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Energie & Management > E-World - Trianel im vergangenen Jahr erfolgreich wie nie
Quelle: Minerva Studio, Fotolia
E-World

Trianel im vergangenen Jahr erfolgreich wie nie

Die Aachener Stadtwerke-Kooperation Trianel hat sich 2021 gut behauptet. Sorge bereitet der politische Umgang mit Gaskraftwerken.
Grundsätzlich zeigte der Sprecher der Trianel-Geschäftsführer, Sven Becker, viel Verständnis für das Agieren der Politik in der aktuellen Krise. Er sprach ihr sogar bei der Jahrespressekonferenz im Rahmen der E-world ein „großes Lob“ aus. Beim Thema Gaskraftwerke kam dann doch Unmut durch; betreibt die Aachener Stadtwerkekooperation in Hamm-Uentrop im Ruhrgebiet doch ein 825-MW-Gaskraftwerk. 

Er habe vollstes Verständnis dafür, dass Erdgas in der aktuellen Situation nicht mehr in Gaskraftwerken verstromt werden soll, aber die von der Politik im Energiesicherungsgesetz (Ensig) geschaffenen Mechanismen kämen einer „Quasienteignung“ gleich. Auf einen zweistelligen Millionenbereich bezifferte Becker die Ausfälle für das Trianel-Gaskraftwerk in Hamm durch die politischen Vorgaben. Da würde er sich eine faire Kompensation wünschen. 

Auch beim Steinkohlekraftwerk der Trianel in Lünen mussten die Gesellschafter Einbußen hinnehmen. Dass Kraftwerk wurde vor dem Ukrainekrieg zu 70 % mit Steinkohle aus Russland betrieben. Durch das Embargo gegen Russland mussten teuer andere Lieferquellen erschlossen werden. Auch hier hätten die Betreiber die Kosten klaglos hingenommen, sagte Becker.

Doch nicht nur im Großhandelsmarkt auch im Endkundenmarkt − in dem die Trianel nicht tätig ist − sieht Becker erhebliche Verwerfungen mit gesellschaftlicher Brisanz. Bei den Gaspreisen, schätzt der Geschäftsführer, werde es „mindestens zu eine Verdopplung“ für die Endkunden kommen. Auch die Strompreisen würden sich für Endkunden massiv erhöhen. „Das kann durchaus zu gesellschaftspolitischen Spannung führen“, da sich viele Menschen das gar nicht leisten könnten. Der Umgang mit dieser Situation stelle auch die Verantwortlichen in den Stadtwerke vor große Herausforderungen, da sie diese Preiserhöhung bei den Kunden durchsetzen müssten.

Fokussierung auf Handel und Projektentwicklung

Beim Blick auf das eigene Unternehmen konnte Becker hingegen durchweg positive Nachrichten melden. „Wir haben im Geschäftsjahr 2021 das beste Ergebnis unserer Firmengeschichte erzielt.“ Der Umsatz hat sich mehr als verdoppelt, von 3,17 Mrd. Euro auf 6,45 Mrd. Euro. Das sei in erster Linie durch die höheren Preise im Großhandel und das Handelsvolumen entstanden, so Becker. Die wahre erfreuliche Zahl für ihn war das Vorsteuerergebnis (EBT) in Höhe von 14,5 Mio Euro, das um mehr als 30 % über der Zahl des Vorjahres lag. Rekord.

„Das sehr gute Ergebnis 2021 bestätigt uns in der Fokussierung auf unsere Geschäftsfelder Handel und Projektentwicklung“, sagte Trianel-Geschäftsführerkollege Oliver Runte. Das Unternehmen habe sich in den vergangenen Jahren verstärkt auf diese beiden Geschäftsfelder konzentriert und es habe sich ausgezahlt.
 
Die Trianel-Geschäftsführer Runte und Becker (v.l.) mit
Pressesprecherin Nadja Thomas
Quelle: E&M / Stefan Sagmeister

Das Handelsgeschäft habe man forciert und neue Märkte wie UK in den Fokus genommen. Generell habe die Trianel den Handel europäischer aufgestellt. Doch auch die Dienstleistungen rund um die Themen Handel und Beschaffung wurden erfolgreich ausgebaut. Mit Services zum Risikomanagement, der Bepreisung von Handelsgeschäften und der Erhöhung der Datenqualität konnte die Trianel bei der Kundschaft punkten.

Zufrieden ist man in Aachen weiterhin mit dem Fortgang des Projektentwicklungsgeschäftes. Vor allem auf Wind an Land und Photovoltaik konzentriert sich die Trianel. 2.000 MW seien aktuell in der Projektpipeline, sagte Becker. „Mit der Gründung der Trianel Wind und Solar GmbH & Co KG sowie dem Wasserstoffzentrum Hamm haben wir weitere Weichen gestellt.“ Der Blick der Trianel geht auch nach Österreich. Es gedeihen Pläne, das Projektentwicklungsgeschäft dorthin auszudehnen.

Grundsätzlich sehe man das Unternehmen auf dem richtigen Weg. Einen konkreten Ausblick wollte das Management angesichts der Verwerfungen an den Märkten nicht geben. Doch zeigte sich Becker selbstbewusst: „Wir sind zuversichtlich, das hervorragende Unternehmensergebnis auch im Jahr 2022 zu bestätigen.“ 

Mittwoch, 22.06.2022, 16:02 Uhr
Stefan Sagmeister
Energie & Management > E-World - Trianel im vergangenen Jahr erfolgreich wie nie
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Trianel im vergangenen Jahr erfolgreich wie nie
Die Aachener Stadtwerke-Kooperation Trianel hat sich 2021 gut behauptet. Sorge bereitet der politische Umgang mit Gaskraftwerken.
Grundsätzlich zeigte der Sprecher der Trianel-Geschäftsführer, Sven Becker, viel Verständnis für das Agieren der Politik in der aktuellen Krise. Er sprach ihr sogar bei der Jahrespressekonferenz im Rahmen der E-world ein „großes Lob“ aus. Beim Thema Gaskraftwerke kam dann doch Unmut durch; betreibt die Aachener Stadtwerkekooperation in Hamm-Uentrop im Ruhrgebiet doch ein 825-MW-Gaskraftwerk. 

Er habe vollstes Verständnis dafür, dass Erdgas in der aktuellen Situation nicht mehr in Gaskraftwerken verstromt werden soll, aber die von der Politik im Energiesicherungsgesetz (Ensig) geschaffenen Mechanismen kämen einer „Quasienteignung“ gleich. Auf einen zweistelligen Millionenbereich bezifferte Becker die Ausfälle für das Trianel-Gaskraftwerk in Hamm durch die politischen Vorgaben. Da würde er sich eine faire Kompensation wünschen. 

Auch beim Steinkohlekraftwerk der Trianel in Lünen mussten die Gesellschafter Einbußen hinnehmen. Dass Kraftwerk wurde vor dem Ukrainekrieg zu 70 % mit Steinkohle aus Russland betrieben. Durch das Embargo gegen Russland mussten teuer andere Lieferquellen erschlossen werden. Auch hier hätten die Betreiber die Kosten klaglos hingenommen, sagte Becker.

Doch nicht nur im Großhandelsmarkt auch im Endkundenmarkt − in dem die Trianel nicht tätig ist − sieht Becker erhebliche Verwerfungen mit gesellschaftlicher Brisanz. Bei den Gaspreisen, schätzt der Geschäftsführer, werde es „mindestens zu eine Verdopplung“ für die Endkunden kommen. Auch die Strompreisen würden sich für Endkunden massiv erhöhen. „Das kann durchaus zu gesellschaftspolitischen Spannung führen“, da sich viele Menschen das gar nicht leisten könnten. Der Umgang mit dieser Situation stelle auch die Verantwortlichen in den Stadtwerke vor große Herausforderungen, da sie diese Preiserhöhung bei den Kunden durchsetzen müssten.

Fokussierung auf Handel und Projektentwicklung

Beim Blick auf das eigene Unternehmen konnte Becker hingegen durchweg positive Nachrichten melden. „Wir haben im Geschäftsjahr 2021 das beste Ergebnis unserer Firmengeschichte erzielt.“ Der Umsatz hat sich mehr als verdoppelt, von 3,17 Mrd. Euro auf 6,45 Mrd. Euro. Das sei in erster Linie durch die höheren Preise im Großhandel und das Handelsvolumen entstanden, so Becker. Die wahre erfreuliche Zahl für ihn war das Vorsteuerergebnis (EBT) in Höhe von 14,5 Mio Euro, das um mehr als 30 % über der Zahl des Vorjahres lag. Rekord.

„Das sehr gute Ergebnis 2021 bestätigt uns in der Fokussierung auf unsere Geschäftsfelder Handel und Projektentwicklung“, sagte Trianel-Geschäftsführerkollege Oliver Runte. Das Unternehmen habe sich in den vergangenen Jahren verstärkt auf diese beiden Geschäftsfelder konzentriert und es habe sich ausgezahlt.
 
Die Trianel-Geschäftsführer Runte und Becker (v.l.) mit
Pressesprecherin Nadja Thomas
Quelle: E&M / Stefan Sagmeister

Das Handelsgeschäft habe man forciert und neue Märkte wie UK in den Fokus genommen. Generell habe die Trianel den Handel europäischer aufgestellt. Doch auch die Dienstleistungen rund um die Themen Handel und Beschaffung wurden erfolgreich ausgebaut. Mit Services zum Risikomanagement, der Bepreisung von Handelsgeschäften und der Erhöhung der Datenqualität konnte die Trianel bei der Kundschaft punkten.

Zufrieden ist man in Aachen weiterhin mit dem Fortgang des Projektentwicklungsgeschäftes. Vor allem auf Wind an Land und Photovoltaik konzentriert sich die Trianel. 2.000 MW seien aktuell in der Projektpipeline, sagte Becker. „Mit der Gründung der Trianel Wind und Solar GmbH & Co KG sowie dem Wasserstoffzentrum Hamm haben wir weitere Weichen gestellt.“ Der Blick der Trianel geht auch nach Österreich. Es gedeihen Pläne, das Projektentwicklungsgeschäft dorthin auszudehnen.

Grundsätzlich sehe man das Unternehmen auf dem richtigen Weg. Einen konkreten Ausblick wollte das Management angesichts der Verwerfungen an den Märkten nicht geben. Doch zeigte sich Becker selbstbewusst: „Wir sind zuversichtlich, das hervorragende Unternehmensergebnis auch im Jahr 2022 zu bestätigen.“ 

Mittwoch, 22.06.2022, 16:02 Uhr
Stefan Sagmeister

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