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Energie & Management > Windkraft Onshore - Trotz Insolvenz: Green City vollendet Projekte
Quelle: Fotolia / John
Windkraft Onshore

Trotz Insolvenz: Green City vollendet Projekte

Die beiden Green-City-Windenergieanlagen im saarländischen Merzig sind ans Netz gegangen. Trotz der Insolvenz des Unternehmens ist man auch bei weiteren Projekten optimistisch.
„Die Green City AG mit Sitz in München hatte den Windpark Merzig mit einer Leistung von 8,4 MW entwickelt und konnte als Generalunternehmer die Bauarbeiten nun trotz der Insolvenz erfolgreich abschließen“, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Danach befindet sich der Windpark im Eigentum der „Green City Windpark 2021 GmbH & Co. KG“ und wurde über eine festverzinsliche Anleihe mit einem Volumen von 4,7 Mio. finanziert.

Die beiden 241 Meter hohen Vestas-V150-Anlagen sollen jährlich rund 20 Mio. kWh Ökostrom erzeugen, was rechnerisch den Strombedarf von 6.800 Haushalten deckt. Baubeginn war im März 2021. Aufgrund von Lieferverzögerungen im Zuge der Corona-Pandemie hatte sich der Bau um rund zwei Monate verzögert. Die Fertigstellung der beiden Anlagen in der kalten Jahreszeit mit widrigen Wetterbedingungen und teilweise starken Winden, so Green City, sei eine technische Herausforderung gewesen.

Auf Anfrage der Redaktion betonte Martin Betzold, Leiter Marketing und Kommunikation bei Green City, dass alle anderen Projekte ebenfalls weiterverfolgt werden. Das gelte damit auch für den Windpark im bayerischen Eberberger Forst. Mit dem Bau der maximal fünf Anlagen mit einer Leistung von zusammen 30 MW will das Unternehmen 2024/25 beginnen. Eine kreisweite Volksabstimmung hatte überraschenderweise eine knappe Mehrheit für das Vorhaben ergeben.

An den bestehenden Verträgen zu geplanten Vorhaben, so Betzold, ändere sich durch die momentane Insolvenz nichts. Ähnlich hatte sich in diesen Tagen das Landratsamt Ebersberg geäußert. „Es gibt wohl gute Chancen, dass das Unternehmen in Zukunft weiterexistieren wird und das Projekt umsetzen kann“, heißt es in einer Mitteilung der Behörde. Auch die Genehmigungsverfahren würden wie geplant weitergehen. Für den Worst Case gebe es im Ãœbrigen schon Interessenten, die angeboten haben, das Ganze weiterzuverfolgen.
 
 
Auch Betriebsführung „vollumfänglich sichergestellt“

„Die Inbetriebnahme des Windparks in Merzig ist ein gutes Beispiel dafür, dass die laufenden Projekte auch in der vorläufigen Insolvenzverwaltung der Green City AG fortgeführt und erfolgreich abgeschlossen werden können“, betonte auch Axel W. Bierbach, vorläufiger Insolvenzverwalter von der Münchner Kanzlei Müller Heydenreich Bierbach & Kollegen. Auch er hatte schon eine Woche nach dem Insolvenzantrag hervorgehoben, dass die Projektierung und Umsetzung von Anlagen in den Bereichen Photovoltaik, Windenergie und Wasserkraft in vollem Umfang aufrechterhalten und alle laufenden Projekte fortgeführt werden sollen.

Die kaufmännische und technische Betriebsführung der bereits laufenden Anlagen mit insgesamt rund 150 MW Leistung sei ebenfalls vollumfänglich sichergestellt. Die Fertigstellung des Windparks Merzig wertete Bierbach als gute Nachricht für die rund 500 Anlegerinnen und Anleger, die hier investiert hatten. Auch beim Projekt in Ebersberg ist eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vorgesehen.

Die Green City AG hatte am 24. Januar nach einer außerordentlichen Hauptversammlung, die die Entlastung des Vorstandes verweigert hatte, wegen drohender Zahlungsunfähigkeit und Ãœberschuldung beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der Schritt, so erklärte das Unternehmen damals, sei erforderlich geworden, weil bereits weit fortgeschrittene Gespräche mit Investoren bis dahin nicht abgeschlossen worden seien.

Bereits im Dezember hatte Green City über Schwierigkeiten berichtet und über hohe Verluste informiert. Als Gründe wurden Wertberichtigungen von Forderungen sowie Mindererträgen, Verluste und Verzögerungen bei zahlreichen wichtigen Wind- und Solarprojekten angeführt.

Freitag, 18.02.2022, 14:31 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Windkraft Onshore - Trotz Insolvenz: Green City vollendet Projekte
Quelle: Fotolia / John
Windkraft Onshore
Trotz Insolvenz: Green City vollendet Projekte
Die beiden Green-City-Windenergieanlagen im saarländischen Merzig sind ans Netz gegangen. Trotz der Insolvenz des Unternehmens ist man auch bei weiteren Projekten optimistisch.
„Die Green City AG mit Sitz in München hatte den Windpark Merzig mit einer Leistung von 8,4 MW entwickelt und konnte als Generalunternehmer die Bauarbeiten nun trotz der Insolvenz erfolgreich abschließen“, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Danach befindet sich der Windpark im Eigentum der „Green City Windpark 2021 GmbH & Co. KG“ und wurde über eine festverzinsliche Anleihe mit einem Volumen von 4,7 Mio. finanziert.

Die beiden 241 Meter hohen Vestas-V150-Anlagen sollen jährlich rund 20 Mio. kWh Ökostrom erzeugen, was rechnerisch den Strombedarf von 6.800 Haushalten deckt. Baubeginn war im März 2021. Aufgrund von Lieferverzögerungen im Zuge der Corona-Pandemie hatte sich der Bau um rund zwei Monate verzögert. Die Fertigstellung der beiden Anlagen in der kalten Jahreszeit mit widrigen Wetterbedingungen und teilweise starken Winden, so Green City, sei eine technische Herausforderung gewesen.

Auf Anfrage der Redaktion betonte Martin Betzold, Leiter Marketing und Kommunikation bei Green City, dass alle anderen Projekte ebenfalls weiterverfolgt werden. Das gelte damit auch für den Windpark im bayerischen Eberberger Forst. Mit dem Bau der maximal fünf Anlagen mit einer Leistung von zusammen 30 MW will das Unternehmen 2024/25 beginnen. Eine kreisweite Volksabstimmung hatte überraschenderweise eine knappe Mehrheit für das Vorhaben ergeben.

An den bestehenden Verträgen zu geplanten Vorhaben, so Betzold, ändere sich durch die momentane Insolvenz nichts. Ähnlich hatte sich in diesen Tagen das Landratsamt Ebersberg geäußert. „Es gibt wohl gute Chancen, dass das Unternehmen in Zukunft weiterexistieren wird und das Projekt umsetzen kann“, heißt es in einer Mitteilung der Behörde. Auch die Genehmigungsverfahren würden wie geplant weitergehen. Für den Worst Case gebe es im Ãœbrigen schon Interessenten, die angeboten haben, das Ganze weiterzuverfolgen.
 
 
Auch Betriebsführung „vollumfänglich sichergestellt“

„Die Inbetriebnahme des Windparks in Merzig ist ein gutes Beispiel dafür, dass die laufenden Projekte auch in der vorläufigen Insolvenzverwaltung der Green City AG fortgeführt und erfolgreich abgeschlossen werden können“, betonte auch Axel W. Bierbach, vorläufiger Insolvenzverwalter von der Münchner Kanzlei Müller Heydenreich Bierbach & Kollegen. Auch er hatte schon eine Woche nach dem Insolvenzantrag hervorgehoben, dass die Projektierung und Umsetzung von Anlagen in den Bereichen Photovoltaik, Windenergie und Wasserkraft in vollem Umfang aufrechterhalten und alle laufenden Projekte fortgeführt werden sollen.

Die kaufmännische und technische Betriebsführung der bereits laufenden Anlagen mit insgesamt rund 150 MW Leistung sei ebenfalls vollumfänglich sichergestellt. Die Fertigstellung des Windparks Merzig wertete Bierbach als gute Nachricht für die rund 500 Anlegerinnen und Anleger, die hier investiert hatten. Auch beim Projekt in Ebersberg ist eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vorgesehen.

Die Green City AG hatte am 24. Januar nach einer außerordentlichen Hauptversammlung, die die Entlastung des Vorstandes verweigert hatte, wegen drohender Zahlungsunfähigkeit und Ãœberschuldung beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der Schritt, so erklärte das Unternehmen damals, sei erforderlich geworden, weil bereits weit fortgeschrittene Gespräche mit Investoren bis dahin nicht abgeschlossen worden seien.

Bereits im Dezember hatte Green City über Schwierigkeiten berichtet und über hohe Verluste informiert. Als Gründe wurden Wertberichtigungen von Forderungen sowie Mindererträgen, Verluste und Verzögerungen bei zahlreichen wichtigen Wind- und Solarprojekten angeführt.

Freitag, 18.02.2022, 14:31 Uhr
Günter Drewnitzky

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