Nachhaltigkeit als unerlässlich für das Funktionieren aller Bereiche der Gesellschaft und als fester Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns" bezeichnet wird. Zu den Unterzeichnern aus der Energiebranche gehören unter anderem Eon Ceska Republika, Slovensky Plynarensky Priemysel, Vychodoslovenska Energetika und Zapadoslovenska Energetika.

Wirtschaftliches Wachstum allein stelle keinen dauerhaften Wert dar, heißt es weiter im Memorandum. Man sei "unter Einbringung unserer Erfahrungen und der uns selbstauferlegten Verpflichtungen bereit", sich aktiv an der Umsetzung der Strategie für das laufende Jahrzehnt zu beteiligen, die in der von der UN beschlossenen "Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" und im European Green Deal formuliert wurde. Effektivere Verfahren und nachhaltige Lösungen bei der Nutzung von Materialien, natürlichen Ressourcen und Energie seien unerlässlich.

Vor allem gehe es um eine erhebliche Reduzierung des CO2-Fußabdrucks und die Gewinnung und Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen. Die Regierungen sollten eine klare Position beziehen und eine Strategie für die Annahme des European Green Deal festlegen und diese Vereinbarung zusammen mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen in die strategischen Dokumente der Tschechischen Republik implementieren.

Unterdessen sind im südmährischen Kernkraftwerk Dukovany die Vorbereitungen für den geplanten Ausbau der Großanlage angelaufen. Der tschechische Energiekonzern CEZ will dort zwei weitere Reaktoren errichten, die jeweils eine installierte Leistung von 1.200 MW aufweisen. Derzeit sind in Dukovany vier Reaktoren mit einer installierten Leistung von insgesamt 2.040 MW am Netz. Medienberichten zufolge wurde vor kurzem eine sogenannte „Zoning Procedure“ nach tschechischem Baurecht für die Errichtung von Strom- und Abwasserleitungen sowie neuen Zubringerstraßen eingeleitet. Umgerechnet 76 Millionen Euro will CEZ allein bis Ende des Jahres in Dukovany investieren. Insgesamt sind umgerechnet mehr als sechs Milliarden Euro für die Aufrüstung des 36 Jahre alten Kernkraftwerk veranschlagt.

Stellungnahmen oder Einwendungen gegen das Ausbauvorhaben können noch bis 3. November beim regional zuständigen Stadtamt in Trebic eingebracht werden. Dies ist allerdings nur in tschechischer Sprache möglich. Denn eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung ist nicht vorgesehen ist, was vor allem im Nachbarland Österreich heftige Kritik ausgelöst hat.


Donnerstag, 14.10.2021, 10:52 Uhr
Karin Rogalska
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Quelle: Shutterstock / Ivan Marc
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Tschechische und slowakische Energieversorger für mehr Nachhaltigkeit
Umdenken in Osteuropa: Energieversorger in der Slowakei und Tschechien haben ihre Regierungen zu mehr Nachhaltigkeit aufgerufen.
Führende Energieversorger haben die Regierungen der Slowakei und Tschechiens zum Einsatz für mehr Nachhaltigkeit aufgerufen. Die Unternehmen, an denen zumeist deutsche Investoren beteiligt sind, unterstützen die von der Auslandshandelskammer Tschechien vor drei Jahren ins Leben gerufene Plattform #PartnersForSustainability.

Vor kurzem haben sie gemeinsam mit bedeutenden Playern aus rund zehn anderen Branchen ein Memorandum auf den Weg gebracht, worin die "Anwendung der Prinzipien der Nachhaltigkeit als unerlässlich für das Funktionieren aller Bereiche der Gesellschaft und als fester Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns" bezeichnet wird. Zu den Unterzeichnern aus der Energiebranche gehören unter anderem Eon Ceska Republika, Slovensky Plynarensky Priemysel, Vychodoslovenska Energetika und Zapadoslovenska Energetika.

Wirtschaftliches Wachstum allein stelle keinen dauerhaften Wert dar, heißt es weiter im Memorandum. Man sei "unter Einbringung unserer Erfahrungen und der uns selbstauferlegten Verpflichtungen bereit", sich aktiv an der Umsetzung der Strategie für das laufende Jahrzehnt zu beteiligen, die in der von der UN beschlossenen "Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" und im European Green Deal formuliert wurde. Effektivere Verfahren und nachhaltige Lösungen bei der Nutzung von Materialien, natürlichen Ressourcen und Energie seien unerlässlich.

Vor allem gehe es um eine erhebliche Reduzierung des CO2-Fußabdrucks und die Gewinnung und Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen. Die Regierungen sollten eine klare Position beziehen und eine Strategie für die Annahme des European Green Deal festlegen und diese Vereinbarung zusammen mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen in die strategischen Dokumente der Tschechischen Republik implementieren.

Unterdessen sind im südmährischen Kernkraftwerk Dukovany die Vorbereitungen für den geplanten Ausbau der Großanlage angelaufen. Der tschechische Energiekonzern CEZ will dort zwei weitere Reaktoren errichten, die jeweils eine installierte Leistung von 1.200 MW aufweisen. Derzeit sind in Dukovany vier Reaktoren mit einer installierten Leistung von insgesamt 2.040 MW am Netz. Medienberichten zufolge wurde vor kurzem eine sogenannte „Zoning Procedure“ nach tschechischem Baurecht für die Errichtung von Strom- und Abwasserleitungen sowie neuen Zubringerstraßen eingeleitet. Umgerechnet 76 Millionen Euro will CEZ allein bis Ende des Jahres in Dukovany investieren. Insgesamt sind umgerechnet mehr als sechs Milliarden Euro für die Aufrüstung des 36 Jahre alten Kernkraftwerk veranschlagt.

Stellungnahmen oder Einwendungen gegen das Ausbauvorhaben können noch bis 3. November beim regional zuständigen Stadtamt in Trebic eingebracht werden. Dies ist allerdings nur in tschechischer Sprache möglich. Denn eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung ist nicht vorgesehen ist, was vor allem im Nachbarland Österreich heftige Kritik ausgelöst hat.


Donnerstag, 14.10.2021, 10:52 Uhr
Karin Rogalska

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