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Energie & Management > Österreich - Treibhausgas-Emissionen 2021 um 4,9 Prozent gestiegen
Quelle: Fotolia / bluedesign
Österreich

Treibhausgas-Emissionen 2021 um 4,9 Prozent gestiegen

Als Gründe nennt das Umweltbundesamt das Wirtschaftswachstum sowie die kältere Witterung. Um die langfristigen klimapolitischen Ziele zu erreichen, fordert es eine „Trendumkehr“.
Auf rund 77,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent beliefen sich die Treibhausgas-Emissionen in Österreich im Jahr 2021. Gegenüber 2020 ist dies ein Anstieg um rund 3,6 Millionen Tonnen oder 4,9 Prozent, meldete das für die Treibhausgasbilanzen zuständige Umweltbundesamt (UBA) am 23. Januar.

Dem UBA zufolge war die Zunahme vor allem durch zwei Faktoren bedingt: Erstens erhöhte sich das Brutto-Inlandsprodukt (BIP) im Vergleich zu 2020 um rund 4,6 Prozent. Von 2019 auf 2020 waren die Emissionen bedingt durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie um knapp 8 Prozent auf rund 73,9 Millionen Tonnen zurückgegangen. Zweitens lag „die Zahl der Heizgradtage aufgrund der kühlen Witterung über dem langfristigen Mittel.“

Nicht überraschend war daher die weitaus stärkste Steigerung der Emissionen mit 12,5 Prozent im Gebäudebereich festzustellen. An zweiter Stelle lagen die nicht vom EU-Emissionshandelssystem (EU-ETS) abgedeckten Teilbereiche des Sektors Energie und Industrie mit 6,9 Prozent. Den dritten Rang nahm der Verkehrsbereich mit einem Plus von 4,2 Prozent ein. Auch in der Landwirtschaft erhöhten sich die Emissionen, wenngleich um 0,1 Prozent nur gering. Zu erklären ist dies laut dem UBA mit der angestiegenen „Rinderzahl und dem Einsatz von Mineraldünger.“

Die nicht im EU-ETS erfassten Emissionen lagen 2021 bei 48,76 Millionen Tonnen. Somit wurde das Ziel der Reduktion auf 48,80 Millionen Tonnen dem UBA zufolge „geringfügig übertroffen.“ Ferner geht das UBA davon aus, dass die gesamten Treibhausgas-Emissionen inklusive der im ETS erfassten im Jahr 2022 um rund 5 Prozent gesunken sein dürften. Als wichtigsten Grund dafür nennt das UBA „die Energiekrise und der damit verbundene Rückgang am Diesel- und Erdgasverbrauch.“

UBA sieht Handlungsbedarf

Dennoch besteht Handlungsbedarf, betonte Günther Lichtblau, der im UBA für die Erstellung der Treibhausgasbilanz verantwortlich ist, in einer Mitteilung der Behörde: „Die nationalen Treibhausgas-Ziele wurden 2021 zwar erreicht, steuerten aber wieder auf das Vor-Krisen-Niveau zu. Wenn wir Klimaneutralität und die europäischen Ziele noch erreichen wollen, müssen wir dringend intensive Maßnahmen ergreifen.“ Im letzten Jahr vor dem Ausbruch der Covid-Pandemie, also 2019, beliefen sich die Emissionen in Österreich auf 79,9 Millionen Tonnen. Sie waren damit um 1,2 Prozent höher als 1990, dem „Basisjahr“ für die Treibhausgas-Bilanzen.

Die bislang höchsten Emissionen verzeichnete Österreich im Jahr 2005 mit 92,6 Millionen Tonnen. Verglichen damit ist das Land im Rahmen des „Fit-for-55 Pakets“ der EU verpflichtet, seinen Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 um 48 Prozent zu verringern. Notwendig wäre dem UBA zufolge daher eine grundlegende „Trendumkehr“, auch, da Österreich laut dem Programm der Bundesregierung aus Konservativen (Österreichische Volkspartei, ÖVP) und Grünen anstrebt, bis 2040 „klimaneutral“ zu werden. Zu diesem Zweck empfehlen sich laut dem UBA „weitreichende Transformationsschritte vor allem zur Reduktion des Gesamtenergieeinsatzes sowie zum Ersatz fossiler durch erneuerbare Energie.

Allerdings: Seit etwa zwei Jahren verhandelt die Koalition bisher ergebnislos über die rechtliche Grundlage dieser „weitreichenden Transformationsschritte“, das Klimaschutzgesetz.

Dienstag, 24.01.2023, 15:12 Uhr
Klaus Fischer
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Treibhausgas-Emissionen 2021 um 4,9 Prozent gestiegen
Als Gründe nennt das Umweltbundesamt das Wirtschaftswachstum sowie die kältere Witterung. Um die langfristigen klimapolitischen Ziele zu erreichen, fordert es eine „Trendumkehr“.
Auf rund 77,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent beliefen sich die Treibhausgas-Emissionen in Österreich im Jahr 2021. Gegenüber 2020 ist dies ein Anstieg um rund 3,6 Millionen Tonnen oder 4,9 Prozent, meldete das für die Treibhausgasbilanzen zuständige Umweltbundesamt (UBA) am 23. Januar.

Dem UBA zufolge war die Zunahme vor allem durch zwei Faktoren bedingt: Erstens erhöhte sich das Brutto-Inlandsprodukt (BIP) im Vergleich zu 2020 um rund 4,6 Prozent. Von 2019 auf 2020 waren die Emissionen bedingt durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie um knapp 8 Prozent auf rund 73,9 Millionen Tonnen zurückgegangen. Zweitens lag „die Zahl der Heizgradtage aufgrund der kühlen Witterung über dem langfristigen Mittel.“

Nicht überraschend war daher die weitaus stärkste Steigerung der Emissionen mit 12,5 Prozent im Gebäudebereich festzustellen. An zweiter Stelle lagen die nicht vom EU-Emissionshandelssystem (EU-ETS) abgedeckten Teilbereiche des Sektors Energie und Industrie mit 6,9 Prozent. Den dritten Rang nahm der Verkehrsbereich mit einem Plus von 4,2 Prozent ein. Auch in der Landwirtschaft erhöhten sich die Emissionen, wenngleich um 0,1 Prozent nur gering. Zu erklären ist dies laut dem UBA mit der angestiegenen „Rinderzahl und dem Einsatz von Mineraldünger.“

Die nicht im EU-ETS erfassten Emissionen lagen 2021 bei 48,76 Millionen Tonnen. Somit wurde das Ziel der Reduktion auf 48,80 Millionen Tonnen dem UBA zufolge „geringfügig übertroffen.“ Ferner geht das UBA davon aus, dass die gesamten Treibhausgas-Emissionen inklusive der im ETS erfassten im Jahr 2022 um rund 5 Prozent gesunken sein dürften. Als wichtigsten Grund dafür nennt das UBA „die Energiekrise und der damit verbundene Rückgang am Diesel- und Erdgasverbrauch.“

UBA sieht Handlungsbedarf

Dennoch besteht Handlungsbedarf, betonte Günther Lichtblau, der im UBA für die Erstellung der Treibhausgasbilanz verantwortlich ist, in einer Mitteilung der Behörde: „Die nationalen Treibhausgas-Ziele wurden 2021 zwar erreicht, steuerten aber wieder auf das Vor-Krisen-Niveau zu. Wenn wir Klimaneutralität und die europäischen Ziele noch erreichen wollen, müssen wir dringend intensive Maßnahmen ergreifen.“ Im letzten Jahr vor dem Ausbruch der Covid-Pandemie, also 2019, beliefen sich die Emissionen in Österreich auf 79,9 Millionen Tonnen. Sie waren damit um 1,2 Prozent höher als 1990, dem „Basisjahr“ für die Treibhausgas-Bilanzen.

Die bislang höchsten Emissionen verzeichnete Österreich im Jahr 2005 mit 92,6 Millionen Tonnen. Verglichen damit ist das Land im Rahmen des „Fit-for-55 Pakets“ der EU verpflichtet, seinen Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 um 48 Prozent zu verringern. Notwendig wäre dem UBA zufolge daher eine grundlegende „Trendumkehr“, auch, da Österreich laut dem Programm der Bundesregierung aus Konservativen (Österreichische Volkspartei, ÖVP) und Grünen anstrebt, bis 2040 „klimaneutral“ zu werden. Zu diesem Zweck empfehlen sich laut dem UBA „weitreichende Transformationsschritte vor allem zur Reduktion des Gesamtenergieeinsatzes sowie zum Ersatz fossiler durch erneuerbare Energie.

Allerdings: Seit etwa zwei Jahren verhandelt die Koalition bisher ergebnislos über die rechtliche Grundlage dieser „weitreichenden Transformationsschritte“, das Klimaschutzgesetz.

Dienstag, 24.01.2023, 15:12 Uhr
Klaus Fischer

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