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Energie & Management > Europaeische Union - Trend zum Speicher
Quelle: Shutterstock / AB Visual Arts
Europaeische Union

Trend zum Speicher

Die Verbände der Erzeuger von erneuerbaren Energien und der Speicherwirtschaft haben die EU-Kommission aufgerufen, den Ausbau der Speicher-Infrastruktur stärker zu unterstützen.
In einem Brief an die Europäische Kommission, das Europaparlament und den Ministerrat hat die Lobby der erneuerbaren Energien und der Stromspeicher auf die zentrale Rolle von Energiespeichern in einer emissionsfreien Elektrizitätswirtschaft hingewiesen. "Ein Netto-Null-Energie-System erfordert eine Reihe von flexiblen Lösungen, im Hinblick auf die Nachfrage und Energiespeicher für unterschiedliche Fristen", heißt es in dem Brief der Europäischen Vereinigung der Energie-Speicher (EASE), des Windenergie-Verbandes Wind Europe, von "SolarPower Europe" und Breakthrough Energy.

Pumpspeicher, die bislang den größten Beitrag zur Speicherung von Strom leisteten, könnten den Bedarf der Zukunft nicht decken. Neue Speichertechnologien müssten deswegen in großem Umfang eingesetzt werden. Diese Technologien seien vorhanden: mechanische, thermische, elektrochemische und chemische Speicher könnten Strom für Millisekunden oder zur Überbrückung saisonaler Bedarfsschwankungen speichern. Die EU habe bereits große Summen investiert, um diese Technologien zu entwickeln und müsse sie jetzt einsetzen oder weiterentwickeln, wo das notwendig sei.

Die Verbände räumen ein, dass der Reifegrad der Speichertechniken "unterschiedlich" sei. Die EU könne eine emissionsfreie Stromerzeugung aber nur aufbauen, "wenn diese Technologien parallel zum Ausbau der erneuerbaren Energien vom Markt angenommen werden". Die entsprechenden Investitionen sollten durch eine "starke politische Förderung" mobilisiert werden. Von der Kommission erwarte man im Rahmen ihrer Vorschläge, die im Mai kommen sollen, drei konkrete Maßnahmen:
  • Erstens müsse die Kommission Zielwerte für 2030 setzen. Wenn sich die EU Ziele für den Anteil der erneuerbaren Energien und für Wasserstoff setze, müsse sie sich auch Ziele für den Umfang der Stromspeicher setzen, um Investoren die richtigen Signale zu geben. Die Wasserstoffstrategie müsse durch eine Speicherstrategie ergänzt werden.
  • Zweitens müsse der Bau von Speichern aus dem Innovationsfonds der EU durch sogenannte Differenzverträge (Contracts for Ddifference − CfD) gefördert werden. Die Entwicklung von Speichertechnologien sollte auch im Rahmen der europäischen Forschungsförderung unterstützt werden.
  • Drittens müssten regulatorische Hürden für den Bau und den Betrieb von Stromspeichern abgebaut werden. Das gelte auch für die geplante Ãœberprüfung des "Designs" der Elektrizitätsmärkte.
Um unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden, müsse die EU den Aufbau ihrer Speicher-Infrastruktur beschleunigen. In den USA und China sei diese Entwicklung bereits in vollem Gange, heißt es in dem Brief weiter. "Die EU läuft Gefahr, auch diesen technologischen Trend zu verschlafen."

Mittwoch, 13.04.2022, 16:02 Uhr
Tom Weingärtner
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Trend zum Speicher
Die Verbände der Erzeuger von erneuerbaren Energien und der Speicherwirtschaft haben die EU-Kommission aufgerufen, den Ausbau der Speicher-Infrastruktur stärker zu unterstützen.
In einem Brief an die Europäische Kommission, das Europaparlament und den Ministerrat hat die Lobby der erneuerbaren Energien und der Stromspeicher auf die zentrale Rolle von Energiespeichern in einer emissionsfreien Elektrizitätswirtschaft hingewiesen. "Ein Netto-Null-Energie-System erfordert eine Reihe von flexiblen Lösungen, im Hinblick auf die Nachfrage und Energiespeicher für unterschiedliche Fristen", heißt es in dem Brief der Europäischen Vereinigung der Energie-Speicher (EASE), des Windenergie-Verbandes Wind Europe, von "SolarPower Europe" und Breakthrough Energy.

Pumpspeicher, die bislang den größten Beitrag zur Speicherung von Strom leisteten, könnten den Bedarf der Zukunft nicht decken. Neue Speichertechnologien müssten deswegen in großem Umfang eingesetzt werden. Diese Technologien seien vorhanden: mechanische, thermische, elektrochemische und chemische Speicher könnten Strom für Millisekunden oder zur Überbrückung saisonaler Bedarfsschwankungen speichern. Die EU habe bereits große Summen investiert, um diese Technologien zu entwickeln und müsse sie jetzt einsetzen oder weiterentwickeln, wo das notwendig sei.

Die Verbände räumen ein, dass der Reifegrad der Speichertechniken "unterschiedlich" sei. Die EU könne eine emissionsfreie Stromerzeugung aber nur aufbauen, "wenn diese Technologien parallel zum Ausbau der erneuerbaren Energien vom Markt angenommen werden". Die entsprechenden Investitionen sollten durch eine "starke politische Förderung" mobilisiert werden. Von der Kommission erwarte man im Rahmen ihrer Vorschläge, die im Mai kommen sollen, drei konkrete Maßnahmen:
  • Erstens müsse die Kommission Zielwerte für 2030 setzen. Wenn sich die EU Ziele für den Anteil der erneuerbaren Energien und für Wasserstoff setze, müsse sie sich auch Ziele für den Umfang der Stromspeicher setzen, um Investoren die richtigen Signale zu geben. Die Wasserstoffstrategie müsse durch eine Speicherstrategie ergänzt werden.
  • Zweitens müsse der Bau von Speichern aus dem Innovationsfonds der EU durch sogenannte Differenzverträge (Contracts for Ddifference − CfD) gefördert werden. Die Entwicklung von Speichertechnologien sollte auch im Rahmen der europäischen Forschungsförderung unterstützt werden.
  • Drittens müssten regulatorische Hürden für den Bau und den Betrieb von Stromspeichern abgebaut werden. Das gelte auch für die geplante Ãœberprüfung des "Designs" der Elektrizitätsmärkte.
Um unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden, müsse die EU den Aufbau ihrer Speicher-Infrastruktur beschleunigen. In den USA und China sei diese Entwicklung bereits in vollem Gange, heißt es in dem Brief weiter. "Die EU läuft Gefahr, auch diesen technologischen Trend zu verschlafen."

Mittwoch, 13.04.2022, 16:02 Uhr
Tom Weingärtner

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