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Energie & Management > Studien - Treue zum Stromanbieter schwindet
Quelle: Fotolia / mik38
Studien

Treue zum Stromanbieter schwindet

Die Bereitschaft der Deutschen, sich nach einem anderen Stromanbieter umzusehen, ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Das ist das Ergebnis einer Studie.
1.002 Menschen in Deutschland haben im Januar und Februar an einer Befragung im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom teilgenommen. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass jeder zehnte Haushalt in den vergangenen beiden Jahren mindestens einmal den Stromanbieter gewechselt hat. Betrachtet man die letzten zehn Jahre, kommt man auf 57 %. Im Frühjahr 2020 waren es noch 47 % und 2016 erst 38 %. 

„Die Treue zum Stromanbieter schwindet. Der Wettbewerb ist in den letzten Jahren größer geworden und Verbraucherinnen und Verbrauchern wird es zunehmend leichter gemacht, den Anbieter schnell und unkompliziert zu wechseln“, sagte dazu Sebastian Schaule, Energie-Experte bei Bitkom. So konnte laut Befragung der Wechsel bei 60 % komplett digital abgewickelt werden – 10 % mehr als noch vor zwei Jahren.

Bei 52 % der Wechsler haben der neue Stromanbieter oder ein auf den Wechsel spezialisierter Dienstleister direkt alle Formalitäten erledigt – auch hier waren es 2020 noch 10 % weniger.

Insgesamt spielt das Internet bei der Entscheidung für einen neuen Stromanbieter eine große Rolle – wenn auch nicht die größte. So haben sich zwei Drittel (68 %) zuvor bei Freunden, Familie oder Nachbarn informiert. 54 % nutzten aber Online-Vergleichsportale, etwa Check 24 oder Verivox. 41 % haben sich auch die Internetseiten der Energieversorger angesehen und 10 % Artikel auf Online-Nachrichtenseiten zum Thema Stromanbieterwechsel gelesen. Immerhin jeder und jede Dritte (34 %) hat Testberichte etwa der Stiftung Warentest herangezogen. Zeitungsberichte (28 %) sowie Prospekte und Infobroschüren (24 %) waren für jeweils rund ein Viertel bei der Entscheidung von Relevanz.

Preise und Klimaschutz entscheidend für Wechsel

Beim Grund für den Wechsel spielen zwei Dinge eine besonders große Rolle: das Geld und der Klimawandel. 97 % derjenigen, die sich in den vergangenen zehn Jahren einen neuen Stromversorger gesucht haben, gaben als Grund einen günstigeren Tarif an. 37 % wurden zudem von einer Wechselprämie angelockt und 12 % wechseln ohnehin regelmäßig, um Geld zu sparen. 53 % haben aber auch gewechselt, weil der neue Anbieter Ökostrom-Tarife bietet. 80 % aller Befragten sagen aktuell zudem, dass sich ihr persönlicher Umgang mit den Themen Strom und Energieverbrauch in ihrem Haushalt vor dem Hintergrund des Klimawandels verändert habe.

Mehr als jeder und jede Fünfte (22 %) hat auch gewechselt, weil der neue Anbieter mehr Informationen zu Konditionen, Preisen und Verbrauch bereitstellt. „Die Menschen in Deutschland wollen die Energiewende aktiv unterstützen“, betonte Schaule. „Durch den Krieg in der Ukraine sind viele zusätzlich sensibilisiert. Um für Kundinnen und Kunden attraktiv zu sein, müssen Stromanbieter innovative Angebote machen, Transparenz bieten und den Ausbau erneuerbarer Energien massiv mit vorantreiben.“

Dienstag, 29.03.2022, 11:26 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Studien - Treue zum Stromanbieter schwindet
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Treue zum Stromanbieter schwindet
Die Bereitschaft der Deutschen, sich nach einem anderen Stromanbieter umzusehen, ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Das ist das Ergebnis einer Studie.
1.002 Menschen in Deutschland haben im Januar und Februar an einer Befragung im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom teilgenommen. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass jeder zehnte Haushalt in den vergangenen beiden Jahren mindestens einmal den Stromanbieter gewechselt hat. Betrachtet man die letzten zehn Jahre, kommt man auf 57 %. Im Frühjahr 2020 waren es noch 47 % und 2016 erst 38 %. 

„Die Treue zum Stromanbieter schwindet. Der Wettbewerb ist in den letzten Jahren größer geworden und Verbraucherinnen und Verbrauchern wird es zunehmend leichter gemacht, den Anbieter schnell und unkompliziert zu wechseln“, sagte dazu Sebastian Schaule, Energie-Experte bei Bitkom. So konnte laut Befragung der Wechsel bei 60 % komplett digital abgewickelt werden – 10 % mehr als noch vor zwei Jahren.

Bei 52 % der Wechsler haben der neue Stromanbieter oder ein auf den Wechsel spezialisierter Dienstleister direkt alle Formalitäten erledigt – auch hier waren es 2020 noch 10 % weniger.

Insgesamt spielt das Internet bei der Entscheidung für einen neuen Stromanbieter eine große Rolle – wenn auch nicht die größte. So haben sich zwei Drittel (68 %) zuvor bei Freunden, Familie oder Nachbarn informiert. 54 % nutzten aber Online-Vergleichsportale, etwa Check 24 oder Verivox. 41 % haben sich auch die Internetseiten der Energieversorger angesehen und 10 % Artikel auf Online-Nachrichtenseiten zum Thema Stromanbieterwechsel gelesen. Immerhin jeder und jede Dritte (34 %) hat Testberichte etwa der Stiftung Warentest herangezogen. Zeitungsberichte (28 %) sowie Prospekte und Infobroschüren (24 %) waren für jeweils rund ein Viertel bei der Entscheidung von Relevanz.

Preise und Klimaschutz entscheidend für Wechsel

Beim Grund für den Wechsel spielen zwei Dinge eine besonders große Rolle: das Geld und der Klimawandel. 97 % derjenigen, die sich in den vergangenen zehn Jahren einen neuen Stromversorger gesucht haben, gaben als Grund einen günstigeren Tarif an. 37 % wurden zudem von einer Wechselprämie angelockt und 12 % wechseln ohnehin regelmäßig, um Geld zu sparen. 53 % haben aber auch gewechselt, weil der neue Anbieter Ökostrom-Tarife bietet. 80 % aller Befragten sagen aktuell zudem, dass sich ihr persönlicher Umgang mit den Themen Strom und Energieverbrauch in ihrem Haushalt vor dem Hintergrund des Klimawandels verändert habe.

Mehr als jeder und jede Fünfte (22 %) hat auch gewechselt, weil der neue Anbieter mehr Informationen zu Konditionen, Preisen und Verbrauch bereitstellt. „Die Menschen in Deutschland wollen die Energiewende aktiv unterstützen“, betonte Schaule. „Durch den Krieg in der Ukraine sind viele zusätzlich sensibilisiert. Um für Kundinnen und Kunden attraktiv zu sein, müssen Stromanbieter innovative Angebote machen, Transparenz bieten und den Ausbau erneuerbarer Energien massiv mit vorantreiben.“

Dienstag, 29.03.2022, 11:26 Uhr
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