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Energie & Management > Wärme - Thüga warnt vor Kostenexplosion beim Heizen
Quelle: Fotolia / sasel77
Wärme

Thüga warnt vor Kostenexplosion beim Heizen

Der von der Bundesregierung angestrebte Anteil von 65 % erneuerbarer Energien bei neuen Heizungen ab 2025 bringe für Millionen Haushalte deutlich höhere Heizkosten, warnt die Thüga.
„Zum 1. Januar 2025 soll jede neu eingebaute Heizung auf der Basis von 65 Prozent erneuerbarer Energien betrieben werden“, heißt es im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage klargestellt, dass diese Vereinbarung sowohl für den Ersteinbau in Neubauten als auch für den Austausch oder Ersatz von Heizungen in Bestandsbauten Anwendung finden soll. Dies werde zur Heizkostenexplosion führen, warnte am 26. Januar Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft.

Riechel erläuterte: „Diese Klarstellung des BMWK läuft auf eine ‚Quasi-Pflicht’ zum Einbau von Strom betriebenen Wärmepumpen in Neu- und Bestandsimmobilien hinaus.“ Damit missachte das BMWK die Tatsache, dass der Einbau von Wärmepumpen in Millionen Bestandsgebäuden technisch kaum oder gar nicht umsetzbar und mit einem erheblichen Sanierungsaufwand sowie einem zusätzlichen massiven Ausbau der Stromnetze verbunden ist. „Das wird für Millionen Hauseigentümern, Mieterinnen und Mieter zu deutlich höheren Kosten beim Heizen führen und insbesondere einkommensschwache Haushalte völlig überfordern“, befürchtet Riechel.

Gas- statt Ölheizung für alte Gebäude

Diese negativen Folgen wären jedoch bei richtiger politischer Weichenstellung vermeidbar, so der Thüga-Chef. Für gut gedämmte Neubauten seien Wärmepumpen eine adäquate Wahl. Ältere Gebäude mit konventionellen Heizkörpern, die knapp zwei Drittel des gesamten Bestands in Deutschland ausmachen, seien für den Einsatz von Wärmepumpen dagegen ungeeignet.

„Hier sollte die neue Bundesregierung im Sinne des Klima- und Verbraucherschutzes ansetzen und zunächst dafür sorgen, dass die rund vier Millionen Ölheizungen, die aktuell noch in Betrieb sind, zügig gegen moderne Gas-Brennwertkessel oder Fernwärme-Anschlüsse ausgetauscht werden“, schlägt Riechel vor. Allein durch den Einbau moderner Gas-Brennwertkessel könnten so bis zu 40 % CO2-Emissionen gegenüber alten Ölheizungen eingespart werden. Mittel- und langfristig könnten die Gasheizungen ohne großen Aufwand auf den Betrieb mit klimaneutralen Gasen wie Biomethan und klimaneutralem Wasserstoff umgestellt werden.

„Dafür haben wir seitens Thüga bereits im vergangenen Jahr der Politik die Einführung einer Treibhausgas-Minderungsquote für Gas vorgeschlagen, mit der sich bis zum Jahr 2030 zusätzlich gut 20 Millionen Tonnen CO2 einsparen ließen – sozialverträglich, bezahlbar und versorgungssicher“, erinnerte der Thüga-Chef. Das sei aus seiner Sicht der bessere Weg, die Wärmewende jetzt zügig voranzutreiben.

Das Thüga-Positionspapier „Treibhausgas-Minderungsquote für Gas” steht als PDF zum Download bereit.

Mittwoch, 26.01.2022, 14:08 Uhr
Susanne Harmsen
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Thüga warnt vor Kostenexplosion beim Heizen
Der von der Bundesregierung angestrebte Anteil von 65 % erneuerbarer Energien bei neuen Heizungen ab 2025 bringe für Millionen Haushalte deutlich höhere Heizkosten, warnt die Thüga.
„Zum 1. Januar 2025 soll jede neu eingebaute Heizung auf der Basis von 65 Prozent erneuerbarer Energien betrieben werden“, heißt es im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage klargestellt, dass diese Vereinbarung sowohl für den Ersteinbau in Neubauten als auch für den Austausch oder Ersatz von Heizungen in Bestandsbauten Anwendung finden soll. Dies werde zur Heizkostenexplosion führen, warnte am 26. Januar Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft.

Riechel erläuterte: „Diese Klarstellung des BMWK läuft auf eine ‚Quasi-Pflicht’ zum Einbau von Strom betriebenen Wärmepumpen in Neu- und Bestandsimmobilien hinaus.“ Damit missachte das BMWK die Tatsache, dass der Einbau von Wärmepumpen in Millionen Bestandsgebäuden technisch kaum oder gar nicht umsetzbar und mit einem erheblichen Sanierungsaufwand sowie einem zusätzlichen massiven Ausbau der Stromnetze verbunden ist. „Das wird für Millionen Hauseigentümern, Mieterinnen und Mieter zu deutlich höheren Kosten beim Heizen führen und insbesondere einkommensschwache Haushalte völlig überfordern“, befürchtet Riechel.

Gas- statt Ölheizung für alte Gebäude

Diese negativen Folgen wären jedoch bei richtiger politischer Weichenstellung vermeidbar, so der Thüga-Chef. Für gut gedämmte Neubauten seien Wärmepumpen eine adäquate Wahl. Ältere Gebäude mit konventionellen Heizkörpern, die knapp zwei Drittel des gesamten Bestands in Deutschland ausmachen, seien für den Einsatz von Wärmepumpen dagegen ungeeignet.

„Hier sollte die neue Bundesregierung im Sinne des Klima- und Verbraucherschutzes ansetzen und zunächst dafür sorgen, dass die rund vier Millionen Ölheizungen, die aktuell noch in Betrieb sind, zügig gegen moderne Gas-Brennwertkessel oder Fernwärme-Anschlüsse ausgetauscht werden“, schlägt Riechel vor. Allein durch den Einbau moderner Gas-Brennwertkessel könnten so bis zu 40 % CO2-Emissionen gegenüber alten Ölheizungen eingespart werden. Mittel- und langfristig könnten die Gasheizungen ohne großen Aufwand auf den Betrieb mit klimaneutralen Gasen wie Biomethan und klimaneutralem Wasserstoff umgestellt werden.

„Dafür haben wir seitens Thüga bereits im vergangenen Jahr der Politik die Einführung einer Treibhausgas-Minderungsquote für Gas vorgeschlagen, mit der sich bis zum Jahr 2030 zusätzlich gut 20 Millionen Tonnen CO2 einsparen ließen – sozialverträglich, bezahlbar und versorgungssicher“, erinnerte der Thüga-Chef. Das sei aus seiner Sicht der bessere Weg, die Wärmewende jetzt zügig voranzutreiben.

Das Thüga-Positionspapier „Treibhausgas-Minderungsquote für Gas” steht als PDF zum Download bereit.

Mittwoch, 26.01.2022, 14:08 Uhr
Susanne Harmsen

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